Sonntag, 27. Dezember 2009

...

Merke: Wenn zwei Ex-Call-Center-Mitarbeiter sich das erste Mal treffen, dann kann das in den Kampf der Gesprächsführung-Geschulten ausarten. Zu Hülf.

Solche Dinge finde ich bei verschiedenen Gelegenheiten ganz hilfreich, wenn man sich in schwierigen Situationen befindet. Aber wenn das Gegenüber sofort ebenfalls Fragetechniken aus den Deeskalationsschulungen anwendet, die man gemeinsam absolviert hat, wird es leicht absurd.

Na ja, nachdem dann die Machtverhältnisse am Kickertisch ohne Salcus-Eintrag geklärt worden sind, war auch eine normale Unterhaltung möglich.

Resümeé Weihnachten

Das Sensationellste vorweg: es war weiß, das Weihnachten! Zugegeben eher dunkelweiß, weil die Felder durch die tagealte Schneedecke schimmerten, aber ich finde, es gildet trotzdem.

Ansonsten war es auch überraschend gut. Das erste Mal, dass wir in der Großfamilie gefeiert haben, und ich fand es auch rückblickend eine tolle Idee. Cousine war neidisch, weil meine Kernfamilie sich nur ein paar Stunden gegeben hat ("Ihr seid so geil! Ich muss hier drei Tage rumhängen."). Armes Berliner Gör, gefangen im kleinsten Kaff der norddeutschen Tiefebene. Andere haben wir erst dort kennengelernt, es waren aber absolut herzige Menschen. Wie alle nach Gottes Ebenbild, wenn man sie nur drei Stunden mit reichem Weinkonsum erlebt. Da fällt es leicht, Philantrophin zu sein. Die Weihnachsstimmung kam auch nicht zu kurz, und der Rückweg ins Bett wurde standesgemäß im Mercedes Coupé der Schwester zurückgelegt, satt und zufrieden.

Der Morgen danach hatte seine Tücken, aber über den breiten wir diskret den Mantel des Schweigens.

Dienstag, 22. Dezember 2009

Endspurt

So langsam wird es stressig... die Pläne für Weihnachten konkret, die für den Umzug ebenso, von Silvester ganz zu schweigen.

Einmal ab von dem Stress befand ich mich gestern nach ausführlichen Schneegestapfe in der neuen Stadt in einem großen, bis dato unbekannten Wohnzimmer, in dem ich sehr zufällig gelandet bin. Es war warm, es gab Glühwein und Weihnachtsknabbereien, und der Hausher stellte mit seinem Jazztrio vor etwa dreißig Zuschauenden seine neue CD vor. Am Anfang war das Gefühl etwas ungewohnt, da sich alle Gäste untereinander zu kennen schienen, aber eine Nische für Neue war schnell gefunden. So stellte ich mir damals in meinem Kinderzimmer auf dem Land das Leben in der Großstadt vor, denn so kannte ich es aus meinen immer noch heißgeliebten historischen Romanen: Kammermusik, fürchterlich künstlerische Menschen, freundliche bis geistreiche Gespräche, ein krabbelndes Kind zur Auflockerung und ich: schwankend zwischen Genuß und Schüchternheit.

Und spätestens, als Klavier, Kontrabaß und Schlagzeug zu spielen begannen, alle Anwesenden zwischen Dahinschmelzen und Mitwippen wechselten, war klar: Das war einer der Abende, der einen Jahresabschluss würdig macht.

Samstag, 19. Dezember 2009

Ist was dran

"Auch das ist eine wichtige Seite an der Liebe,
dass der Liebende durch die Liebe eine Versicherung
des persönlichen Wertes erhält, dass er sich sagen
darf: Ich bin zu etwas da, ich bin kein leeres Nichts."

Friedrich Hebbel

Freitag, 18. Dezember 2009

Gleitzeit

Es gibt so Zeiten, da gleitet man eher durch das Leben als zu gehen. Ungefähr wie eine Schlittschuhfahrt an einem windstillen Ort. Man kommt recht zügig voran, kann neue Bewegungsformen und ungewöhnliche Wege ausprobieren, es macht Spaß und fällt leicht.
Die totale Kontrolle ist dabei zwar nicht vorhanden, man dotzt doch öfter mal irgendwo an, weil das Bremsen schwieriger ist. Außerdem bringt einen der kleinste Hubbel aus dem Gleichgewicht, und man braucht relativ viele unkoordinierte Aktionen, um wieder in die Gleitfahrt zurückzufinden. Von diesen Störungen abgesehen genießt man die Zeit, verliert das Ufer nicht aus den Augen und freut sich gleichzeitig auf die warme Stube hinterher.

