Freitag, 2. Oktober 2009

Lohnungleichheit

Aus der Arbeitslosigkeit heraus hier erstmal der Link auf einen Artikel über Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,652531,00.html

Da ich schon mit einigen Zeitgenossen Diskussionen über diese Thematik geführt habe und diese Ungleichheit immer schwer zu belegen ist ("Doch, das ist statistisch bewiesen! Äh."), vor allem Männern gegenüber, die diese Ungleichheit ja nicht zu spüren bekommen, freue ich mich über eine aktuelle Studie. Nicht so erfreulich das Ergebnis des Ganzen. Und ich merke gerade an mir selber, dass ich persönlich immer in Branchen gearbeitet habe, in der es relativ ausgeglichen zuging. Im Call Center gab es einen Tarifvertrag, da gibt es recht wenig Spielraum für unterschiedlichen Lohn. Die Belegschaft war zu geschätzten 75% weiblich, und in den Führungspositionen lag der Frauenanteil auch noch bei geschätzten 50%. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass in allen Abteilungen, die über die gemeine kurzfrequentige Kundenbetreuung hinausgehen, der Männeranteil aufällig stieg. So etwa in der Geschäftskundenbetreuung, der Mahnabteilung oder der Datenabteilung, in denen die Arbeitsbedingungen besser sind als in der puren Kundenbetreuung.

Da die Studie sich auch auf "Frauenberufe" bezieht, in denen Frauen zunächst mehr verdienen, aber später von den männlichen Kollegen überholt werden, will ich noch ergänzend hinzufügen: Es wurde festgestellt, dass auch in den Frauenberufen, also zum Beispiel in den Pflegeberufen oder im pädagogischen Bereich, die nicht so viel Prestige verheißen, Männer schneller und bevorzugt in Führungspositionen aufsteigen. Eben weil sie Männer sind und ihnen daher mehr Führungsqualitäten zugestanden werden? Vielleicht. Ein weiterer Grund: Männer in Frauenberufen spüren den Prestigeverlust ("Hm, ich bin nur Krankenpfleger. Knut und Thomas arbeiten als Elektriker, das ist viel cooler.") und setzen viel daran, in diesen Berufen schnell eine bessere Position zu erlangen. Pflegedienstleiter klingt ja schon mal besser und bringt mehr Geld. Frauen stören sich nicht an einem mangelnden Prestige, es hilft ja sogar manchmal bei der Männersuche. So habe ich schon von Ärztinnen gehört, die sich beim Abchecken lassen in der Bar als Sekretärin ausgeben, um besser zu gefallen. Man stelle sich das bei einem Mann vor!

Nun ja, ein weiteres Problem ist ja, dass die Ungleichheit sich fortsetzt. Mein mageres Assistentinnengehalt resultiert in ein erstaunlich dürftiges ALG1, die Rente im Alter fällt dann natürlich auch niedriger aus als bei den Männern. In einem Zeitalter, in dem alle Versorgung sich von Erwerbstätigkeit ableitet, ist diese Ungleichheit ein Unding. Erwähnte ich schon, dass ich eine überzeugte Verfechterin des Grundeinkommens bin?

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

Archiv

Oktober 2009
Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
 
 
 
 1 
 3 
 5 
 6 
 7 
 9 
10
13
14
15
16
22
23
24
25
28
30
31
 
 

Aktuelle Beiträge

Neue Ansichten
Wie gesagt, das Bewerben geht wieder los. Mein Vertrag...
sakra - 4. Okt, 11:07
Krebsgang
Das Kind ist jetzt 8 Monate alt und wird mobiler. Sitzen...
sakra - 4. Okt, 10:29
Alle (2) Jahre wieder...
Das Bewerben geht wieder los. Meine Fraktion im Bundestag...
sakra - 30. Sep, 14:03
Bestandsaufnahme
Achtung, jetzt wird es hart und dreckig - das ist nichts...
sakra - 15. Sep, 16:30
Was haften blieb
Jedesmal, wenn ich Tagesschau mit Jens Riewa schaue,...
sakra - 29. Jul, 20:12

Web Counter-Modul

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Suche

 

Status

Online seit 5391 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 15. Jul, 02:09

Credits


Anfang
Arbeit
Arterhaltung
Filme
gelesen
Klettern
Leben
ohne Arbeit
tagesaktuell
Zwischenmenschliches
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren