Donnerstag, 14. Januar 2010

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Bei genauerem Nachdenken finde ich es immer noch erstaunlich und kann mein Glück kaum fassen, dass ich mit einem Abschluss in Geisteswissenchaften mit einem orchideenhaft anmutenden Schwerpunkt tatsächlich einen wundervollen Berufseinstieg in eben diesem Schwerpunkt und einen daraufhin folgenden Karriereschritt gemacht habe und bisher nur läppische sechs Wochen arbeitslos war. Dazu kommt, dass ich mein Studium komplett selbst finanziert habe und noch einen Magister-Abschluss habe. Ja, merkt auf, ihr jungen Dinger! Das sind diese Abschlüsse, in denen man sich alle Veranstaltungen noch selbst aussuchen konnte und Wert auf die Vermittlung breiten Wissens und selbstständigen Denkens gelegt wurde.

Es ist eine karriere (extra klein geschrieben, weil meine Laufbahn noch nicht so lang ist), wie sie im Bilderbuch steht. Sehr FDP-gefällig - jeder kann es schaffen, der Willen muss nur stark genug sein, man muss sich halt anstrengen. Ich werde eventuellen Nachwuchs damit ständig nerven á la: "Wieso willst du Geld? Ich habe mir auch selbst alles erarbeitet!"

Die Kurzbeschreibung meiner Vita geht so: Nach dem Abi habe ich ein Jahr als Text-Trainee in einer Werbeagentur gearbeitet und schnell erkannt, dass ich für eine 40-Stunden-Woche noch zu jung bin. Für ein Germanistik-Studium hat mein Abi-Schnitt nicht gereicht, also fing ich ein Soziologie-Studium an, welches ich zunächst mit Kellnern und Kindergeld finanzierte. Nach einem Jahr wechselte ich ins Call Center. Auslandsaufenthalte oder Praktika waren mit einem Arbeitspensum von 20 Stunden wöchentlich nicht drin, aber das Studium bekam ich einigermaßen auf die Reihe. Es erschien mir auch nicht besonders anstrengend - die Arbeit war okay, das Studium machte Spaß, die Zeit war relativ frei einteilbar.
Ein Pflichtpraktikum musste ich dennoch machen, und wenn es mich auch sehr unter Stress setzte, ergatterte ich einen Teilzeit-Praktikums-Platz. Ich musste ja noch Geld verdienen. Nach dem Praktikum wurde ich als studentische Honorarkraft eingestellt, hatte also auf einmal zwei Jobs und noch eine Magisterarbeit an der Backe. Da wurde es dann doch etwas anstrengend, aber auch das klappte so weit. Als erfolgreiche Studienabsolventin hatte ich dann schon vor meiner Abschlussprüfung meinen ersten Job in der Tasche, nämlich bei besagten feministischen Träger, bei dem ich vorher Praktikum und Job absolviert hatte. Da es dort kaum auszuhalten war, wie aufmerksame Leser vielleicht mit verfolgten, wagte ich trotz Wirtschaftskrise die Kündigung und bewarb mich letztendlich erfolgreich vor allem im Öffentlichen Dienst. Nach drei Monaten muss ich sagen: Es ist mein Traumjob. Rein beruflich habe ich alles erreicht, was ich wollte, bevor ich überhaupt wusste, was ich wollte... ich muss mir neue Ziele setzen. Huh. Und es fällt mir nichts ein außer dem klassischen "In fünf Jahren eine Führungsposition"...

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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