Arterhaltung

Freitag, 4. Oktober 2013

Krebsgang

Das Kind ist jetzt 8 Monate alt und wird mobiler. Sitzen klappt schon seit Wochen gut - nun wird sich im Sitzen fleissig gedreht, innerhalb einer Minute geht es um 360 Grad. Die staunende Mutter auf dem Sofa verfolgt das Geschehen. Gesicht, Profil, Hinterkopf, Profil, Gesicht. Mit dem blossem Auge kann man kaum folgen.
Wird das zu langweilig, wirft sich das Kind in die Bauchposition, die verheerenden Folgen konsequent ignorierend. Denn abgesehen davon, dass die Landung manchmal auf dem Gesicht erfolgt, ist die Bauchposition eine tückische Falle. Das kommt so: liegt es auf dem Bauch, versucht es sich hochzustemmen. Das klappt mit den Armen super, aber die Beine können noch nicht ganz folgen. Also rutscht das Kind ein Stück nach hinten. Ein Skandal! Wo alles Erstrebenswerte doch ganz klar vor dem Kind liegt! Irritiert schauend wird weiter versucht, nach vorne zu kommen und sich dabei immer weiter von den Objekten der Begierde entfernt.

Die sich köstlich amüsierende Mutter stellt irgendwann fest, dass das Kind aus Versehen den Raum verlassen hat. Stolz gesellt sich zum Vergnügen. Hochbegabt, das Kind, ganz klar! Aber das war ja zu erwarten.

Stolz bin ich auch, wenn das Kind den ganzen Bus charmiert. VertreterInnen zehn Nationen bieten ihr gesamtes kulturell variiertes Repertoire an Babybespaßung auf, während mein Kind im Kinderwagen hopst, juchzt und strahlt, als gäbe es kein Morgen mehr. Ich versuche dabei, nonchalant aus dem Fenster zu schauen, um nicht mütterlich-debil grinsend mitzujuchzen. Klappt immerhin meistens.

Wir haben ein generell charmantes, vergnügtes, auskömmliches und gesundes Kind bekommen, das eigentlich nie weint oder schreit. Manchmal wird gequakt, wenn es müde oder hungrig ist, und die Nächte sind oft unruhig. Aber so lange die Tage entspannt sind, ist das zu verkraften. Nach den ersten drei Monaten, die ich persönlich als schwierigste Zeit in den letzten Jahren empfand, ist wirklich alles besser geworden.

Toitoitoi - wenn alles eine Phase ist, dann dies hoffentlich nicht.

Sonntag, 15. September 2013

Bestandsaufnahme

Achtung, jetzt wird es hart und dreckig - das ist nichts für Weicheier: was eine Schwangerschaft und eine Geburt mit meinem Körper gemacht haben.

Fangen wir mit den netten Sachen an: schreckliche Dinge, die nicht eingetreten sind.
- Schwangerschaftsstreifen (das hat mit meinem Alter und meinem Status als Fast-Spätgebärende zu tun, habe ich mir sagen lassen: wir alten Dinger haben eh schon so ausgeleiertes Bindegewebe, da reisst nix mehr.)
- Hängebrüste (na ja. Ich sag mal bösartig zu mir selbst: Bretter hängen nicht. Aber dennoch hätte es schlimmer kommen können, das weiß ich genau.)

Doofe Sachen, die auch jetzt, 8 Monate später, noch nachhängen:
- 7 Kilo mehr als vorher.
- eine merkwürdige Labberigkeit im Beckenboden.
- Po-Probleme. Daruf möchte ich nicht weiter eingehen, aber ich will mich auch nicht dem Vorwurf aussetzen, dass man ein Tabu fördert - also, es fängt mit H an. So.
- Körperspannung gleich 0,0. Klettern ist damit zu einem unschönen Hobby geworden. Meine Boulderzüge sehen aus wie bei einem schlecht animierten Animatonsfilm, meine Kraftausdauer reicht für 7 Meter hinauf, dann muss ich mich nach jeder Exe reinsetzen. Zum Glück habe ich eine gute Mischung aus ambitonierten Kletterpartnern, aus netten Kletterpartnern und Kletterpartnern, die ebenfalls frische Mutter sind. Je nach Stimmung kann ich mich geißeln, kämpfen oder jammern... irgendwann muss das ja wiederkommen, die Scheiß-Körperspannung.
- breitere Füße

Ach, es ist ungerecht. Der Vater des Kindes hat nicht eine einzige Veränderung an seinem Körper durchlitten. Ich beneide lesbische Pärchen, die das mit dem Kind-austragen ausdiskutieren können.

