Neue Herausforderungen

Seit ich schwanger bin, träume ich auffällig oft von fremden Männern. Stars, Unbekannte, Sex, Beziehungen – alles ist drin. Mein Traumleben ist irre aufregend, während mein Körper sich hormonell auf Häuslichkeit einstellt. Mit so einer Aufteilung kann ich gut leben, vor allem, weil meine Träume sehr realistisch sind und keine Dämpfer durch Flugeinlagen oder sehr unwahrscheinlichem Verhalten meinerseits erhalten. Könnte alles so oder so ähnlich tatsächlich geschehen. Solche Träume klingen vor allem an freien Tagen lange nach, ich suhle mich dann innerlich etwas in der Aufregung und spinne die Geschichte unbewusst fort. Die Grenzen zwischen Traum und Realität werden dann ein wenig diffus.
Das muss nicht immer schön sein. Letzte Nacht träumte ich nach dem Konsum von „Avengers“ von Chris Hemsworth. Chris Hemsworth, für alle Nicht-Klatschblätter-Leser, ist ein australischer Schauspieler, 29 Jahre alt, Typ Posterboy, älterer Bruder von Liam Hemsworth, der wiederum mit Miley Cyrus verlobt ist (ja nun! Vielleicht sind solche Details ja wichtig!). Chris ist nicht mein Typ, auch wenn er gut aussieht. Er hat ein hübsches Gesicht mit zu kleinen Augen, strahlt eine gewisse Fleischigkeit aus, die ersten Falten stehen ihm nicht, und zumindest als Comic-Darsteller verfügt er über absurd aufgepumpte Muskeln, die sich schmerzhaft anzusehen an seiner Thor-Rüstung reiben, wenn er sich bewegt. Er hat gewisse Ähnlichkeiten mit Alec Baldwin, man kann sich bei ihm lebhaft vorstellen, wie er in 5 Jahren schlaffer und aufgedunsener aussehen wird. Pluspunkte sind seine 1,91 m Körpergröße, der Umgang mit seinem Hammer (Thor! Donnergott! Der mit dem Hammer! Nicht, was verdorbene Gemüter jetzt vermuten) und dass er als Australier vielleicht surfen kann.
Im Traum nun war ich sehr in ihn verknallt, er hatte aber gerade ganz frisch eine Freundin, so dass aus meiner Warte die Möglichkeit bestand, dass ich noch dazwischen käme – habe ich aber aus moralischen Gründen nicht versucht. Mit diesem Gefühl gegenüber Chris Hemsworth bin ich dann aufgewacht. Ich googelte ihn ein bisschen und war etwas erschrocken. In DEN war ich jetzt verknallt! Verdammter Mist. So jemanden kann ich doch nicht meinen Freundinnen vorstellen, die lachen sich ja tot, wenn der nicht durch die Tür passt. Ich bin eher so die Michael-Fassbender-Fraktion, leicht ausgezehrte Männer mit großen Augen und europäischer, etwas melancholischer Ausstrahlung haben es mir angetan. Dieses Chris-Ding passte nicht. Ich war verwirrt. Träume hin oder her, aber das war jetzt nicht fair.

Zum Glück rief dann mein Freund an, der tatsächlich viel besser aussieht als Chris Hemsworth und in den ich in der Realität auch mehr verknallt bin, und erinnerte mich somit an meine hormonelle Ausrichtung. Chris verblasst nun langsam in meinen Stirnlappen. Ich bin nochmal davon gekommen. Merke: Vorsicht beim Filmkonsum in der Schwangerschaft, wenn da dubiose Männer mitspielen. Kann ich jetzt noch guten Gewissens „Fraktus“ schauen? Und vielleicht sollte ich den neuen Tarantino mit dem rundgesichtigen, spitzbärtigen Leonardo DiCaprio erst nach der Entbindung schauen...

Schon ein Ding, diese Hormone.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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