Filme

Samstag, 19. Januar 2013

Django unchained

Yeah!

Christoph Waltz: Hurra! Als Bösen fand ich ihn noch besser, aber dennoch: Hurra!

Jamie Foxx: Juhu! Sporen und Hut stehen ihm gut!

Samuel L. Jackson: Hö? Aber gut: Jepp!

Leonardo DiCaprio: ein überraschendes Chapeau! Du fiese Sau, du!

Tarantino: Applaus! Vor allem für den Soundtrack!

Ach, das war toll! OmU war eine sehr gute Wahl. Von der ersten Szene an fühlte ich mich wohlig zu Hause im Tarantino-Kosmos. Drei Stunden waren trotz Rückenschmerzen absolut nicht zu lang. Ach, was solls: geht einfach alle rein. Hach, war das gut.

Freitag, 18. Januar 2013

Der Mandant und Marisa Tomei

Film geschaut: Der Mandant. Vorsicht, Spoiler!

Irgendwie war ich trotz besseren Wissens ganz tief in meinem Inneren davon ausgegangen, dass es eine Grisham-Verfilmung bzw. Neu-Verfilmung ist und war daher ständig überrascht, während ich den Film sah. Aber durchaus positiv. Matthew McConaughey (für den Namen musste ich Copy und Paste bemühen. In Zukunft nur noch MMC!) zog sich zwar nicht so oft aus wie in Magic Mike, das war aber vertretbar. Er bringt den congenialen, aber windigen Anwalt sehr glaubwürdig rüber und ist einfach eine coole Sau. Man hat nie wirklich Angst um ihn und seine Familie, denn er strahlt aus: Ich habs im Griff. Darunter litt die Spannung und der Tiefgang des Films ein wenig, ganz zu schweigen davon, dass die selben Punkte durch Ryan Phillipe ebenfalls leiden mussten. Der Mann sieht aus wie ein 12jähriger, und warum genau er jetzt ein gewalttätiger Hurenmörder ist und seine Mutter für ihn tötend durch die Gegend zieht, hat sich mir nicht komplett erschlossen. Aber vielleicht kam die Erklärung dafür, als ich auf die Toilette ging und zu faul war, die Pause-Taste zu drücken.

Auch MMC sah ein wenig sehr glatt aus für seine 43 Surfer-Jahre. Ich kenne Surfer. Die sehen zwar im Prinip immer recht jugendlich aus, aber nur aus der Entfernung - vom Nahen betrachtet runzeln die immer stark vor sich hin. Ständige Sonneneinstrahlung und Zusammenkneifen der Augen tun der Haut nicht gut. MMC hat da sicher ein bisschen bügeln lassen.

Anders Marisa Tomei. Ich weiß ja nicht, was die Filmschaffenden da gezaubert haben, aber Himmel, wie kann man nur so strahlend aussehen? Irgendwas war anders, denn sie leuchtete wirklich unfassbar vor sich hin, ohne dass ich es hätte greifen können. Und sie hatte Falten, die sie zeigen durfte. Es war tatsächlich glaubwürdig, dass sie eine zehnjährige Tochter und eine erfolgreiche Karriere hat, sie ging als normale 40jährige im günstigen Licht durch. Also eine normale wunderschöne 40jährige. Dass sie tatsächlich schon 48 Jahre alt ist, wie ich dann herausfand - geschenkt. Ich bin hin und weg von den Falten und dass sie trotz derer als sexuelles Wesen dargestellt wurde.

So was bitte öfter, liebes Hollywood!

Mittwoch, 26. Dezember 2012

Zwischen Wahn und Witz

Weihnachten - das war es dann wieder für ein Jahr. War gut - Cousin, Onkel und Vater widersetzten sich der täntlichen Anweisung zum Weihnachtsliedgesinge und improvisierten lieber einen dreihändigen Boogie auf dem Klavier und Cajon. Auf Geschenke wurde verzichtet, auf Ente nicht... Dazu kam die erste Patchwork-Herausforderung, die interessanterweise nicht von der Generation X ausgelöst wurde, sondern von den guten alten 68ern der Familie. So sieht das aus.

Weitere Erkenntnisse: die Tatsache, dass Babykleidung ganz offensichtlich nicht mehr ohne Bärchen-Ohren und rosa auskommt, vor allem bei weiblichen Säuglingen. Recherchen in alten Kinderbildern von mir und meinen Schwestern haben ergeben, dass dies vor 25 Jahren noch nicht der Fall war. Wann hat das eingesetzt? Mein Ehrgeiz ist geweckt, so etwas zu vermeiden - schnell stellte ich fest, dass ich dann die Wahl habe zwischen dezenten Brauntönen, lindgrün und gelb. Mit Bärchen-Ohren. Was zur Hölle...?

Nebenbei versuche ich noch so oft wie möglich ins Kino zu gehen, solange die kulturelle Bespielung des Nachwuchses noch integriert möglich ist. Die Ergebnisse möchte ich nicht vorenthalten!

Killing them softly: etwas enttäuschend. Ich hatte auf Brad Pitt in Tarantino-Manier gehofft und bekam Tarantino für Arme. Zunächst spielte außer einer Hure in einer drei-Minuten-Sequenz keine einzige Frau mit. Das abwesende Geschlecht wurde dann ausgiebig als Fotzen, Nutten etc bezeichnet, die man fickt und so. Männer wurden ordentlich zusammengedroschen, Faust ins Gesicht , fünf Minuten in Großaufnahme.
Es war mir vorher nicht klar, aber Tarantino macht so was nicht. Auch er ist durchaus deftig, aber die Frauenfiguren bei ihm sind meistens sehr stark oder emanzipieren sich im Laufe des Filmes, und auf verachtende Rhetorik ohne Konsequenzen kann er verzichten. Nebenbei wird Gewalt bei ihm meistens mit Waffen ausgeübt, und der Unterscheid ist enorm - schon ein Rasiermesser beim Ohr abschneiden macht den Akt an sich zivilisierter als das schnöde Abreißen des Ohres. Werkzeug ist eben eine feine Sache, die den Menschen ausmacht. War in "Drive" nicht anders - reine Wonne, wie Ryan Gosling mit Hammer und Nagel Angst und Schrecken verbreitet. Das Spritzen von Blut in SloMo wird da schon fast zur universellen Gemeinsamkeit, es kommt hier auf die subtilen Botschaften im Geschlachte an, meine Lieben.

Skyfall: joah, sehr schön. Gefiel mir bisher am besten von allen Daniel-Craig-Bond-Filmen. Ich ertrage ja die britische Optik des Knautschgesichtes nicht, aber zumindest meine Cousine hatte in dieser Hinsicht viel Freude. Sonst keine Überraschungen.

Der Vorname: Nett, wie erwartet "Der Gott des Gemetzels" auf Französisch mit weniger Frauenanteil und wenn Frauenanteil, dann Gejammer über die Situation der französisch doppelbelasteten Frau. Ja mei, dann geh eben nicht zum schreienden Kind, sondern schick halt den Kerl! möchte man da rufen.

Anna Karenina:
äh. 2,5 Stunden Keira Knightley, die eine Stunde davon Tränen in den Augen hat, kombiniert mit schnellen Schnitten und einem aaaalten Jude Law. Kann man machen, muss man nicht.

Cloud Atlas: Auch schön, wenn auch etwas verworren und lang. Außerdem wird einfach nicht ersichtlich, was Halle Berry an Tom Hanks finden sollte.

Fraktus: für Studio-Braun-Fans ein Muss, für andere zumindest unterhaltsam. Ich hatte meinen Spaß, auch wenn es ab der zweiten Hälfte schon ein bisschen abgenudelt wurde, da hätte der Story etwas mehr Schwung gut getan, statt sich auf die Zahnprotesen der Hauptdarsteller zu verlassen.

"Der Hobbit" steht noch aus, auch wenn die Begleitung skeptisch ist. Das Problem: die Begleitung ist auf facebook mit Jan Delay befreundet, und dieser hat verlautbaren lassen, dass er den Film nicht so gelungen fand. Ja nun.
Dass es aber der erste von drei Teilen ist, und das wegen eines Kinderbuches von ca. 200 Seiten Länge, macht auch mich etwas stutzig. Trotzdem: was muss, das muss!

Und auf "Django unchained" freuen wir uns doch schon alle ganz fürchterbarlich.

Donnerstag, 9. Juni 2011

Kinky Boots

Der Englisch-Kurs beinhaltet jeden Dienstag nachmittag einen Film im englischen Original. Da wir Business-Englisch lernen, unser Lehrer in den 50ern ist und eine enorme Schwäche für Danny DeVito hat, durften wir uns bis jetzt "Das Geld anderer Leute", "Wer ist Mr. Cutty?" und noch einen 80er-Klamuak anschauen, den ich bereits komplett vergessen hatte. Nach Beschwerden aus dem Publikum über amerikanisches Popcorn-Kino hatte unser Lehrer Einsicht und zeigte uns "Kinky Boots", von den Machern von "Ganz oder gar nicht". Ich begann mit dem Anfang des Filmes Sudoku zu spielen, bis ich merkte, dass sogar aus der Meckerecke des Klassenraums (da sitzen die Juristen) Gelächter kam und gönnte dem Film Aufmerksamkeit.

