Filme

Mittwoch, 29. Dezember 2010

Nach Weihnachten

Pizzadienst war trotz Schnee in kürzester Zeit da (nimm dir ein Beispiel, deutsche Bahn!), nun kommt das hier: Monsters.

"Seitdem die NASA vor sechs Jahren Spuren außerirdischen Lebens bergen konnte und diese Proben durch einen Raumschiffabsturz über Zentralamerika verteilt wurden, ist die Welt verändert. Krakenähnliche, riesenhafte Kreaturen haben
begonnen sich auszubreiten. Die US-Regierung versucht den Schaden zu begrenzen, indem die "Infizierte Zone" mit einer gigantischen Mauer vom restlichen Kontinent abgespalten wird. Mitten in diesem Chaos lernen sich der Fotograf Andrew und die junge Samantha kennen. Andrew arbeitet für Samanthas reichen Vater und bekommt unfreiwillig den Auftrag, das Töchterchen aus gutem Haus sicher gen Heimat zu eskortieren. Es bleibt wenig Zeit: In drei Tagen soll die Grenze zwischen Mexiko und USA endgültig versiegelt werden..."

Hehe. Klingt, als würde es nah an "Deep Blue Sea" herareichen. Ich will Trash. Dankeschön.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Tatort Kiel

Beamer-Tatort-gucken ist toll. Der Sonntag war sowieso sehr befriedigend: nach ordentlichen Ausschlafen, Kaffee gemacht bekommen und nach dem Frühstück noch mal hinlegen verließ mich mein attraktiver Begleiter, um seinem Aktionismus in Ruhe frönen zu können. Davon also unbehelligt verbrachte ich den Rest des Tages lesend im Bett, verließ dieses ab und zu in Richtung Kühlschrank und schleppte mich um 20:10 Uhr auf die Couch ins Wohnzimmer, die Bettdecke kam mit.

Mitbewohnerchen hatte die Beamer-Einstellungen optimiert und so stand dem Genuss eines schönen Fernsehfilmchens nichts im Wege. Ich fühlte mich auch gut unterhalten: der Konflikt zwischen Bio-Lebensmitteln und chemischen Ernährungsmitteln war zwar etwas platt, aber Esther Schweins und Sibel Kekilli waren schön anzuschauen. Axel Milberg - äh - eher mittelschön. Aber ist ja klar, wenn ein Tatort den Bechdel-Test besteht, dann spielen da keine schönen Männer mit!

Huch, jetzt habe ich das Ergebnis vorher verraten. Aber so ist es. Er hat bestanden. Die Frauen waren eher klischeehaft dargestellt und zickten sich immer böse an oder streichelten Kälbchen und knutschten mit Umweltaktivisten oder waren Opfer (der Presse, der Wirtschaft, des Vaters, der Umweltaktivisten), aber bitte: sie unterhielten sich über Bio-Herstellung von Lebensmitteln. Tada!

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Ich - einfach unverbesserlich

Extrem viel los bei mir, daher komme ich nicht so viel zum Schreiben, wie ich möchte. Sowohl privat als auch beruflich bin ich komplett am Drehen, wie man so schön sagt!

Trotzdem habe ich es gestern mal wieder ins Kino geschafft, in Begleitung meines Mentor-Kindes. Der Junge ist 8 Jahre alt und erweitert meinen Horizont in Sachen türkischer Kulturkreis und kindergerechter Freizeitgestaltung. Außerdem lerne ich coole Gesten von ihm und wie man mit aufblasbaren Laserschwertern kämpft. Ganz niedlich, oft aber etwas anstrengend - ich soll ihm auch sprachliche Kompetenz vermitteln, allerdings sabbelt er mich immer dermaßen voll, dass ich kaum zu Worte komme. Deshalb ist Kino ab und zu eine dankbare Alternative.

Der gestrige Film war ein absoluter Volltreffer. Es geht um den Superschurken Gru, der ein bisschen auf dem absteigenden Ast ist - er bekommt keine Kredite mehr von der Bank, jüngere Ganoven klauen prestigeträchtiger. Da muss ein neues Konzept her, und er beschließt, den Mond zu klauen. Um dies umzusetzen, muss er vorher noch die Schrumpfpistole zurückkklauen, die ein Konkurrent ihm abgenommen hat, und adoptiert zu dem Zwecke drei Mädchen aus dem Waisenhaus, die für ihn in das Haus des Konkurrenten gelangen sollen, um Keks-Roboter einzuschmuggeln.

