Tatort Bremen
Weiter im Forschungsdesign! Unermüdlich die deutsche Fernsehlandschaft durchstreifend: sarathepara.
Gestern gab es einen neuen Tatort, der in Bremen spielte, was immer wieder ein besonderer Grund zum Entzücken ist. Nirgends sonst kann ich eiskalt Fehler in den Locations aufdecken. Gestern etwa wurden allen Szenen, die im Justizgebäude spielten, in der Bürgerschaft gedreht, eindeutig zu erkennen an dem Ausblick auf den Marktplatz und den feinen weißen Stühlen.
Die Handlung war ein bisschen hanebüchen. Es ging um eine Frau, die erst einen Richter und dann sich selbst umgebracht hat, weil sie im Kampf gegen die Mobilfunkindustrie und deren Strahlungen keine Chance hatte. Nicht nur, dass sie als Spinnerin abgestempelt wurde - die Mobilfunkindustrie ließ sie auch noch mit Kampfstrahlen bestrahlen, um sie zu foltern und zum Aufgeben zu zwingen. Dies ließ die besagte Dame noch verrückter erscheinen als ohnehin schon, so dass sie in die Psychatrie eingewiesen wurde.
Nach ihrem Selbstmord schwingt ihr Sohn sich zum Rächer auf und will mit der Dienstpistole von Komissarin Inga Lürssen alle Verantwortlichen entweder niedermetzeln oder zumindest dazu zwingen, ihre Taten zu gestehen.
Seufzseufz. Ganz normale Krimis sind die Bremer Tatorte irgendwie höchst selten, sondern immer etwas exotischer. Strahlenwaffen. Na ja. Wahrscheinlich gibt es die sogar, aber so richtig nah an mir dran habe ich das Thema jetzt nicht gefunden.
Und nun zum Bechdel-Test. Zur Erinnerung: Zum Bestehen desselben müssen folgenden Bedingungen erfüllt sein: 1. Es müssen mindestens zwei Frauen mitspielen, die 2. miteinander sprechen 3. über etwas anderes als Männer.
Ergebnis: So was von mit Bravour bestanden! Neben der Komissarin gab es noch die leicht renitente Gerichtsmedizinierin, die Selbstmörderin, die verdächtige Aufsichtsrätin des Mobilfunkkonzerns (sogar Frauen in Aufsichtsräten quasi am Rande mit thematisiert!), die betrogene Ehefrau, die Geliebte. Die Komissarin musste mit allen sprechen, und da die Taten der Selbstmörderin das größte Thema war, wurde recht selten über Männer gesprochen. Frauen wurden außerdem in allen gesellschaftlichen Sphären dargestellt, also recht multidimensional behandelt.
Es hilft also enorm für den Bechdel-Test, wenn als Hauptfigur eine Frau agiert. Diese muss sich fast zwangsläufig auch mal mit einer Frau unterhalten. Frauen als Hauptfiguren, das soll ja laut den großen Studios sehr schlecht funktionieren und dem Publikum nicht zuzutrauen sein. Man merkt eben, das die Filmindustrie männlich dominiert ist. Ich beobachte das weiter!
Gestern gab es einen neuen Tatort, der in Bremen spielte, was immer wieder ein besonderer Grund zum Entzücken ist. Nirgends sonst kann ich eiskalt Fehler in den Locations aufdecken. Gestern etwa wurden allen Szenen, die im Justizgebäude spielten, in der Bürgerschaft gedreht, eindeutig zu erkennen an dem Ausblick auf den Marktplatz und den feinen weißen Stühlen.
Die Handlung war ein bisschen hanebüchen. Es ging um eine Frau, die erst einen Richter und dann sich selbst umgebracht hat, weil sie im Kampf gegen die Mobilfunkindustrie und deren Strahlungen keine Chance hatte. Nicht nur, dass sie als Spinnerin abgestempelt wurde - die Mobilfunkindustrie ließ sie auch noch mit Kampfstrahlen bestrahlen, um sie zu foltern und zum Aufgeben zu zwingen. Dies ließ die besagte Dame noch verrückter erscheinen als ohnehin schon, so dass sie in die Psychatrie eingewiesen wurde.
Nach ihrem Selbstmord schwingt ihr Sohn sich zum Rächer auf und will mit der Dienstpistole von Komissarin Inga Lürssen alle Verantwortlichen entweder niedermetzeln oder zumindest dazu zwingen, ihre Taten zu gestehen.
Seufzseufz. Ganz normale Krimis sind die Bremer Tatorte irgendwie höchst selten, sondern immer etwas exotischer. Strahlenwaffen. Na ja. Wahrscheinlich gibt es die sogar, aber so richtig nah an mir dran habe ich das Thema jetzt nicht gefunden.
Und nun zum Bechdel-Test. Zur Erinnerung: Zum Bestehen desselben müssen folgenden Bedingungen erfüllt sein: 1. Es müssen mindestens zwei Frauen mitspielen, die 2. miteinander sprechen 3. über etwas anderes als Männer.
Ergebnis: So was von mit Bravour bestanden! Neben der Komissarin gab es noch die leicht renitente Gerichtsmedizinierin, die Selbstmörderin, die verdächtige Aufsichtsrätin des Mobilfunkkonzerns (sogar Frauen in Aufsichtsräten quasi am Rande mit thematisiert!), die betrogene Ehefrau, die Geliebte. Die Komissarin musste mit allen sprechen, und da die Taten der Selbstmörderin das größte Thema war, wurde recht selten über Männer gesprochen. Frauen wurden außerdem in allen gesellschaftlichen Sphären dargestellt, also recht multidimensional behandelt.
Es hilft also enorm für den Bechdel-Test, wenn als Hauptfigur eine Frau agiert. Diese muss sich fast zwangsläufig auch mal mit einer Frau unterhalten. Frauen als Hauptfiguren, das soll ja laut den großen Studios sehr schlecht funktionieren und dem Publikum nicht zuzutrauen sein. Man merkt eben, das die Filmindustrie männlich dominiert ist. Ich beobachte das weiter!
sakra - 9. Aug, 08:50