Wirklich, wirklich witzig. Eine Schuhfabrik wird vom Vater an den Sohn vererbt, der widerwillig in die Provinz zurückzieht, von der er sich gerade erfolgreich gelöst hat, und sein Erbe antritt. Er merkt bald, dass die Fabrik kurz vor der Pleite steht, entdeckt aber natürlich die Tugenden der Familientradition und seine Verpflichtung dem Personal gegenüber. Das scheint ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, ALLEN Erben eines beinahe bankrotten Familienunternehmen tun das. Erfrischend wäre mal ein Film, in dem etwas anderes passiert, aber ich schweife ab.

Durch Zufall gerät er in einen Nachtklub, in dem der Travestie gefröhnt wird und hier entdeckt er eine Marktlücke: Highheels für Männer.

Lola, der farbige Travestiestar des Clubs, entert daraufhin die Schuhfabrik, um praktische Hilfe zu leisten. Oh dear, what fun! Schon in "Ganz oder gar nicht" wurde unfassbar komisch und trotzdem mit viel Würde mit Geschlechterrollen gespielt, und hier passiert dasselbe. Was macht einen Mann aus außer seinen Schuhen und dem Cocktailkleid? Kann Fabrikarbeiter Don seinen Schock über Lola verwinden? Kann der Glamour der Travestier den Clash mit ländlichen Fabrikarbeitern überstehen? Scheinbar hängt die Dekonstruktion von Männlichkeit mit der Auflösung des Normalarbeitsverhältnisses zusammen, und tatsächlich ist hier aus rein feministischer (aber auch maskulinistischer) Sicht eine große Chance zu sehen. Wenn die Definition über die Arbeit aufhört oder sich verändert, muss etwas Neues gesucht werden.

Es ist ein schöner, komischer, rührender Film, der ganz und gar von Lola, gespielt von Chiwetel Ejiofor, getragen wird. Ohne sie/ihn wäre es eine relativ durchschnittliche britische Komödie, aber so habe ich den Film geliebt.

Freitag, 8. April 2011

Software

Tätigkeiten, die sich anbieten, während man mit dem Mitbewohner in Berlin per facebook-Support und Netzwerkzugriff den neuen flashplayer auf die Linux-Distribution installieren will:

- Spliss schneiden
- Salat vorbereiten
- Blog-Einträge schreiben
- duschen
- Apfel essen
- Spiegel online komplett durchlesen
- für den Wochenendtrip packen

Die Vorbereitungen zum Gucken von Germanys Next Topmodel waren auch schon mal weniger umfangreich.

Sonntag, 13. März 2011

True Grit

Endlich durfte ich den neuen Film der Coen-Brüder sehen, und es war toll.

Zur Story: Der Vater der 14jährigen Mattie wird im Wilden Westen getötet. Das Mädchen kommt, um die Formalitäten abzuwickeln, und bleibt, um sich zu rächen. Als Werkzeug ihrer Rache wählt sie einen berüchtigten U.S.-Marshal aus (Jeff Bridges), den sie erstmals sieht, als er wegen einer Schießerei mit diversen Toten vor Gericht befragt wird. Hier wurde mir klar, dass dies ein schreiend komischer Film ist: Jeff Bridges spielt so unsubtil den alternden Haudegen, dem alles komplett egal ist, der die Regeln zwar kennt, sie aber höchstens zu seinem Vorteil anwendet, dass ich vor Freude hätte heulen können. Mattie als sein Gegenpart ist unfassbar altklug, macht dabei nicht weniger Spaß, glaubt an das System der Justiz und lässt sich so schnell nicht einschüchtern.

Dritter im Bunde ist Matt Damon. Ich kann den Kerl nicht ab, doch hier mochte ich ihn sehr. Er ist ein Texas Ranger, der denselben Gauner aus anderen Gründen jagt, alle mit seinen Geschichten aus Texas nervt und aufgeblasene Moralpredigten hält (Ich finde, das passt total zu Matt Damon.) Trotzdem irgendwie nett. Zu dritt geht es auf die Pirsch, alle reißen die ganze Zeit Sprüche, machen bekloppte bis wahnsinnige Aktionen, und rein niemand wird ernst genommen.