Es kommt, wie es kommen muss: die Kinder erwärmen sein Herz, sein Fokus verlagert sich vom Ganoven zum alleinerziehenden Vater. Natürlich gibt es ein paar Komplikationen, aber es ist ein sehr süüüüßer Film. Meine Begleitung fand die Action-Szenen am besten, ich die Darstellung der Männer- und Mädchenrollen in dem Film, die mal nicht durchgängig stereotyp waren.

Auch hier soll der Bechdel-Test nicht fehlen!
1. Es müssen mindestens zwei namentlich erwähnte Frauen vorkommen. 2. Diese müssen sich miteinander unterhalten. 3. Über etwas anderes als Männer.
Der Film hat bestanden. die drei Waisenmädchen heißen Agnes, Edith und Margo und unterhalten sich die ganze Zeit, auch über etwas anderes als Männer.

Dienstag, 5. Oktober 2010

Mad Men

Ich habe letztes Wochenende begonnen, Mad Men zu schauen. Ich ärgere mich schrecklich, dass ich das nicht vor drei Wochen getan habe, da meine Strohwitwenzeit sich dem Ende zuneigt und das Objekt der Strohwitwenbegierde angekündigt hat, nur vor dem Fernseher zu sitzen, wenn ich ihn mit Handschellen ankette. Was kosten die Dinger eigentlich...?

Jedenfalls ist die Serie toll. Sie spielt in den 60er Jahren und dreht sich um die Crew einer Werbeagentur. Alles extrem stylish, Kostüme, Make Up, Bühnenbild ist so original, wie man es als Nachgeborene eben beurteilen kann. Die Hauptperson hat natürlich ein dunkles Geheimnis, aber das finde ich nicht einmal so wahnwitzig interessant. Was mich mitnimmt, sind die Geschlechterverhältnisse. Wenn es damals wirklich nur in Ansätzen so war, versteh ich, warum Männer sich gegen die Emanziption gewehrt haben. Die Welt scheint ein einziger Spielplatz für Kerle zu sein, in dem Frauen im besten Falle Zuarbeiterinnen und im schlimmsten Falle ständig für Sex verfügbar sind, ohne sich wehren zu können. Es ist fast ekelhaft, ich bekomme beim Schauen beinahe Beklemmungen, weil eine ständige Bedrohung in der Luft liegt. Eine selbstverständliche lässige Herablassung Frauen oder Farbigen gegenüber scheint ein großer Teil des Cool-Seins zu sein, und die Männes finden sich extrem cool.

Da die Serie dadurch sehr faszinierend wird, schaue ich weiter. In erster Linie wegen der Dynamiken zwischen den Charakteren, die sehr anschaulich gezeichnet sind. In zweiter Linie wegen des Stylings. Und in dritter Linie, weil in der Serie so unfassbar viel geraucht wird, dass ich seit Beginn der Staffel keine einzige Zigarette mehr geraucht habe. Äh bäh.

Hat jemand hier Schokolade?

Montag, 4. Oktober 2010

Tatort München

DAS Feature des Winters in der WG ist wahrscheinlich der Beamer. Wir haben uns jetzt mal ein LED-Exemplar zuschicken lassen. Wunderbar - gaaanz klein, sehr leise und sparsam im Verbrauch, auch die Lampe übertrifft mit 20.000 Betriebsstunden die Standard-Exemplare. Alleine: besonders scharf ist das Bild nicht. Nun ja. Online bestellt bedeutet ja auch, dass man ein paar Tage zum Ausprobieren hat, wir gehen noch in uns.