Donnerstag, 18. April 2013

Häääärrlich

Seit der Rückkehr aus dem Krankenhaus lief es abends immer so ab: ich habe mich gemeinsam mit dem Kind bettfertig gemacht, das grantelnde Wesen wurde gewickelt, und dann im Bett in den Schlaf gestillt. Ich bin meist mit in den Schlaf gesunken. Das hört sich erstmal kuschelig an, aber leider hat das Kind oft die Nahrungsquelle im Halbschlaf verloren und dann gemosert, so dass ich aus meinem eigenen Halbschlaf aufschreckend alles wieder zurechtrücken musste. Zuletzt dauerte das Spiel außerdem etwa 1,5 Stunden, und manchmal schlief das Kind dann immer noch nicht, sondern schaute mich aus wachen schiefergrauen Augen eindringlich an. Da fiel mir dann auch nichts mehr ein.

Seit einer Woche sieht das Vorgehen anders aus. Wenn das kleine Wesen nach 19 Uhr grantelig wird, wird es nochmals gestillt, dann gewickelt und bewaschen, in den Schlafsack gepackt, der Tag wird murmelnd und herumtragend resümiert, das Kind in die Wiege gelegt, mit Spieluhr und Gesang beglückt, das Mobile angeschubst und ICH VERLASSE DAS ZIMMER, angezogen und wach. Das Kind widerum schläft nach fünf bis zehn Minuten, ohne einen weiteren Mucks.

Geil.

Das scheint für uns besser zu funktionieren. Nach dem Lesen in diversen Internet-Foren hatte ich angenommen, in den Schlaf zu stillen wäre die einzige legitime Methode, sein Kind liebevoll in den Schlaf zu begleiten, und alles andere würde durch stundenlange Weinattacken abgestraft werden. Die Nebenwirkungen - der Verlust der freien Abendstunden, die Unmöglichkeit, auf Toilette zu gehen oder gar das Haus zu verlassen oder das Ins-Bett-bringen zumindest partiell auf andere Personen zu übertragen - fand ich allerdings krass. Und siehe, es geht auch anders!

Und nun kann ich abends wieder ein bisschen sarathepara-Zeit haben. In der Küche oder dem eher mit Jungen-Charme gesegneten Zimmer des Mannes. Denn das Kind schläft in meinem Zimmer, das gleichzeitig das Wohnzimmer ist.
Nun ja. Da die Familie in einer Woche nach Frankreich aufbricht, um sich dort 11 Wochen einen Caravan zu teilen, wird das Projekt "Schlafen im Kinderzimmer" auf danach verschoben. Eins nach dem Anderen.

Mittwoch, 17. April 2013

So ein Tag

Meine Nerven liegen ohne wirklich ersichtlichen Grund blank - es häufen sich gerade die marginalen Gründe und pieken kleine fiese Löcher in meine Geduld.

- Streit mit dem Mann
- lange Tage alleine mit dem Baby zu Hause. Sicher, ein bisschen spazieren gehen mit den Mütter-Kolleginnen - aber der Rest: allein zu Haus.
- Baby hat seit Tagen nachts solche Blähungen, dass sie wild um sich schlagend und aufschreiend neben mir liegt. Mann. Das tut mir leid - für sie und für mich. Eigentlich schläft sie nachts vorbildlich.
- Baby schläft tagsüber nicht, quengelt aber ab 15 Uhr verlässlich. Auf dem vorher serviceorientiert durchgeführten zweistündigen Spaziergang war die Schlafbilanz exakt 20 Minuten. Den Rest des Spazierganges wurde immerhin gelassen in die Welt geschaut, aber ist schon blöd, wenn die Dienstleistungen einfach so missbraucht werden. Ich latsch doch nicht zum Spaß stundenlang durch die Welt.
- Zwei Mal Dialoge darüber, was ich so alles falsch mache mit dem Baby. Einmal mit Schwiegermutter ("Das Kind wird leiden, wenn es in die Kita kommt! Die Mutter, das Kindeswohl, blabla!"), einmal mit Tante (hier habe ich stets das Gefühl, ich lasse das Kind auf dem nackten Boden schlafen, notdürftig mit einem Stofffetzen als Windel bekleidet. Weil ich kein Nestchen in der Wiege hatte, als sie zu Besuch war.).
- Vatern schmeißt die Planung für den morgigen Besuch um.
- Baby schläft beim zweiten Versuch in der Wiege ein. Natürlich zeitlich genauso, dass ich sie entweder wecken muss, um sie vor der Rückbildung noch zu stillen, oder zu spät zur Rückbildung komme.
- Rückbildung nervt auch. Diese quatschige doofe Hebamme, diese ruhigen Babys von den anderen Frauen. Immerhin habe ich beim letzten Mal ein Lob für meine Bauchtanz-Performance bekommen.
-Die Sprechstundenhilfe beim Orthopäden war mal so richtig scheiß-zickig am Telefon. Wieso wird man eigentlich Sprechstundenhilfe, wenn man eh keinen Bock auf Patienten hat? Ich werde in Zukunft keine Termine mehr absagen, sondern einfach nicht hingehen. Irgendwie fühle ich mich nach Anrufen in Arztpraxen immer mies, und in letzter Zeit sind das so viele. Wieso um Gottes willen wird mein Kind so mega-durchkontrolliert? Es ist ALLES IN ORDNUNG mit ihr. Ich mache mir keine Sorgen. Ich vertraue der Gaussschen Normalverteilung und bin sicher, dass die Kleine an der Spitze der glockenförmigen Kurve liegt.

So. Tief durchatmen. Gleich kommt der Kerl, den kann ich anmaulen, dann gehe ich zu spät zur Rückbildung. Man muss sich auf die kleinen Dinge freuen.

Freitag, 29. März 2013

Mal was anderes

Es ist ja nicht so, dass es keine Lichtblicke gäbe: eine nach der anderen werden die Hosen zurückerobert.

Ich wusste gar nicht, dass es möglich ist,mit so viel Schokoladenkonsum und ohne Sport so schnell 15 Kilo zu verlieren. Ich muss die Zeit ja auch ausnutzen - schneller als man denkt bekommt man eine Vorbildfunktion und darf nur noch heimlich naschen. Sind hier nicht noch irgendwo ein paar Knoppers...?

Mittwoch, 27. März 2013

Allein

Wenn es etwas gibt, das mich am Muttersein nachhaltig verstört, ist es die Tatsache, dass die Gesellschaft einem vorgibt, sein Kind alleine großzuziehen. Und zwar ganz alleine. Wenn man Glück hat, gibt es einen Kindsvater, der viel Zeit bei seiner Familie verbringt. Aber wenn nicht, dann sind die Tage lang und eintönig, die krasse Mischung aus Unter- und Überforderung verlangt einem eine Nervenstärke ab, die schier unvereinbar mit dem Schlafmangel und der Hilflosigkeit angesichts dieses unbekannten Wesens ist, vor allem, wenn das Kleine genauso kämpft und lautstark - ja was eigentlich? fordert.

Da sitzt man dann und könnte den ganzen Tag wahnsinnig werden, organisiert sich Besuch und Verabredungen mit anderen Müttern und mobilisiert die spärlichen Restkräfte, um nicht vollends zu vereinsamen. Man will ja auch nicht so eine Psycho-Mutter werden, die nur noch Kontakt zum Kind hat und sonst zu niemanden. Unterschwellig dabei die Sorge, dass dem Kind durch die Action zuviel zugemutet wird -man kann es eh nur falsch machen. Und das Gefühl, dass für so manchen Besuch eigentlich die Kraft fehlt, man will Vertrautes um sich herum.

Mein nächstes Kind möchte ich jedenfalls in einer Kommune bekommen, oder in einer Großfamilie. Die Tage sind so viel leichter, wenn man einfach mal Menschen um sich herum hat, die selbstverständlich da sind, das Kind eine halbe Stunde bespaßen und sich mit mir unterhalten, Menschen, die einfach da sind und sich kümmern. Das fehlt mir hier, so jemanden habe ich nicht, und das ist gerade tatsächlich das stärkste Argument gegen weitere Kinder, dieses Alleinsein. Das tut nicht gut. Ich wollte immer eine Elternschaft, die zumindest partnerschaftlich aufgeteilt wird, ich wollte nie alleine ein Kind groß ziehen. Und doch überwiegt die Zeit alleine so deutlich, dass ich mir fast alleinerziehend vorkomme. Die Enttäuschung darüber, die mir sehr zu schaffen macht, wäre nur halb so schlimm, wenn man Teil dieses berühmten Dorfes wäre, dass es braucht, um ein Kind groß zu ziehen.