Die Story des Filmes ist wirklich nicht erwähnenswert. Das Schönste ist, wie die Figuren aufeinander reagieren. Jeff Bridges' selbstgerechter, aber liebenswerter Wahn, der Mattie als fast gleichberechtigt behandelt, während sie sich überall den Respekt holt, der ihr zusteht - warum auch nicht, scheint sie die ganze Zeit auszustrahlen, dann aber irgendwann wieder zu einem jungen Mädchen wird, das vielleicht doch mal Hilfe von den Erwachsenen braucht. Die Erwachsenen aber machen nur Quatsch, geben an, betrinken sich und erschießen sich sinnlos.

Was macht man da? Man gibt halt, was man kann, arrangiert sich mit den Umständen, und am Ende geht es einigermaßen gut aus.

Ach, der war toll.

Nun zum Bechdel-Test. Wir erinnern die Kriterien:
1. Es kommen mehr als zwei Frauen-Rollen vor.
2. Diese sprechen miteinander
3. über etwas anderes als Männer.

1. Eigentlich kommt nur Mattie als "Frau" vor - mit 14 Jahren lasse ich das mal gelten. Trotz dieses Aktes von guten Willen war es das, so dass der Bechdel-Test nicht bestanden wird.

Samstag, 12. Februar 2011

The Good, The Bad and the ugly 2

Versteht ihr?



Ach, Clint!

Freitag, 4. Februar 2011

The Good, the bad and the ugly

Western mit Mitbewohner am Beamer, das ist ja schon mal enorm großartig. Ich kannte den Film noch nicht, liebe aber "Spiel mir das Lied vom Tod" und war daher optimistisch. Der Anfang ließ schon viel erhoffen: eine wahnsinnig langsame Szene ohne Dialoge oder Handlung, einfach zum Aufbau der Spannung: drei Männer auf Pferden bewegen sich aufeinander zu, niemand weiß, worum es geht, nach sieben zähen Minuten eine Schießerei.

Bis zum ersten Dialog vergehen dann noch gefühlte 30 Stunden, die ich mich wohlig dösend auf dem Wohnzimmerbett einkuschelte. Sehr erholsam, so etwas. So lange Einstellungen gibt es heutzutage ja gar nicht mehr, aus Angst, der Zuschauer würde wegzappen. Ich gebe zu, dass ich bei dem Film am Laptop geschaut keine fünf Minuten ausgehalten habe, aber mit Beamer ging alles.
Ansonsten genauso, wie man sich einen Italo-Western vorstellt: Gesetzlose Männer, wild und irgendwie sympathisch, kloppen sich um Gold und schießen viel. Stricke spielen eine große Rolle, die Dialoge sind kernig-männlich, die Pferde schön und die Wüste staubig. Herrlich, wenn man in der richtigen Stimmung ist. Man muss allerdings Lust auf die zu heutigen Werken sehr betuliche Geschwindigkeit de Filmes haben.

Ach ja, und dann der Auftritt des jungen Clint Eastwood. Gnach-rrrh.
Hin. Reis. Send. Eine Mischung aus Jude Law und Hugh Jackman, nur cooler. Wie konnte das so lange an mir vorbeigehen? Ich kenne ihn nur aus der Gegenwart, und als alten Mann finde ich ihn nicht so berückend, da gibt es andere. Zum Beispiel Sean Connery, der mir 70jährig besser gefällt als mit 35. Aber Clint! Ach!

(Den Bechdel-Test erspare ich mir. Das wäre jetzt wirklich albern.)

Freitag, 28. Januar 2011

Poll

Schwesterchen begeleitete mich in die Sneak-Preview, und es lief "Poll". Von dem Film hatte ich bisher so gar nichts gehört, aber er spielte 1914 im besetzten Estland und hatte als Hauptdarstellerin eine 14jährige. Viel mehr brauche ich ja schon mal nicht, um glücklich zu sein.