Nichtsdestotrotz gab es gestern einen Münchner Tatort an die Wand geworfen. Die Story hat mir persönlich gut gefallen, der Mitbewohner hat etwas herumgenörgelt. Zusammengefasst: "Vollzugsanstalt Stadelheim. Sträfling Schuster hat einen Mithäftling als Geisel genommen und verlangt von Leitmayr und Batic einen Hubschrauber. Während die Kommissare noch verhandeln, wird Schuster vom SEK überwältigt. Am Tag darauf ist er tot - Überdosis. Statt seiner ist der Insasse Adub (Mehdi Nebbou) ausgebrochen. Leitmayr richtet sich im Keller ein und verhört die Knastvögel. Derweil gibt sich die JVA-Beamtin Hoflehner (Anneke Kim Sarnau) auffällig unauffällig… "

Mehdi Nebbou ist ein Süssi, vielleicht war ich deshalb angetaner als der Durchschnittsmann von dieser Folge der Krimiserie.

Was solls, hier geht es nicht nur um dezentes Sabbern vor dem Fernseher und seichte Unterhaltung, nein! Um knallharte Forschung wird sich hier bemüht. Also schreiten wir zum Bechdel-Test. Die Kriterien: 1. Es spielen mehr als zwei namentlich benannte Frauen mit. 2. Diese unterhalten sich. 3. Über etwas anderes als Männer.

Ergebnis: Es spielte genau eine Frau mit. Mööööp. Durchgefallen. Wie enttäuschend! Gut, es war ein MÜNCHENER Tatort und spielte in einem Männer-Knast, also war der Ehrgeiz nicht, hier ein vielfältiges Bild von der Gesellschaft zu zeichnen. Die Kriminellen waren auch alle Ausländer (das wird man ja wohl noch sagen dürfen und die schweigende Mehrheit steht da auch hinter mir... meine Güte) und sprachen kaum Deutsch... Trotz allen Gefallens hat dieser Tatort arg tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Ich freue mich auf Herrn Liefers in der nächsten Woche.

Montag, 20. September 2010

Jud Süß

Am Wochenende war ich in der Premiere von Jud Süß. Ich finde, das Prozedere drumherum war geradezu enttäuschend profan: Ich habe Karten für jeweils 5,90€ an der Kasse gekauft und dann konnte ich mitsamt Begleitung zur Premiere. Zwar war Moritz Bleibtreu angekündigt, aber der kam natürlich nicht. Ich habe mir allerdings bestätigen lassen, dass er wirklich ziemlich klein ist! Das Glamouröseste am Abend war, dass freie Platzwahl war und aus irgendwelchen ominösen Gründen sowohl meine Begleitung als auch ich uns gegenseitig Lollies mitgebracht haben. So gab es jeweils einmal Lakritz- als auch Brauselollies, die Mitbewohnerchen mit großen Augen staunend verspeiste ob der Brause, die da so rausschäumte.

Der Fim selber gefiel. Es geht um die Entstehung des Propagandafilmes "Jud Süß" unter joseph Göbbels, der den Juden an sich in seiner ganzen Abscheulichkeit darstellen sollte. Als Grundlage, allerdings extrem frei interpretiert, diente ein Roman von Lion Feuchtwanger, selber Jude und damit gleichzeitig indirekt Legitimator des Filmes. Allerdings dichtete der von Goebbels engagierte Veit Harlan als Regisseur etwa eine Vergewaltigungsszene hinzu, die in Feuchtwangers Vorlage nicht vorkam. Was ich persönlich nicht wusste: "Jud Süß" darf als Propagandamaterial in Deutschland nicht gezeigt werden, nur in einem bildungspolitischen Kontext nach Beantragung bei der Gesellschaft, die die Rechte für den Film besitzt.

Die Hauptfigur des Filmes ist der Hauptdarsteller des Filmes "Jud Süß", Ferdinand Marian, mittelerfolgreicher Schauspieler. Dieser ist politisch eher desinteressiert und fühlt sich den Regeln des Nationalsozialismus nicht verpflichtet. Seine freundschaftlichen Verbindungen zu Juden in der Theater- und Filmszene führen dazu, dass er nach Angebot der Rolle des Jud Süß dieses ablehnt. Letztendlich wird er jedoch von Goebbels dazu gezwungen. Der Film zeigt die Entstehung des Filmes, die anschließende Promotiontour und den darauffolgenden persönlichen und nach Ende des Krieges auch beruflichen Abstieg von Ferdinand Marian, begründet durch seine moralischen Nöte, da er mit dem Film gegen seine Überzeugungen verstößt.

