Filme

Montag, 23. August 2010

Tatort Ludwigshafen

Der gestrige Tatort beschloß das Wochenende ganz vorzüglich! Nach dem Kochen einer Rindersuppe mit eigenhändig produzierter Brühe aus Mark- und Fleischknochen verzog ich mich mit zwei meiner Lieblingsmänner und einer Königsrolle auf das größte Sofa der Welt. Frau Odenthal mag ich sehr gerne, und wenn ich auf Frauen stehen würde, dann eben auf diese. Auch ihr Kollege Mario Kopper hat etwas, löst in mir aber eher töchterliche Gefühle als alles andere aus. Wohnen die beiden zusammen? Das war mir neu!

Der Aufbau der Folge selber war etwas anders als gewohnt, was zu Quengelei neben mir auf dem Sofa geführt hat. Ich selber fand es ganz reizvoll, aber da scheiden sich die Geister.
Im Ludwigshafener Hafenbecken wird die Leiche einer Frau gefunden, die Hinweise deuten auf einen routinierten Täter hin. Lena Odenthal nimmt Kontakt nach Mannheim auf, wo einige Jahre zuvor ein ähnlicher Fall nicht aufgeklärt werden konnte. Die dort zuständige Kollegin hatte damal ein 'Intermezzo mit Herrn Kopper, dass beide sofort wieder aufleben lassen. Relativ bald stellt sich für den Zuschauer heraus, wer der Mörder ist: Die Figur Daniel Tretschok hat einfach eine viel zu hässliche Frisur, um nicht sofort verdächtig zu sein. Es stellt sich heraus, dass er wegen eines psychotischen Problems mit seiner Mutter zum Serienkiller geworden ist und Frauen tötet, die ihn an seine Mutter erinnern. So gerät auch Lena Odenthal in seine Gewalt (? Lena? Du bist doch keine Mutterfigur!).
So gesehen mutierte die Folge eher zum Psycho-Thriller als zum Krimi, was aber meiner Sonnatg-Abend-Freude keinen Abbruch tat. Dazu kam noch das Einspielen von athmosphärischen Zwischensequenzen, die offensiv zur mysteriösen Stimmung beitragen sollten.

Meine Damen und Herren, wir schreiten zum Bechdel-Test! Zum Bestehen desselben müssen folgende Kriterien erfüllt sein: 1. Es müssen mehr als zwei Frauen mitspielen, die 2. sich miteinander unterhalten und zwar 3. über etwas anderes als Männer.

1. Es spielten enorm viele Frauen mit. Die Komissarinnen, die obligatorische Pathologin, die Ehefrau des Hauptverdächtigen und dann noch ein paar Zeuginnen. 2. Diese Personen unterhielten sich alle oft miteinander, und zwar 3. deutlich dominant nicht über Männer. Selbst die "Man muss nicht allen Dingen gleich einen Namen geben"-Geschichte zwischen den KomissarInnen führte nicht dazu, dass ständig über den Kerl gesprochen wurde. Also: bestanden! Bis jetzt sind die Tatorte sehr ergiebig, aber es zeichnet sich ab, dass dies tatsächlich an den Hauptfiguren liegt und es außerdem hilft, wenn die Leiche weiblich ist. Dann wird nämlich oft über Frauen gesprochen. Nächste Woche gibts was mit männlichen Kommissaren: man darf gespannt sein, was dies für Auswirkungen auf den Test hat.

Freitag, 13. August 2010

Sonntags-Verbringung

Der letzte Sonntag war interessant! In mehrerer Hinsicht. Ich habe viel konsumiert. In chronologischer Reihenfolge: Knuddeln am Morgen, Epilierer, Twilight, Christopher Street Day, Twilight, Tatort (ich berichtete) und über den Tag verteilt viel Kartoffelsuppe.

Knuddeln am Morgen ist in sofern interessant, als dass der Knuddel-König sich danach verabschiedete mit dem Hinweis auf ein Treffen am nächsten Tag. Da ich seit Jahren nur am Wochenende geknuddelt wurde, meistens von Freitag bis Sonntag mittag, und sich das erst seit ein paar Wochen geändert hat, freue ich mich, dies nun flexibler handhaben zu können!

Die Kartoffelsuppe habe ich dementsprechend nur für mich und Mitbewohner gekocht. War lecker. Danach wusste ich nichts mit mir anzufangen und beschloss, meinen Horizont zu erweitern, in dem meinen neuen Epilierer teste und Twilight schaue, den ich mir bis jetzt erspart hatte. Wie sich herausstellte, war dies eine unwiderstehliche Kombination! Der leichte Schmerz des Epiliervorgangs kombiniert mit dem Staunen über die Attraktivität der Hauptdarsteller (auf gala.de sehen die immer komplett fertig, normal und blass aus), dazu das sehr laute Surren des Epilierers, das die Dialoge übertönte und meine immer röter werdende Beinhaut - hatte was.
Dann musste ich zum CSD, kurz ein bisschen arbeiten, und kehrte wieder zu Twilight zurück, diesmal wollte ich die Dialoge auch mitbekommen. Fataler Fehler - mit Epilieren zusammen kommt der Film besser. Man bekommt nur Gesprächsfetzen mit und reimt sich den Rest extrem optimistisch zusammen, was den Film wirklich hochwertiger macht. Deshalb geht der Bechdel-Test mit diesem Film leider nicht.

Sonntag. War gelungen. Dieses Wochenende wird sich im Festival-Schlamm gewälzt, Alkohol getrunken und Leute umgepogt. Wird sicher auch nett. Hoffentlich bin ich zum Tatort wieder zu Hause!

Mittwoch, 11. August 2010

inception

Am Wochenende habe ich dann endlich auch Inception sehen können, sogar im OmU. Er hat mir gut gefallen, aber ich fand ihn schon stellenweise schwer zu verstehen, und es gab hinterher viel Gesprächsmaterial. Vor allem die Frage, wer nun in wessen Traum ist, wer etwas verändern kann und wer warum nicht, sowie die ableitenden logischen Schlüsse haben ein wenig mein Gehirn gesprengt. Man müsste den Film wohl noch einmal sehen, um alles zu erfassen.

Davon möge sich aber niemand abschrecken lasen, sonst fand ich den Film sehr prima. Die alte philosophische Frage, ob das Leben ein Traum wäre und wir aufwachen, wenn wir sterben, wird hier sehr schön abgefrühstückt. Dazu die Ungewissheit, ob auch die vordergründig wache Welt ein Traum ist - aber wenn, dann von wem? Das macht mich ganz wuselig, ist aber sehr reizvoll. Die Schauspieler waren allesamt sehr genießbar, ich mochte alle gerne. Außerdem fange ich langsam an, mich in Cilian Murphy zu verlieben, der kommt immer so gut rüber! Sieht ein bißchen aus wie ein Alien, aber ein sensibles.
Das einzige, was mich wirklich gestört hat, waren die Actionszenen. Völlig überflüssig für die Story, nur als ein erschwerender Faktor für die Protagonisten hinzugefügt und für die Schauspieler, die ein bißchen "Action-Klamauk" (der Zitierte wünscht ausdrücklich, dass seine Zitate in Zukunft kenntlich gemacht werden. Hier bitte: Zitat Ende!) brauchen. Das Weglassen hätte dazu geführt, dass der Film einfach zwanzig Minuten kürzer gewesen wäre, und das wäre nicht so schlimm gewesen bei Überlänge.

Der Bechdel-Test: Hier hat Bloggerin Anke Gröner vor mir ihren Senf (und übrigens auch eine wunderbare Filmkritik) abgegeben, deshalb hier der Link: http://www.ankegroener.de/?p=9667
Aber ich will auch! Daher zunächst die Kriterien: 1. Es müssen mindestens zwei Frauen mitspielen, 2. die sich miteinander unterhalten 3. über etwas anderes als Männer.
Ergebnis: Es spielten zwei Frauen mit, die sich einmal eine halbe Minute darüber unterhielten, warum sie sich gerade sehen. Streng genommen bestanden. Da sie aber Leonardo gebraucht haben, um sich überhaupt sehen zu können, ist meine persönliche Meinung: keine eigenständige Präsenz -> ZONK! Nicht bestanden. Er-staun-lich.

Montag, 9. August 2010

Tatort Bremen

Weiter im Forschungsdesign! Unermüdlich die deutsche Fernsehlandschaft durchstreifend: sarathepara.