Das ganze beginnt sehr bildgewaltig mit tollen Lanschaftsaufnahmen, schöner Musik und einer Stimme aus dem Off - die Protagonistin Oda spricht 60 Jahre später von ihren Erlebnissen auf dem Gut Poll, zu dem sie mit der Leiche ihrer Mutter reist, um bei ihrem Vater unterzukommen. Der lebt dort mit Odas leicht psychotischer Tante (oder Stiefmutter? Habe ich nicht verstanden), mit der er eine Affäre hat, und deren drei Kindern. Das Gutshaus bringt noch mehr als die Erzählerin eine extrem morbide Stimmung in dem Film - auf Stelzen ins Meer gebaut, halb verfallen, symbolisch stehend für alles, was so schiefläuft in Familien. Verstärkend zum leichten Grusel kommt hinzu, dass der Vater Experimente mit Leichen macht, Missgeburten in Alkohol hortet und gerne schneidet. Die Atmosphäre ist aufgeladen, und Oda nicht recht glücklich. Dies ändert sich, als sie einen estischen Rebellen findet, der vom russischen Militär angeschossen wurde. Sie versteckt ihn und baut eine Beziehung zu ihm auf, die etwas manisch wird.

Mehr Handlung ist da eigentlich nicht. Der Film hat mir sehr gut gefallen, wenn er sich auch im letzten Viertel etwas zieht, aber das ist bei 138 Minuten auch verzeihlich. Ich hätte mir noch ein bisschen mehr Morbidität gewünscht, aber so ist es einfach ein sehr schöner, sehr stimmungsvoller und auch trauriger Film über Sehnsüchte, Vergänglichkeiten, den Tod und die Pubertät mit einer sehr tollen Hauptdarstellerin und Richy Müller. Die Nase habe ich sofort erkannt.

Freitag, 21. Januar 2011

Black Swan

Der Film wird seit Wochen dermaßen gehypt, dass ich mich dem nicht entziehen konnte und jubelnd Karten für die Preview erstand.

Es hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die Story in schrecklich kurz: Ballerina will Haupt- und Doppelrolle in Schwanensee und bekommt diese auch, der Choreograph findet sie aber zu lieb für den schwarzen Schwan, der das animalisch-böse-sinnliche darstellen soll. Er quält sie schrecklich deswegen und sie treibt sich langsam durch den enormen Druck in dunkle Phantasien hinein.

Es stimmte, was in einigen Kritiken bemängelt wurde - die Symbolik war extrem offensichtlich. Natalie Portman immer in weiß gekleidet, ihre KontrahentInnen in schwarz... rosa Plüschtiere in ihrem Zimmer, um die ohnehin definitive Dominanz ihrer Mutter zu verdeutlichen... aber es hat mich nicht gestört. Vor allem die schwarz/weiß-Farbgebung war (natürlich sehr deutlich) auf die Story des schwarzen und weißen Schwanes in "Schwanensee" gemünzt und daher stimmig, wenn auch nicht besonders subtil.

Natalie Portman selber spielt gut, man hat ihr die Rolle komplett abgenonmmen. Man merkt im Laufe des Filmes immer mehr, wie schlecht es ihr eigentlich geht. Allerdings stellt sie das inflationär oft dar, indem sie leidend die Augenbrauen zusammenzieht - ich hätte mir etwas mehr Variation in der Mimik gewünscht. Das hat die Dame schon in Star Wars immer gemacht. Wenn sie sich jemals Botox spritzen lassen sollte, hat sie ein echtes Problem. Sie hat offensichtlich viele der Tanzszenen selber getanzt, und selbst das sehr glaubwürdig, unterstützt durch den Mager-Effekt, den sie anscheinend durch krasse Diäten vor dem Dreh erreicht hat.

Der Horror im Film ist unterschwellig genug, um nicht platt zu sein und gruselig genug, um alle auch in der Spätvorstellung wachzuhalten. Es wird sehr viel gepult, was mich persönlich enorm wachgehalten hat und mich ein wenig kreischen ließ. Ich ertrage das nicht, lasse es mir aber für Unterhaltung gefallen. Huh.
Persönlich hat mir noch gefallen, dass sich im Film niemand verliebt hat. Das finde ich immer sehr erholsam.

Auch der Bechdel-Test gilt als bestanden. Wir erinnern uns, es müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: 1. Es spielen mehr als zwei Frauen mit, die 2. miteinander sprechen und zwar 3. über etwas anderes als Männer.
Die Besetzung ist absolut weiblich dominiert, außer Vincent Casell erinnere ich mich nur an Staffage-Tanz-Männer. (Übrigens: Vincent Casell! Geht immer!) Die Frauen haben ständig miteinander geredet, zumeist über Balletttanzen.

Mein Fazit: glaubt dem Hype ruhig. Zumindest ist es gute Unterhaltung.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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