Arbeit

Samstag, 5. Oktober 2013

Neue Ansichten

Wie gesagt, das Bewerben geht wieder los. Mein Vertrag läuft noch bis zum 31.12., die Anfahrts- und Übernachtungskosten sind enorm (300 km vom Arbeitsort entfernt wohnen ist echt eine bescheuerte Idee), also schaue ich mich um. Vier Bewerbungen sind draußen. Eine davon war nicht ganz ernst gemeint, sondern einfach den Versuch wert und endete mit einer schrftlichen Absage. Auf zwei andere bekam ich Einladungen zum Vorstellungsgespräch und die vierte läuft noch. Insgesamt ein sehr guter Schnitt. Ich hadere dieses Mal mit anderen Dingen als in der letzten Bewerbungsphase.

Ein Beispiel: Ich hatte ein Bewerbungsgespräch für die Position als Gleichstellungsbeauftragte in einer kleinen Speckgürtelgemeinde am Rande meiner Stadt. Ich glaube nicht, dass ich die Stelle bekomme - ich kenne mich dort nicht aus, und das ist schlecht, wenn man vernetzen soll.

Abegsehen davon war dieses Gespräch und alles,was damit zu tun hatte, extrem ernüchternd und deprimierend. Ich muss mich dem stellen: ich bin ein wenig verwöhnt von meiner jetzigen Arbeit.

Das ging schon los bei Betreten des Rathauses. Unwillkürlich verglich ich das Gebäude mit dem Bundestag. Unfair, und wen wundert es: der Bundestag schnitt besser ab. Der Fussboden! Die Toiletten! So ging es weiter. Die Bürgermeisterin versus der (Ex-)Kanzlerkandidat; die Anfahrt mit der S-Bahn im Vergleich zum ICE; Kommunalpolitk against Bundespolitk; die tarifliche Einstufung um ganze 5(!!!) Entgeltgrupen schlechter.

Ich denke, ich will die Stelle nicht. Aber es ist eine Krux: mir fehlt gerade die einer Sozialwissenschaftlerin angemessende Demut, was die Jobsuche angeht. Ich bräuchte etwas, das nicht so unmittelbar vergleichbar ist mit meiner jetzgen Stelle, dann wäre es einfacher. Aber so lange ich die Wahl habe zwischen dem Speckgürtelrathaus und dem Bundestag, tendiere ich zum Bundestag, allen Oppurtunitätskosten zum Trotz. Wahrscheinlich würde diesmal sogar eine Arbeitslosgkeit mich nicht mehr so schnell nervös machen. Das Krabbenkind würde mich beschäftgen, das ALG1 wäre ordentlich und fast ein Jahr lang beziehbar, ich kenne enorm viele Leute, die tagsüber Zeit haben.

Ich stelle mit vor, dass sich so Ingnieure auf Jobsuche fühlen. Nett eigentlich.

Montag, 30. September 2013

Alle (2) Jahre wieder...

Das Bewerben geht wieder los. Meine Fraktion im Bundestag hat nach kurzem, aber heftigen Ringen mit sich selbst um faire und sinnige Personalentscheidungen (AAAAAH! Hidden Tracks sind so derbe doof, ich habe mich gerade zu Tode erschrocken!!!) meinen Arbeitsvertrag bis 31.12.2013 verlängert. Nun habe ich also eine reelle Chance, vor Ort zu sein, wenn das Personalkarussell losgeht, nämlich wenn eventuelle Regierungsbeteiligungen geklärt, Ressorts zugeschnitten und Positionen vergeben sind.

In den MdB-Büros dagegen ist das Job-Roulette im vollen Gange. Ausscheidende Abgeordnete vererben Mitarbeitende an ihre Nachfolger weiter, neue Abgeordnete sichten die MdB-Mitarbeitenden-Börse, Büroräume werden neu verteilt. Ich nehme nur indirekt teil und habe dem neuen Abgeordneten aus meinem Wahlkreis eine Initiativ-Bewerbung für sein Hamburger Wahlkreisbüro geschickt - ich würde ja gerne den Arbeitsweg verkürzen.
Persönlich habe ich ihn nicht sprechen können, obwohl so eine Fraktionssitzung ja eigentlich eine schöne Gelegenheit ist. Aber der junge Mann ist ein Ambitonierter - immer busy, busy und drei Leute hinter ihm, die seine Taschen und die Unterlagen tragen. Damit hebt er sich von den politischen Neulingen ab, die mit großen, staunenden Augen durch den Bundestag wabern, ab und zu irgendwo abprallen und generell eher alleine unterwegs sind. Noch.
Ich genieße den Anblick, so lange es geht.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Marathon 1