Gestern gab es einen neuen Tatort, der in Bremen spielte, was immer wieder ein besonderer Grund zum Entzücken ist. Nirgends sonst kann ich eiskalt Fehler in den Locations aufdecken. Gestern etwa wurden allen Szenen, die im Justizgebäude spielten, in der Bürgerschaft gedreht, eindeutig zu erkennen an dem Ausblick auf den Marktplatz und den feinen weißen Stühlen.
Die Handlung war ein bisschen hanebüchen. Es ging um eine Frau, die erst einen Richter und dann sich selbst umgebracht hat, weil sie im Kampf gegen die Mobilfunkindustrie und deren Strahlungen keine Chance hatte. Nicht nur, dass sie als Spinnerin abgestempelt wurde - die Mobilfunkindustrie ließ sie auch noch mit Kampfstrahlen bestrahlen, um sie zu foltern und zum Aufgeben zu zwingen. Dies ließ die besagte Dame noch verrückter erscheinen als ohnehin schon, so dass sie in die Psychatrie eingewiesen wurde.
Nach ihrem Selbstmord schwingt ihr Sohn sich zum Rächer auf und will mit der Dienstpistole von Komissarin Inga Lürssen alle Verantwortlichen entweder niedermetzeln oder zumindest dazu zwingen, ihre Taten zu gestehen.
Seufzseufz. Ganz normale Krimis sind die Bremer Tatorte irgendwie höchst selten, sondern immer etwas exotischer. Strahlenwaffen. Na ja. Wahrscheinlich gibt es die sogar, aber so richtig nah an mir dran habe ich das Thema jetzt nicht gefunden.

Und nun zum Bechdel-Test. Zur Erinnerung: Zum Bestehen desselben müssen folgenden Bedingungen erfüllt sein: 1. Es müssen mindestens zwei Frauen mitspielen, die 2. miteinander sprechen 3. über etwas anderes als Männer.
Ergebnis: So was von mit Bravour bestanden! Neben der Komissarin gab es noch die leicht renitente Gerichtsmedizinierin, die Selbstmörderin, die verdächtige Aufsichtsrätin des Mobilfunkkonzerns (sogar Frauen in Aufsichtsräten quasi am Rande mit thematisiert!), die betrogene Ehefrau, die Geliebte. Die Komissarin musste mit allen sprechen, und da die Taten der Selbstmörderin das größte Thema war, wurde recht selten über Männer gesprochen. Frauen wurden außerdem in allen gesellschaftlichen Sphären dargestellt, also recht multidimensional behandelt.

Es hilft also enorm für den Bechdel-Test, wenn als Hauptfigur eine Frau agiert. Diese muss sich fast zwangsläufig auch mal mit einer Frau unterhalten. Frauen als Hauptfiguren, das soll ja laut den großen Studios sehr schlecht funktionieren und dem Publikum nicht zuzutrauen sein. Man merkt eben, das die Filmindustrie männlich dominiert ist. Ich beobachte das weiter!

Montag, 2. August 2010

Tatort Berlin

Kaum hatte ich den Bechdel-Test ausgegraben, warf ich mich enthusiastisch vor den Fernseher, um aus rein populär-feministischer Sicht Medienforschung zu betreiben. Der Tatort bot sich aus meiner Sicht an: deutsches traditionelles Kulturgut, spiegelt den Zustand der Gesellschaft wieder, hat einen latent gleichstellungsfreundlichen Ansatz, indem er Frauen in Führungspositionen überdurchschnittlich oft darstellt. Nicht zuletzt wollte Mitbewohner den auch gucken, und es waren Chips im Haus.

Der Tatort selber hat mir sehr gut gefallen. Eine Berliner Version, und der grauhaarige Ermittler (Dominick Raake oder so ähnlich) hat eindeutig das Zeug zum deutschen George Clooney. Voll schnuffig, auch wenn das etwas überzogene Statement zu Cowboystiefeln schon beim ersten Mal abgelutscht wirkte. Das Verbrechen war im Universitätsklinik-Forschungsbereich angesiedelt, dementsprechend gab es viele Doktortitel, ProfessorInnen, heimtückische Informatiker (Kenn ich auch welche!), käufliche wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und ethische Grauzonen. Großartig. Auffällig: es schien nur einmal die Sonne, und ich fühlte mich latent an "Die Purpunen Flüsse" erinnert. Ganz latent.