Ich glaube nicht, dass ich mit diesem Problem alleine bin,es fällt mir allerdings keine Lösung ein. Dazu bräuchte ich mehr Schlaf, denke ich. Aber zumindest wollte ich mal kenntlich machen, dass ich diesen Umstand extrem unterschätzt habe. Werdende Mütter, wappnet euch, das ist eine harte Nummer!

Dienstag, 5. März 2013

Inner Circles

So mit Kind ist man plötzlich Teil eines großen Ganzen, eines Konglomerats aus überwiegend Frauen, die reagieren auf das Kind, das man bei sich trägt. Zuerst fiel mir das mit dem Tragetuch auf. Das ging dann so: Kind ins Tuch vor die Brust, dicke Jacke des Mannes drüber, bis zum Hinterkopf des Babys hochziehen und still leidend die extrem merkwürdige Silhouette akzeptieren, die man dadurch bekommt. Die Mitmenschen tangierte die Silhouette nicht, man könnte meinen, es sei das Normalste auf der Welt, mit drei Metern breiten Schultern und einem Buckel auf der Brust herumzulaufen. Wurde dann bemerkt, dass auf dem Buckel ein Köpfchen eines selig schlummernden Babys sitzt, wurden Frauen auf der Straße aufgeregt und gaben merkwürdige Laute von sich.

Kann ich mit leben, ich finde mein Baby auch süß.

Die nächste Stufe ist Zugfahren. Hat man so ein Baby in der Trageschale dabei, wird es bemerkt und angemerkt, Fragen nach dem Alter gestellt, entzückt gelächelt und geflirtet. Gerne wird es als Anlass genommen, eine längere Unterhaltung zu beginnen - seien es die Sitznachbarn oder die Genossinen im Klenkindabteil, in das man sich zum Stillen zurückzieht. Völlig unabhängige Variable: Nationalität und Alter.

Für mich als Norddeutsche ist das ja schwer. Mit Fremden reden, intime Details über Stillpraktiken und Lebensläufe erfahren und Herzlichkeit annehmen - da tue ich es mir schwer mit. Zum Glück bietet das Kind gleichzeitig eine exit-Option aus solchen Situationen: ein gemurmeltes: "Oh, du hast ja Hunger/riechst ja komisch/brauchst jetzt ein Schläfchen" und zack - kann man weg. Grandios.

Und nun f+++book. Ich treffe mich mit einer Dame, mit der ich seit zehn Jahren keinen Kontakt mehr habe. Wegen Babyklamotten. Spannend. Sie schrieb mich an wegen des Babyfotos, das ich kurz veröffentlicht habe - plötzlich existiere ich für sie, denn auch sie hat Kinder. Die Netzwerke funktionieren offensichtlich, und ich bin nun Teil davon. Sehr merkwürdig. Aber ich verstehe den Reiz dieses Modells, ich verstehe, wie man darin versinken und aufgehen und diese Wärme und Kuscheligkeit dieser Frauenwelt akzeptieren und nichts mehr anderes wünschen wollen kann und, zugespitzt formuliert, der 400-Euro-Job in einem Frauenzusammenhang wie etwa der Supermarktkasse auf einmal das Ambitionierteste ist, was man danach möchte. Und wie leer und merkwürdig es wird, wenn die Kinder fort sind und man aus der Mütter-Welt wieder entlassen wird. Auch das ist nämlich ein befristeter Vertrag.

Aber erstmal genießen, heute war ein guter Tag mit viel Sonne, Energie und einem friedlich pennenden Baby. Meine fast sechs Wochen alte Tochter liegt jetzt schlafend neben mir, sieht übermäßig süß aus und pupst in Serie so nachdrücklich, dass ihr Maxi Cosi buchstäblich wackelt. Das in einer Lautstärke und mit olfaktorischer Eindringlichkeit, für die ich ihren Vater schon arg gescholten hätte. Die Kleine dagegen wird noch angefeuert - jeder Pups außerhalb des Körpers ist besser als ein drinnen verbleibender, der nächtens drückt und mir den Schlaf raubt.
Den Vater zermürbt diese Situation offensichtlich, er empfindet die Ungerechtigkeit sehr stark. In der Wohnung wird gerülpst, gepupst und geschrieen und er darf nicht mitmachen!

Ich versuche nicht daran zu denken, was sich hier abspielen wird, wenn er Elternzeit hat. Das Konglomerat der Frauen wird definitiv bereichert werden.

