Dienstag, 29. Juni 2010

Kommentare

Sind Kommentar-Funktionen eigentlich sinnvoll? Ich meine nicht in Fällen wie diesen, in denen auf einem privaten Blog eine sehr begrenzte Leserschaft bespaßt wird und diese zurückspaßen darf. Aber in den online-Auftritten der offiziell relativ neutralen politischen Nachrichtenmagazinen ist das oft nur noch anstrengend.
In den Print-Ausgaben werden Leserbriefe durch die Redaktion gefiltert. Das ist dann zwar gerne tendenziös, aber wenigsten wird der größte Müll herausgefischt und Rechtschreibfehler werden korrigiert. An eine Redaktion zu schreiben erfordert zudem mehr Aufwand, immerhin muss die fragliche Adresse herausgefunden werden. Diesen Aufwand macht sich nicht jeder, sondern eher Menschen (so meine Hoffnung, aber vielleicht sehen Redaktionen das auch anders), die sich vorher die Mühe gemacht haben, eine Meinung auszuformulieren.

Das ist in online-Kommentaren nicht der Fall. Ein Artikel über mehr Kita-Plätze, der mit hasserfüllten "scheis-Emanzen"-Kommentaren bestückt wird und mal eben die persönlichen Erfahrungen mit der Ex-Frau verarbeitet werden oder der Schreiberling persönlich angegangen wird, ist keine Seltenheit. Die Diskussionen, die in den Kommentaren entstehen, sind oft absolut weitab vom Thema. Als Journalistin würde ich den Freitod wählen bei einem solchen Feedback. Alles umsonst geschrieben! Nichts angekommen! Es wird der Anschein erweckt, dass die Leserschaft ein Hort des Radikalismus und der Dummheit ist, da radikale Menschen öfter dumme Kommentare unter Artikel tippen als alle anderen. Ich bin mir aber extrem sicher, dass diese Menschen nicht repräsentativ für die Leserschaft sind.

Wider der offenen Kommentare unter Artikel, die für den Print gemacht werden! Es hat sicher seinen Reiz, die Leserschaft mit einzubeziehen , aber das funktioniert nicht für den klassischen Journalismus. Dafür lese ich keine Artikel. Eine Redaktion ist nicht umsonst ein geschlossener Raum, der Distanz zur Leserschaft hat. Das gebietet der Anspruch an eine gewisse Obkektivität, und Leser sind nun mal nicht objektiv. Der Leser soll lesen, nicht kommentieren. Kommentierer nerven.

Web 2.0 mit Beteiligung der Leserschaft sollte andere Plattformen wählen. Der Print sollte seine Distanz wahren.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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