Tobias Moretti als Ferdinand Marian war unfassbar großartig. Ich habe ihn nicht wiedererkannt, was wahrscheinlich auch gut war, da ich sonst die ganze Zeit "Kommissar Rex, Kommissar Rex" gedacht hätte, das hätte den Filmgenuss geschmälert.

Etwas merkwürdig ´fand ich Moritz Bleibtreu als Goebbels. Ich kann mich nicht entscheiden, ob er extrem unsubtil gespielt hat oder so subtil, dass ich es einfach nicht gemerkt habe, WIE subtil er war. Goebbels kam sehr überzogen, fast karikativ bei mir an. Viel Geschrei, affige Bewegungen, ein schleimiger Jovialismus - da kam bei mir die Frage auf, wie Goebbels von seinen Zeitgenossen ernst genommen werden konnte. Dazu ein extremer Wechsel mit kalter Berechnung und fiesem Druck, unterschwelligen Drohungen... Das widerum war glaubwürdig, aber trotzdem hat mich die Darstellung irritiert. Überhaupt die Darstellung von Nazis, egal wo der Film gedreht wurde: Warum lachen die immer so künstlich? Soll das irgendetwas aussagen? War in Inglourious Basterds auch so.

Ladies and Gentlemen, der Bechdel-Test! Wir erinnern die Kriterien: 1.Mindestens zwei (namentlich genannte) Frauen kommen in dem Film vor.
2.Sie reden miteinander …
3.… über ein anderes Thema als einen Mann.

1. Es kamen viele Ehefrauen, ein Hausmädchen und spätere Ehefrau sowie zahlreiche Geliebte vor. Das Frauenbild war etwas einseitig, aber die Frauen waren da und hatten oft einen Namen.
2. Sie sprachen vor allem auf Festen und Empfängen miteinander, aber zu Beginn sprach vor allem Marians Ehefrau öfter mal mit dem Hausmädchen.
3. Die beiden sprachen über Männer, das will ich nicht verhehlen, aber auch mal über den Haushalt. Der Small Talk auf den Empfängen handelte immerhin ab und zu von dem Film "Jud Süß", aber zumeist in dem Tenor: "Sie müssen sehr stolz auf Ihren Mann sein!"

Ich sage mal: höchstens knapp bestanden.

Montag, 13. September 2010

Tatort Köln

Sonntag Abend. Weißwein vom Samstag erfolgreich verarbeitet, Möbel gestrichen, Stream gestartet, Tatort. Mitbewohner wühlt sich wohlig in seine Decke, weil die Lieblings-Tatorts-Kommissars-Tochter alsbald die Szenerie betritt - da stört es auch kaum noch, dass er wegen akuter Erkältung nur leise röchelnd durch den Mund atmen kann. Noch bemerkenswert an dieser Folge: erstaunlich viele Männerbrüste, weil alle älteren Herren leichte Shirts ohne BH trugen und man das ganz deutlich sehen konnte! Brr!

Zwei bis drei Familien (bei diesem ganzen Patchwork ist das ja immer schwer zu zählen, nicht wahr?) standen diesmal im Fokus der Ermittler. Die junge Frau, deren Leiche gefunden wurde, war verlobt mit einem älteren Mann, der seine Ex-Familie noch an der Backe hat. Die 15jährige Tochter aus ebendieser Ex-Familie ist zusammen mit dem 16jährigen Sohn einer anderen Familie, deren Vater, wie bald herauskommt, ein Verhältnis mit der Ermordeten hatte. Da die Ermorderte schwanger war, zähle ich das auch als Familie. Der 16jährige Sohn und seine Freundin waren in der Mordnacht in der Wohnung der Ermordeten, deshalb wird gegen beide ermittelt, aber auch der Vater des Sohnes gerät in den Kreis der Verdächtigen.

Das war ein okayer Tatort ohne Höhen und Tiefen, abgesehen von den oben erwähnten Männerbrüsten.

