Samstag, 18. Juni 2011

Joschka und Herr Fischer

Ich wollte "Joschka und Herr Fischer" sehen, Impi auch, so geschah es. Erste Irritation an der Kinokasse: "x euro, der hat Überlänge." Ich: "Überlänge? Wie lang ist der denn?" Kasse: "140 Minuten." Ich spontan: "Das ist ja furchtbar!"

140 Minute für eine Doku, na herzlichen Dank. Ich bin in Zeiten aufgewachsen, in denen ein Film 90 Minuten dauerte, Punkt. Ich werde immer ganz nervös, wenn es länger als 100 Minuten wird, und denke bei jeder Szene: "Ach, das ist doch ein schönes Ende. Oh, doch nicht. Na ja."

Immerhin vorgewarnt nahmen wir unsere Plätze in der letzten Reihe ein und erlebten 140 Minuten Joschka-Fischer-Fankino. Der Film war wirklich gut gemacht, unterhaltsam, lehrreich, man spürte die 140 Minuten kaum. Aber er war eben auch nicht eine Sekunde lang kritisch, und das fand ich etwas schade. Gelegenheiten zum Nachfragen wurden gar nicht erst geschaffen, aber vielleicht war der Film ach nicht so gemeint.

60 Jahre jüngere Geschichte wurden am Lebenslauf Fischers abgearbeitet, vor allem von ihm selbst kommentiert. Seine Persönlichkeit und sein Charisma kamen deutlich zur Geltung, er ist ein großer Redner, enorm eloquent, charmant, gar keine Frage. Trotzdem hätte ich mir ein bisschen mehr Auseinandersetzung gewünscht.

Mein Fazit: kann man gucken, muss man nicht für ins Kino gehen.

Denkwürdig

Die gestrige Verabredung kam so deutlich zu spät, dass ich genau zwei Optionen hatte: nach Hause fahren oder mich alleine in ein Cafe setzen, Wein trinken und etwas Putziges verspeisen. Ich wählte Variante zwei, bedauerte kurz die Zeitschriften-Auswahl im gewählten Laden, die einen beklagenswerten Mangel an Boulevard-Magazinen aufwies und entschied mich für Brand eins. Für mich immer noch die GALA unter den Wirtschaftsmagazinen, aber wirklich schön und toll bei einem Wein lesbar.
So tat ich dann, und ein Gemüseeintopf kam noch dazu, und ich ergatterte sogar einen Sofa-Platz. Komplett zufrieden mit der Welt blätterte ich so herum, fühlte mich extrem Trend-Stadtteil-mäßig und komplett emanzipiert á la "Seht ihr, ICH brauche keine Freunde, um wegzugehen, ich bin schon groß und kann das alleine, ich ruhe komplett in mir selber und so" und war wirklich ein bißchen stolz, weil ich das noch nie getan habe, alleine in ein Cafe zu gehen.

Auf einmal piekte es an meiner Kopfhaut. Ich dachte, es wäre eine Strähne, die sich aus dem Ganztags-Zopf gelöst hat und sich nun drehte, und tastete dort hin. Ein kleiner harter Knubbel befand sich auf meinem Haar, und ich war irritiert: Ich hatte doch gar keine Spange drin?! Ich tastete doller, und auf einmal stach es wirklich ordentlich, ganz klar eine Attacke. Da war etwas Lebendiges! Panisch zerrte ich an dem Knubbel, zog ihn aus meinen Haaren, schaffte es aber nicht mehr, ihn zu Gesicht zu bekommen. Meine Kopfhaut tat an der Stelle den ganzen Abend weh, es war aber nichts zu sehen. Trotzdem bin ich angegruselt.

Zwei Dinge gelernt: Wenn ich mal so richtig zufrieden mit mir selber bin, werde ich gestochen. Und wenn man "Kopfhaut stich" bei einer bekannten Suchmaschine eingibt, bekommt man während des Tippens unter anderem "Kopfhaut stinkt" angeboten. Iiiih. Das ist auch gruselig. Scheint oft gesucht zu werden. Ich möchte echt gerne mal wissen, wie man darauf kommt, eine stinkende Kopfhaut zu haben. Man kann die doch selber gar nicht mit der Nase erreichen. Und wer riecht sonst an der Kopfhaut von jemanden?

Fragen über Fragen.

(Vielleicht war das so eine kleine elektrische Drohne, die mir ein Implantat eingesetzt hat. Kennt man ja aus Filmen.)

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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