Ich sitze in einem Internet-Cafe in Berlin, wo ich gestern meinen Perso beim Kopieren verloren habe - der Verkäufer, gestern einer erfrischenden Mischung aus Berliner Schnauze und türkischer Aggression fröhnend, ist heute extrem herzlich, aufgeschlossen, freundlich. Neukölln, ich bin angekommen!

So mittel zumindest, die Wohnung hier war nett, aber ein bisschen teuer und ohne Balkon oder Badewanne. Hmnaja. Immerhin bin ich 5 Wohnungs-/WG-Besichtigungen schlauer als vorher und würde bei zweien davon sofort einziehen, in Neukölln vielleicht. Mal sehen, was pssiert... Sonst muss ich das eben noch einmal durchexerzieren, aber bitte schön. Jetzt freue ich mich erstmal auf zu Hause.

Dienstag, 12. Juli 2011

Neuer Job

Liebe Mitmenschen, ich arbeite ab 15.08. im Bundestag als Referentin für Gleichstellung. So schade es ist, die Hansestadt zu verlassen, so sehr freue ich mich auf Berlin und darauf, auch wieder zu arbeiten. Und auch noch so schick! Und auch noch nur 19,5 Stunden, so dass ich die Stadt sogar so richtig genießen kann!

Jetzt geht allerdings wieder das schwurbeln los. Eine Wohngelegenheit muss gefunden werden, und ich bin schwer am Überlegen, ob ich vielleicht mal alleine wohnen sollte. Einfach mal nackt aufs Klo gehen, das wär doch was! Aber WGs sind netter, billiger und bieten mehr Gelegenheiten- mal sehen. Ich schaue mal nach beiden Möglichkeiten, habe aber den vagen Verdacht, dass ich aus reiner Praktischkeit wieder in einer WG landen werde. Ein viel versprechendes Telefonat habe ich eben bereits geführt. Ist dann eben schon alles da, man muss sich um nichts kümmern. Und mal ehrlich - bei 36qm für 231 Euro in einem alten Fabrikgebäude mit schnell warm werdenden Zimmern, da würden sogar die härtesten Sozialphobiker ins Grübeln kommen.

Auch die Arbeitsagentur weiß Bescheid. Schon niedlich, wie die MitarbeiterInnen an der Hotline sich freuen und gratulieren - ist bestimmt Arbeitsanweisung, aber sie machen es wirklich gut. Veräppelt fühlt man sich da nicht. Und netterweise wird die Agentur den Umzug nach Berlin bezahlen, das ist der Gipfel des Luxus'. Man muss eben niemanden zum Helfen rekrutieren, ein Traum!

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin!

Mittwoch, 6. Juli 2011

Endlich

Es sieht schwer danach aus, als hätten die Zwischenlösungen ein Ende. Dienstag weiß ich mehr. Aber wenn alles klappt (95%, hat der Personalmensch gesagt!) heißt es: Bundestag, ich komme. Berlin, Obacht!

Dienstag, 5. Juli 2011

Berlin, Fortsetzung

Zunächst gilt es, Klischees zu prüfen.

Klischee 1: In Berlin ist das Wetter immer gut und auf jeden Fall fantastisch besser als in Hamburg.
That's so not true. 5 Tage Aufenthalt, 4 Tage wahlweise strömender, nieselnder, platschender, rinnender oder stehender Regen.

Klischee 2: Berlin ist billiger. Jepp. Das Sushi, das Bier, die Wohnungen, das Essen gehen (letzteres lag an den Verwandten, die Preise waren am Prenzlauer Berg in etwa Hamburg-Niveau).