Also denn: der Bechdel-Test! Wir erinnern die Fragen, die wir uns stellen müssen:
1.Kommen im Film zwei oder mehr Frauen vor, die Namen haben?
2.Sprechen diese miteinander?
3.Sprechen diese miteinander über etwas anderes als einen Mann?

zu 1.: Es kommen viele Frauen vor. Die Leiche, die Assistentin der Komissare, die Tochter des Verlobten der Ermordeten, dessen Ex-Frau, die Ehefrau des Liebhabers der Ermordeten.
Zu 2: diese sprechen nicht miteinander. Die Assistentin fordert mal jemanden auf, sich zu setzen, oder die Mutter sagt zur Tochter "Geh in dein Zimmer", aber als Gespräche oder eigenständige Interaktion werte ich das nicht.

ZONK. Nicht bestanden.
Merke: wenn es um Familien geht, wird der Bechdel-Test nie bestanden. Never. Nicht mal im Tatort. Da wird nur über Männer agiert. Wenn die Ermittlungen sich eher im beruflichen Kontext der Ermordeten abspielen, ist das anders, so mein neuester Theoriestrang. Auch dies wird weiter beobachtet.

Donnerstag, 9. September 2010

Shutter Island

Ich habe Shutter Island nur aus schnöder Langeweile auf dem Laptop geschaut. Wie das so ist, wenn man lange Filme aus schnöder Langeweile schauen möchte: auf einmal ist die Hölle los. Beim ersten Versuch wurde ich durch diverse Versuche von Skype-Anrufen aus dem Ausland in meiner Konzentration gestört, bis mein PC den Geist aufgab und komplett abstürzte. Beim zweiten Versuch gab es dauernd Fütterungs- und Konversationsversuche durch Mitbewohner. Und trotzdem und der Tatsache, dass der Film 2,25 Stunden dauerte, kam ich nach jeder Unterbrechung problemlos wieder in Handlung und Atmosphäre zurück. Ich glaube, das kann ich als Kriterium für einen guten Film so stehen lassen.

Ja, ich war sehr angetan. Leonardo DiCaprio kommt in den 50er Jahren als US-Marshall auf eine Gefängnisinsel für geistegestörte Gewalttäter, um eine entflohene Gefangene zu suchen. Die Athmosphäre ist von Anfang an sehr gruselig, da Leo immer wieder Flashbacks seiner toten Frau hat und merkwürdige Dinge geschehen. Bald hat er den Verdacht, dass Experimente mit den Gefangenen gemacht werden (Stichwort Lobotomie) und dass er als kritisch Hinterfragegender die Insel nicht mehr verlassen wird. Seine Psyche scheint beeinflusst zu werden, und die Merkwürdigkeiten nehmen zu, als sein Partner verschwindet. Soll er verrückt gemacht werden, um als Gefangener seine Tage zu beschließen?
Das Gruselige, Unvereinbare wird zum Ende des Filmes aufgelöst, aber auf ein Art und Weise, die einen als Zuschauerin schwer zweifeln lässt. Eine Viertelstunde lang hing ich vor dem Bildschirm und rätselte, was nun wahr ist. Glauben wollte ich es bis zum Ende nicht. Und meiner Meinung nach wird es nicht so komplett klar aufgelöst, dass man nun wirklich wüsste, woran man ist!
Die Musik fand ich persönlich auch sehr stimmig, sie unterstrich das Gruselige des Films. Doch, ich bin Fan.

Was den Bechdel-Test angeht: Hier hat Ange Gröner (http://www.ankegroener.de/?p=9539) Vorarbeit geleistet und ich will nicht klauen. Deshalb nur kurz: Nicht bestanden! So.

Montag, 30. August 2010

Tatort Wien (?)

Wien? Wieso gibt es einen Tatort, der In Wien spielt? Ist Österreich irgendwie doch angeschlossen, also zumindest ÖRF-technisch?