Die Handlung in kurz: Eine Uni-Klinik entwickelt gemeinsam mit einem Forschungsunternehmen einen Chip, der Blinde wieder sehend macht. Als dieser einer Probandin eingesetzt werden soll, ist die operierende Chefärztin wegen ihrer Ermordung verhindert, so dass die sie hassende Oberärztin ihre Chance bekommt. Da kommen die miteinander turtelnden Ermittler ins Spiel (die in einer sehr schönen Szene beginnen: Einer der Ermittler schießt dem anderen einen Champagnerkorken ins Auge. Ein phallischer Gegenstand (Flasche), eine Ejakulation (Champagner-Spritzen) ins Gesicht, die darauffolgende Ohnmacht - der reine Porno), die ein persönliches Geflecht zwischen den Ärztinnen, dem fördernden Bundesministerium und der Forschungsfirma aufdecken und so dem Mord und unter anderem den Betrug mit dem Chip aufdecken.

So, Bechdel-Test. Wir erinnern uns: um zu bestehen, muss der Film drei Kriterien erfüllen. 1. Es spielen mehr als zwei Frauen mit, die 2. sich miteinander unterhalten 3. über etwas anderes als Männer.

Ergebnis:
1. Es spielten einige Frauen mit, gerne in elaborierten Positionen. Von der Krankenschwester über die wissenschaftliche Mitarbeiterin bis zur Ober- und Chefärztin war alles dabei.
2. Sie unterhielten sich nicht ein einziges Mal miteinander. Es wurde zwar erzählt, dass sich Frauen miteinander unterhalten hätten, aber das Publikum war nie live dabei.

Ich staune. Das hätte ich nicht gedacht. Meiner Meinung nach wäre das dritte Kriterium am schwierigsten zu erfüllen gewesen, aber wenn nicht einmal das zweite sich erfüllt...! Ich bleibe dran.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Der Bechdel-Test. Achtung, feministisch!

Auf den Bechdel-Test bin ich zufällig während manischen Blog-Surfens in der Mittagspause gestoßen und er ist eine interessante neue Perspektive auf Filme.
Der Test gilt als bestanden, wenn der gesehene Film drei Kriterien erfüllt:

1. Es spielen mindestens zwei Frauen mit, die einen Namen haben
2. Diese reden miteinander
3. über etwas anderes als Männer

Laut Internet erfüllen erschütternd wenig Filme diese Kriterien. Mir fallen spontan ein paar ein:
The Missing, Gefährliche Liebschaften (da reden Frauen auch über Frauen), Coraline. Aber extrem viel fällt heraus. Tatort? Hmtja. Bei weiblichen Ermittlern/weiblichen Verdächtigen denkbar, dass da was geht. Aber fast alle Liebesfilme und Frauenfilme fallen aus dem Raster. Hoffnungen hätte ich für den europäischen Film, aber nichts, was ich namentlich fest machen könnte. Ich werde in Zukunft drauf achten.

Ich würde ja sagen, dass ich in Zukunft nur noch Filme schaue, die dieses Kriterium erfüllen, aber leider fällt da alles von Tarantino raus. Dafür würde Bride Wars bestehen. Das ist es mir dann doch nicht wert.

Samstag, 17. Juli 2010

...

"Königreich der Himmel" ist der einzige Film mit Orlando Bloom, in dem ich ihn mehr als zwei Gesichtsausdrücke habe anwenden sehen. Trotzdem bin ich dauernd eingeschlafen und nach der Hälfte der Zeit vom Sofa ins Bett gekullert. Manche Sofas sind aber auch wirklich zu schlaffreundlich! Das kommt davon, wenn die gebrannte Version von "das Omen" nicht läuft.

Orlando, neeneenee. Das erste Mal fiel er mir auf, als er in "Herr der Ringe" so absolut unangebracht Legolas verkörperte. Ich hatte das Buch bis dahin etwas dreimal gelesen und sehr genaue Vorstellungen von Legolas. Mein heimlicher Schwarm. So männlich. Und dann kommt Orlando und macht alles kaputt! Da wäre Sam Worthingtons ideales Debüt gewesen. Meinetwegen auch Vin Diesel. Oder Matthias Schweighöfer.