Neben den allgemeinen Spät-Dezember-Befindlichkeiten aus aktuellen Anlass:
Herzlichen Glückwunsch, liebe Schwester!

Donnerstag, 17. Dezember 2009

Weihnachtsfeier

Das finde ich eine interessante Politik: meine Behörde lädt um 12 Uhr mittags zum Weihnachtsumtrunk und schenkt Glühwein mit Alkohol aus! Na ssso wasss. Der Senator selbst stellt sich auf eine Freitreppe, hält eine ziemlich launige kurze Ansprache und verkauft sich mal wieder erfolgreich als Senator des Volkes, der viel zu jung für den schicken Anzug ist, in dem er steckt. Danach kam er justamente zu meiner Gesprächsgruppe, die sich aus meiner frisch eingestellten Abteilung zusammensetzte. 'Natürlich wusste niemand, was man zu einem Senator sagt, unsere Chefin war weit weg - so kam es unweigerlich zu peinlichen Gesprächspausen, die tapfer mit Glühwein bekämpft wurden. Hicks. Und so soll man jetzt arbeiten... Also, der Tee schmeckt irgendwie auch fade nach so einem ordentlichen Schluck Weihnachtsstimmung...

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Bäumchen wechsel dich

Umzüge aller Orten!

Was ja fast noch schwerer wiegt als die eigenen Umzüge: die Umzüge von Erzeugern. So kennt man seine Eltern nicht: entwurzelt, innerhalb von Chaos, auf Hilfe angewiesen. Obwohl das Situationen sind, die mit zunehmenden Alter aller Protagonisten immer häufiger auftreten werden, also kann man sich genauso gut schon mal daran gewöhnen. Es ist dann sehr hilfreich, wenn man Geschwister hat, die in derselben Situation sind wie man selber - sechs Schultern tragen mehr als zwei.

Ganz davon abgeshen, dass die auch bei eigenen Umzügen zur Verfügung stehen. Manchmal. Mit Abstrichen. Schwesterchen Anaqime war da bisher die Beste: Nach einem Umzug kündigte sie großzügig an, mir beim Auspacken zu helfen. Sie kam gerade bis zur obersten Schicht der ersten Kiste, entdeckte eine Frauenzeitschrift, setzte sich auf das ohne ihre Hilfe aufgebaute Bett und erfreute mich mit Kommentaren zu den Artikeln, um dann völlig erschöpft nach Hause zu gehen.

Der nächste Umzug wird dann mit Hilfe einer Umzugsfirma über die Bühne gebracht, die dankenswerter Weise die Agentur für Arbeit bezahlt. Immerhin ziehe ich wegen eines Jobs um und falle damit aus der Statistik, das dürfte so eine Umzugsfirma schon wert sein. Die Wirtschaft wird damit ja sowieso angekurbelt, die älter werdenden Körper des Freundeskreises geschont und damit auch die Kosten im Gesundheitssystem gesenkt, also dreifacher Effekt!

Ein Regal steht schon in der neuen WG, frisch von IKEA importiert, und wartet auf mich.
Der Anfang ist gemacht.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Na so was

Ich schaute heute in meine Tasche, um herauszufinden, was ich mir zu Essen mitgenommen habe und was davon noch übrig war. Und siehe: ein Apfel und ein Ei! Was ich mir dafür jetzt alles kaufen kann...!

Sonntag, 13. Dezember 2009

Unisex

Der gestrige Abend brachte einige Erkenntnisse. Die meisten müssen sehr sorgfältig ausformuliert werden, bevor sie in die Untiefen des Internets gelangen dürfen. Aber eines steht auch so fest: Wenn Männer total hip enge Hüfthosen tragen, darunter enge Unterhosen und obenrum einen eher knappen Pulli, dann passiert dasselbe wie bei Frauen. Sie setzen sich auf einen Barhocker, beugen sich nach vorne und präsentieren der gesamten Kneipe ihre Kimme. *

Das ist höchstens mittelästhetisch, bringt aber immerhin insofern Spaß, als dass man sich lustig ausmalen kann, wie man den Menschen darauf aufmerksam machen kann. Ein ehemaliger Mitbewohner von mir hatte die Angewohnheit, Teelöffel in die sichtbar gewordenen Untiefen seiner Zeitgenossen rutschen zu lassen. Das hatte einen enormen Lerneffekt und war für alle Umstehenden ein Riesengaudi. Der große Nachteil an dieser Methode: das Abwaschen der Teelöffel hinterher.

*@Impi: Bezugnehmend auf deinen Blogeintrag: Es hat also nichts mit Armut und Körperbau zu tun! Echt nicht!

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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