Dienstag, 26. Februar 2013

Verschiebung

Wahnsinn, wie anstrengend das alles ist, und wie beängstigend. Wie viel man falsch machen kann, wie man dafür sofort (Schreiattacken!) oder auch erst später (Petzen beim Therapeuten oder Besprayen der Schule) abgestraft werden kann. Was man sich nicht erst alles trauen muss, was man früher so ungemein selbstverständlich gemacht hat, und sei es nur eine Fahrt mit der S-Bahn!

Aber genauso Wahnsinn: die ersten Lächel-Versuche. Oder wie sie gucken kann. Wenn die ersten Tipps zum eigenständigen Einschlafen klappen. Also für die Connaisseure: Kind stillen, wickeln, müde wiegen und IM WACHEN ZUSTAND in die Wiege legen. Es soll ohne Hilfe einschlafen. Hat sie gemacht! Meine Tochter! Hochbegabt! Hab mich zwar in den Sessel daneben gesetzt, soll sich ja nicht alleine fühlen, aber bisher hatte ich immer den Drang, sie in den Schlaf zu tragen, im Tuch oder im Arm (was mit inzwischen 4,5 Kilo nicht mehr so leichtfüssig ist wie vor zwei Wochen) oder sie in den Schlaf zu stillen oder nuckeln zu lassen. Geht also auch ohne. Interessant. Wenn das mal abends klappt, kann ich ja mal wieder mit dem König der Ostseewellen im Bett einschlafen! Der lässt sich nämlich vom abendlichen "Licht an, Geächze und Gestöhne von Partnerin und Kind, bis alle richtig positioniert sind, Geschiebe, Anfeuern beim Stillen, Geseufze, weil irgendwas nicht klappt, Licht aus, Kind mosert, Licht wieder an, erneutes Positionieren"-Ritual komischerweise abschrecken und geht immer ins Nebenzimmer.

Alles andere im Leben ist mühsam bis zähflüssig. Ich las gerade etwas über den Kanzlerkandidaten meines Arbeitgebers und musste mich unter Aufbietung aller Willenskräfte entsinnen, wer mein Arbeitgeber ist, welche Themen ich bearbeite und was da gerade so los ist. Irre. Wie machen andere Leute mit Kindern das? Wie finden die so viel Zeit, zu denken und zur Arbeit zu gehen und etliche andere Sperenzchen? Und warum, um Gottes willen, sollte man nach dem ersten Kind noch eines bekommen wollen?

Hammerhart, diese Leute. Ich bin echt gespannt, wann ich ein bisschen an meiner Promotion weiterwerkeln kann. Ich spekuliere auf eine Zeit in etwa zwei Monaten, das wäre toll. Dann hat der König der Atlantikwellen nämlich auch Elternzeit, die Regulationsschwierigkeiten aller Beteiligten sollten sich dann langsam legen, und ich kann wieder länger am Stück klarer denken. Und das Beste: unser Kind kann dann eigenständig einschlafen.

Dienstag, 19. Februar 2013

Einpendeln

Die ersten Tage mit der Neuen waren ein Witz, inzwischen geht die Action so richtig los. Vorteil: man selber wird jeden Tag souveräner, während das Winzling mit Regulationsschwierigkeiten (politisch korrekt für Blähungen und Schreiattacken zwischen 17 und 20 Uhr) kämpft.

Die frischgebackenen Eltern sind sich jedenfalls in einem Punkt verblüffend schnell einig geworden: am süßesten ist sie, wenn sie schläft.

Sonntag, 3. Februar 2013

Geschafft!

Eine neue Erdenbürgerin hat die Welt betreten bzw wurde herausgezwungen, und ich sage euch: das war ein hartes Stück Arbeit. Im Untersuchungsheft der Kleinen steht: potrahierte Austreibungsphase. Ich frage mich: wieso in IHREM Untersuchungsheft? Das sollte in meinem Ausweis stehen, ganz groß: krasse Geburt ohne Schmerzmittel vollendet, habt Respekt!

Jedenfalls spielt sich gerade einigermaßen alles ein. Die Kleine hat einen ganz angenehmen 3-4 Stunden Rhythmus, was bedeutet: wenn man die Schlafenszeit geschickt legt - ach, was soll das Beschönigen: wenn man die Schlafenszeit akkurat dem knörgeligen Befehl von Miss Sunshine anpasst, dann wird man in der Nacht nur einmal aus dem Bett geholt. Dabei feiere ich jeden Tag die beste Anschaffung des letzten Jahres: mein Kindle. Beim Stillen unübertroffen praktischer als ein Buch, und zum Glück ist noch der gesamte Band 4 von Game of Thrones ungelesen.

Joah. Läuft.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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