Gegen Orlando würde ich jeden eintauschen...

Montag, 24. Mai 2010

Lieben Sie Brahms?

Mit dem Alter wird man gesetzter, da kann schon mal nachmittags am Feiertag ins Kino gehen. Gedacht, getan, das Mitbewohnerchen eingepackt und mit einigen Menschen im Programmkino du jour den Film "Lieben Sie Brahms?" angesteuert. Zuvor saß man noch ein wenig im Cafe und unterhielt sich. Mit Frau K. habe ich Abi gemacht, ihr Freund war dabei und noch zwei Mitmenschen, die ein wenig älter als wir waren und sehr unterhaltsam, die Stimmung war gut.
Der Film selber war toll - aus 1961, mit IngridBergmann und einigen männlichen Nebendarstellern. Ingrid-Girl spielt eine 40jährige berufstätige Frau, die eher unfreiwilig in offener Beziehung lebt und sich dann in einen 25jährigen verguckt, der ihr verfallen ist. Sie nutzt die Gelegenheit, aus der Beziehung zu ihrem untreuen Lebensgefährten auszubrechen, wird mit dem Jungspund aber auch nicht recht glücklich. Der Casanova merkt nach einiger Zeit, was er an Ingrid hatte, kommt zurückgekrochen, sie nimmt ihn sofort wieder und heiratet ihn. Die schönste Szene ist die, als sie ihren Geliebten vor vollendete Tatsachen stellt, dieser verzweifelt fleht und sie ihm weinend hinterherruft: "Aber versteh doch! Ich bin alt!" Gelächter im Kino und der empörte Ausruf meines Sitznachbarns, wahrscheinlich noch im Saal nebenan zu hören: "Also hör mal! Du bist jünger als ich!"

Ein gebrochener Mann, der nach seinem Krückstock verlangte, taumelte danach aus dem Saal.

Das kommt davon, wenn man sich seinem Alter entsprechend verhält und Sonntags nachmittags Filmklassiker schaut.

Freitag, 7. Mai 2010

Trash - Jüngst im TV

Generell gehöre ich zu den stolen Nicht-Fernseher-Besitzern, da ich der Meinung bin, dass das TV nicht so viel hergibt, dass man sein Zimmer damit vollstellen sollte. Trotzdem lasse ich mich gerne ab und zu berieseln, und einige Sendungen sind ja anerkannt sehenswert - Dr. House, Tatort oder ab und zu Dittsche, wenn ich gezwungen werde. Allerdings bewege ich mich auch gerne mal im kulturellen Grenzbereich. Manchmal etwas ZU gerne, was auch ein Grund ist, wesewegen ich keinen Apparat besitze und mich erfolgreich gegen "Kauf dir doch einfach so einen USB-TV-Stick"-Vorschläge wehre. Das ist wie mit einem trockenen Alkoholiker, der lieber gar nicht erst in eine Kneipe geht. Den Vergleich kann man noch weiter spinnen: folgende Sendungen gucken geht nur in Gesellschaft. Wenn man sie sich alleine anschaut, ist es wie alleine trinken - man verliert alles Maß.

Germanys Next Topmodel
Gucke ich natürlich nur aus beruflichen Gründen, ist ja schon wichtig für die Geschlechterpolitik. Und NUR mit ironischer Distanz! Und weil ich mich gerne fremdschäme, und da gibts es genug Futter für mich. Ich glaube, Alisar gewinnt, auch wenn ich sie manchmal hauen, hauen, hauen möchte. Solche Leute machen mich ungeduldig, diese super-Schüchternen. Aber auf Fotos sieht sie unfassbar gut aus. Äh - leiht mir jemand einen Beamer für nächsten Donnerstag?