Klischee 3: Man kennt immer viele Leute in Berlin. Wegen der enormen Zuzugsrate ist auch das korrekt. Drei Familienmitglieder, eine Lieblings-Ex-FSJKlerin (okay, die wohnt in Potsdam, ist aber noch in S-Bahn-Erreichbarkeit), eine Ex-Kollegin, eine Ex-Freundin. Viele Exen.

Ein Highlight meiner Reise: der Boxkampf Klitschko vs Haye. Ich habe nie zuvor einen Boxkampf gesehen und besuchte zu diesem Zweck (wegen Regen war nichts anderes möglich) eine Potsdamer Sportbar. Am amüsantesten war das Vorprogramm, in dem die Feindschaft zwischen den Kontrahenten mittels böser verbaler Austäusche, drohender Symbolik, fieses In-die-Augen-starren und heftigstem Dissen eher unsubtil zur Schau gestellt wurde. Har. Der reinste Kindergarten. Bestimmt sind beide eigentlich beste Freunde, aber es bietet sich so schön an: der gute weiße Doktor Eisenfaust und der böse schwarze Brite. Aber jetzt mal ehrlich: das können echt nur Männer. Wenn sich da zwei Frauen gegenüber gestanden hätten, hätten die sich doch bei der zweiten Pressekonferenz über den Scheiß kaputtgelacht. Das alles erinnert mich sehr ans Wrestling, ein Theaterstück, bei dem die Inszenierung wichtiger ist als der Kampf.

Zumindest der war nicht inszeniert, glaube ich. Haye hat sich meiner laiinnenhaften Meinung nach gut geschlagen und sah deutlich besser aus, außerdem mochte ich seine Bad-Boy-Attitüde lieber als den braven Herrn Klitschko. Ein Traum, wie er auf an der Decke hängende Rinderhälften eindrosch, der Mann zieht es durch!

Natürlich habe ich auch Kunstausstellungen besucht, den Reichstag besichtigt und ein Vorstellungsgespräch gehabt, aber das Boxen war am gehaltvollsten.

Freitag, 11. März 2011

Tücken von Linux

Wie bekomme ich jetzt meine tollen Festplatten-Lieder auf mein Handy? Das gibt es nicht. Da merkt man wirklich mal, wie sehr man bereits eine Windows-Intuition aufgebaut hat. Man denkt PCs in Windows. So schändlich und eindimensional das ist: Ich will jetzt meine Musik auf mein Handy haben, ohne irgendwelche bekloppten Konsolen bedienen zu müssen. Narf.

Dienstag, 14. Dezember 2010

Brrrr. Blob. Piuh!

Noch 7 Bürotage, einschließlich heute, und die Motivation ist am Boden. Das Niveau singt sozusagen, laut und falsch.

Klar gibt es noch einiges zu tun, aber wozu? Dokumente in die elektronische Aktenablage verfrachten. Bäh. facebook-Auftritt meiner Abteilung vorbereiten, zu dem es nicht mal ein Konzept gibt, und vor allem habe ich davon mal so gar nichts mehr. Gähn. Abschlussvermerke schreiben. Och nö.

Leider habe ich schon alle Blogs abgesurft, die man sich so vorstellen kann, soziale Netzwerke geben heute auch nix her und mit der Bürokollegin gehts heute abend noch essen, also darf ich nicht den ganzen Gesprächsstoff aufbrauchen. Und NIEMAND schreibt mir eine SMS oder Mail. Oder? Nochmal kurz gucken... Nee, auch nicht in den letzten zehn Minuten. Muss ich wohl doch arbeiten. Mist.

Oder - da gabs doch so eine Sodoku-Seite auf ZEIT online...

Dienstag, 30. November 2010

Weg sind sie!

Kaum fahr ich in Urlaub, bricht in der Heimat alles zusammen. Ohne mich geht da halt nix!

Aber Tatsache ist, dass ich keinen Chef mehr habe, mein Senator ist weg. Und meine 50 Cent fuer den Internetzugang lassen umfassende Recherchen nicht zu. Uiuiui! Was bedeutet das alles? Fortsetzung folgt...

Donnerstag, 18. November 2010

In der Behörde

14:59 Uhr. Sie stehen wieder wartend vor der Stechuhr... Kann da nicht mal jemand was zu lesen hinlegen? Das muss doch langweilig sein.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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