Egal. Da es die ganze Folge über regnete, schneite und wahnsinnig trübe war, was dem Wetter vor dem Fenster entsprach, machte die Lokalität eh nicht so viel aus. Kommissar Krassznitzer ermittelte grantelnd vor sich hin, um den Mord an einer jungen Frau aufzuklären, die einer Sekte angehörte. Das bot nicht allzu viele Überraschungen in der Handlung: verzweifelte Eltern, Ausstiegsversuch, gewalttätige Wiedereingliederungsversuche, Gehirnwäsche, Mord. Die Umsetzung war allerdings glungen - alleine, dass die Sektenmitglieder allesamt aussahen wie Jurastudierende, war das Einschalten wert! Und eine originelle Handlungsidee war immerhin, die Tochter des Komissars für die Sekte zu rekrutieren. Das Böse lauert überall, auch in WG-Offerten. Huh!

Sooo, Bechdel-Test! Die Kriterien; 1. Es müssen mindesten zwei Frauen mitspielen, die 2. sich miteinander unterhalten 3. über etwas anderes als Männer.

Joah. Bestanden. Die Tatorte sind ja gerade zu langweilig in dieser Hinsicht, ich muss mehr ins Kino gehen.
1. Es spielten diverse Frauen mit. Immerhin dieses Mal keine Gerichtsmedizinerin, dafür die Tochter des Kommissars, die eiskalte, tückische, über alle Maßen böse Sektenführerin mit dem schmalen Lächeln des Teufels auf ihren reduzierten Lippen (sorry, aber die war echt großartig!), etliche Sektenmitgliederinnen, das Opfer, die Ausstiegsberaterin.
2. Alle Damen sparchen miteinander und ich glaube: 3. kein einziges Mal über Männer. Nur über Sekten. So sind sie, die Frauen!

Mittwoch, 25. August 2010

Männer im Wasser

Den gestrigen Abend verbrachte ich beim Weintrinken und im Kino. Es lief "Männer im Wasser", eine schwedische Komödie mit offensichtlichen Anleihen bei "Ganz oder gar nicht". Letzteren finde ich sehr viel besser, aber "Männer im Wasser" war zumindest nett. Reicht allerdings auch, den auf DVD zu gucken.

Eine schwedische Hockeymannschaft wird ihre Trainingszeit in der Halle vom Mädchenteam abspenstig gemacht (wunderbares Zitat vom Trainer: "Alles was weilblich, behindert oder hochbegabt ist, hat Vorrang!" Ganz große Aufzählung. Ist schon mal jemanden aufgefallen, dass die Behinderten-Toiletten immer bei den Damen-Toiletten sind? Na ja, ich will nicht nerven, also Schluss jetzt.) und sucht nach Alternativen. Gefunden wird das Synchronschwimmen, und natürlich wollen die Herren sofort Weltmeister werden. Die Tochter des Oberknuffis trainiert das Ganze, sie ist erfahrene Synchronschwimmerin. Das war eigentlich schon die ganze Handlung - es wird ein bißchen mit Homophobie kokettiert, die Beziehung Vater-Tochter-Exfrau durchgenudelt und unattraktive Männerkörper in Szene gesetzt, kombiniert mit viel Männerfreundschaft, auf recht amüsante Art und Weise.

Wir schreiten zum Bechdel Test! Die Kategorien. 1. Es müssen mehr als zwei Frauen mitspielen. 2. Diese müssen sich miteinander unterhalten. 3. Das Gespräch muss sich über etwas anderes drehen als Männer.

Ein schwedischer Film berechtigt zu den schönsten Hoffnungen, aber es war wider Erwarten doch nicht so einfach. 1. Es spielen drei Frauen mit, die zur Handlung beitragen. Die Tochter, die Mutter / Ex-Frau und die Schwimmverbands-Funktionärin. 2. Mutter und Tochter sprechen auch miteinander. 3. Das Gespräch dreht sich meistens um den Vater, aber ab und zu auch um die Mutter/Tochter-Beziehung. Lass ich durchgehen. Schön fand ich, dass das Männerbild sehr variierte in diesem Film. Männer waren dunkel, hell, Finnen, Schweden, schwul, hetero, arbeitslos, Väter, Ehemänner, Singles, Verbrecher. Aber das Synchronschwimmen verbindet alle. Hach.

In jedem Falle: Bestanden! Wie wäre das wohl mit Salt? Ob Angelina mal mit Frauen sprechen darf?

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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