Triple XXX - Teil 2
Ich habe mich nachmittags überreden lassen, aber nur mit dem Hinweis auf Vin Diesel, den Hauptdarsteller. Im Laufe des Tages wuchs geradezu Vorfreude in mir - Vin Diesel! Keine Ahnung, worum es in dem Film ging, aber so ein bißchen Muskelpakete im Muskelshirt sind für Sonntagsabend ganz okay. Schwere Überlegungen wurden angestellt, ob man sich noch Knabberkram besorge, dies wurde aber aus Rücksucht auf Gesundheit und so verworfen. Nein, mit Faulheit hatte das nichts zu tun! Wolldecke, Couch, konnte losgehen. Der Vorspann lief - weit und breit wurde Vin Diesel nicht erwähnt. Er erschien auch nicht im Film. Dafür Ice Cube. Was war da los? Erste leichte Quengeleien von der Autorin, bis der Mitschauer sich erbarmte und recherchierte. Der Schock folgte auf dem Fuße: Vin Diesel SPIELTE NICHT MIT. Tja. Notgedrungen schauten wir weiter, bis endlich The Mentalist anfing - mitgehangen, mitgefangen. Triple XXX. Ich hätte es wissen müssen. Ice Cube. Pah. Äh - leiht mir jemand einen Beamer für Teil 1, den ich mir demnächst anschaue?

Ich will einen Beamer. Da kommt "Richter Alexander Holt" bestimmt auch noch viel besser rüber.

Mittwoch, 28. April 2010

Sneak-Preview

Ein Jahr älter, eine Erfahrung reicher: der erste Besuch einer Sneak-Preview in der neuen Stadt. Die Erwartungen waren hoch - in der alten Stadt habe ich das immer sehr genossen. In der neuen Stadt war es etwas schwieriger.

Zunächst ist die Eintrittskarten-Politik eine sehr spezielle. Karten können nur vor Ort gekauft, nicht reserviert werden, und die Sneak scheint ein soziales Ereignis erster Güte zu sein. So bei meinem ersten Versuch, eine Stunde vor Einlassbeginn: "Ich hätte gerne drei Karten für die Sneak!" Höchst irritierte Blicke der Kasen-Dame. "Für DIESE Woche?"
"Ja, wieso? Findet diese Woche nichts statt?"
"Doch, aber für diese Woche habe ich noch genau einen Platz frei!"
Nachfragen ergaben, dass man die Karte spätestens eine Woche vorher kauft, sonst ist schon alles vergeben. Na gut... ich kaufte drei Karten für die nächste Woche und ging noch was trinken. Wenn man schon mal in der City ist, ne...

Nächste Woche. Von meinen beiden Sneak-Partnern hatten zwei abgesagt - die Leute können einfach nicht mehr langfristig planen - , ich musste mir mühevoll Ersatz beschaffen, erwischte aber noch eine reizende Begleitung und konnte die andere Karte zurückgeben. Immerhin. Rein in den Saal, der rappelvoll war, und dann eine recht lange Trailer-Show. Nichts dagegen, ich mag ja Trailer, aber die Lautstärke war enorm und die Luft war schon nach zehn Minuten zum Schneiden. Und dann die Rituale... na ja. Ist ja schon total lustig, wenn sich so gewisse Sachen einspielen, also das gesamte Publikum beim UIP-Logo "UIP" brüllt. Aber hat auch was Spackiges, so bemüht witzig und eingeschworen! Na ja, macht nichts, wenn man das erste Mal da ist, ist die Distanz noch größer, nach einigen Malen macht man bestimmt genauso begeistert mit.
Nach der Trailershow das übliche Rumgelaber vorne von den Organisatoren, dann ging auch mal endlich der Film los. "Amelia" wurde gezeigt, den muss man trotz Hillary Swank nun echt nicht gesehen haben, finde ich im Nachhinein. Was aber am Nervigsten von allen, allen, allen nervigen Sachen war: Das Publikum strömte ununterbrochen aus dem Saal, offensichtlich nicht zufrieden mit dem Film. Finde ich blöd. Damit zeigt man seine Geringschätzung dem Film gegenüber, aber auch denen gegenüber, die sitzenbleiben. "IHR könnt euch den Scheiß ja angucken, WIR haben was Besseres vor."

Neinneinnein, man muss damit leben, dass man Filme zu sehen bekommt, die einem nicht gefallen, zumindest in der Sneak. Kein Grund, respektlos zu sein, finde ich.

Ich bin ein wenig enttäuscht. Aber wenigstens scheint draußen die Sonne.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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