Mittwoch, 7. April 2010

Blasphemie

Ich (Faible für Pünktlichkeit): "Hey, du kommst ja direkt mit dem Glockenläuten! Sehr gut!"

Schwester (Faible für Witzigkeit): "Ach, das passiert immer, wenn ich an Kirchen vorbeigehe."

Dienstag, 6. April 2010

Gene

Wie bösartig kann eigentlich Vererbung sein?

Das neue Kind von Boris Becker ist ihm wie aus dem Gesicht geschnitten. Das alleine ist ja schon nur so mittelschön, aber wenn man eine Potenzierung möchte, muss man sich mal seine einzige Tochter anschauen. Ein Junge, der aussieht wie Boris Becker, gemischt mit den Genen der dunkelhäutigen Frauen, die seinem Beuteschema entsprechen - okay. Aber ein Mädchen... Nee. Ich staune.

Ich dachte immer, das blauäugige, rothaarige wird rezessiv vererbt. Boris muss Gene wie ein Vorschlaghammer haben. Das nenne ich dominant.

Freitag, 2. April 2010

Öfter mal was Neues

Irgendwo stand geschrieben, man solle jeden Tag etwas tun, was man noch nie zuvor getan habe, das steigere die Lebensqualität. Eigentlich ein hübscher Gedanke. Jetzt im Urlaub habe ich dazu die Muße und beschloss, einige Dinge auszuprobieren, die mich sonst an meinen Mitmenschen unfassbar nerven. Vielleicht hilft es ja, mal die Perspektive zu wechseln, um mehr Verständnis zu entwickeln!

Gesagt, getan, in die Fußgängerzone geschlurft, Eis gekauft (bis dahin noch nichts Neues) und dann so langsam wie möglich mitten in der Fußgängerzone langgeschlendert. Ich bemühte mich sehr, dabei in Schlangenlinien zu laufen, so dass auch ja niemand an mir vorbeikommt, der es eilig haben könnte. Ab und zu schlug ich einen bösartigen Haken und schaffte es auch wirklich, dabei möglichst vielen Leute vor die Füße zu laufen, um diese dann empört anzuschauen, wenn sie gegen mich liefen. Die absolute Königsdisziplin aber war das abrupte unberechenbare Stehenbleiben, völlig ohne Grund und Sinn, einfach so, weil ich es KONNTE. Mei, war das schön. Nach ein paar Minute verflog der Reiz allerdings, am Ende des Eises war ich wieder konform im Gewusel unterwegs, aber: Lebensqualität gesteigert!

Das könnte fortgesetzt werden. Prima Ideen dazu:

- sich schon morgens um zehn ein paar Schnäpse reinziehen und sich im Bus hinter möglichst viele Leute setzen und tief atmen
- mit einer Freundin in der S-Bahn möglichst weit entfernt voneinander sitzen, aber sich trotzdem intimste Dinge zurufen und dabei laut Musik über die grottenschlechten Lautsprecher des Handys hören
- sich im Zug neben jemanden zu setzen, obwohl noch viele 2er-Reihen komplett frei sind, und dann wahlweise geräuschvoll essen, in meinem Gesicht rumfummeln, eine Viertelstunde lang in meiner Tasche wühlen oder ein Handygespräch führen, ganz laut
- beim Bouldern mein T-Shirt ausziehen
- Walken
- immer im Weg rumstehen (das würde mein Verständnis für den WG-Hund erhöhen, das muss enorm Spaß machen, zumindest aus Hundesicht)

Bin übrigens für jeden Tipp dankbar!

Montag, 29. März 2010

Oh Italien

Erster Urlaubstag! Mildes Wetter! Sanfte Brise! Getümmel in der Fußgängerzone! Mittendrin ein humpelndes, gebeugtes Wesen in riesigen Schuhen, das leise vor sich hin flucht und abwechselnd in sein Handy oder zu doof im Weg stehenden Menschen Schmerzensschreie ausstösst.

Wie kam es zu diesen erschütternden Szenen?

Das ist eine lange Geschichte. Zunächst war es so, dass ich unbedingt am Donnerstag meine Pumps anziehen wollte, weil die so gut zu meiner neuen Tasche passen. Gesagt, getan, mehrere Kilometer gestökelt, Resultat: blutige Blase neben dem großen Zeh. Exorbitant groß, gefühlte meterweise Hautlappen drumherum und am nächsten Tag so böse pochend, dass eine Entzündung vermutet werden kann. Seitdem trage ich nur noch praktisches Schuhwerk und humpele leicht.

Heute wachte ich mit leisen Rückenschmerzen auf, die sich im Laufe des Vormittags zur fiesen einseitigen Pein auswuchsen, die sich nur aushalten lässt, wenn man deutlich vornübergebeugt geht. Kenn ich schon, kommt manchmal vor: Ischias. Trotzdm musste ich zur Bank, es half alles nix. Fuß kaputt, Rücken kaputt - was kommt wohl als Nächstes? Kaum hatte ich mich die zwei Stockwerke auf die Straße hinuntergequält, rief die Schwester an. Die Schilderungen meiner unfassbaren Qual wurden recht ungerührt aufgenommen und in konstruktive Tips verwurstet: "Du musst in den Schmerz HINEINdehnen." Gesagt, getan, geschrieen. Nee echt mal: in den Schmerz hineindehnen? Wer denkt sich denn so was aus? Das Gemeine war: es half sogar.


Memo an mich: Manchmal muss es schlimmer werden, bevor es besser wird.

Montag, 22. März 2010

Katastrophe

Woran man sich nicht alles gewöhnen kann! Normalerweise läuft das so: ich bekomme Lust auf Kaffee. Ich gehe in die Abteilungsküche, um welchen zu kochen. Und absolut verlässlich wurde gerade eine neue Kanne aufgesetzt. Ein Traum.

Heute dagegen bin ich schon zweimal mit dem Vorsatz in die Küche gegangen, Kaffee zu kochen, und musste dies auch TATSÄCHLICH tun! Was ist denn hier los? Das ist ja wie zu Hause oder in der freien Wirtschaft... ich möchte den Personalrat sprechen... bin ein bißchen erschüttert.

Sonntag, 21. März 2010

Immer wieder Sonntags

Der Frühling geht immer weiter! Gestern ging das Tanzen gehen schon im recht kurzen Rock, ohne sich den Allerwertesten abzufrieren. Auf dem Hinweg jedenfalls. Der Rückweg war dann so trunken (nur vom Frühling natürlich), dass ich gar nichts mehr mitbekommen habe... Jetzt scheint tatsächlich die Sonne draußen, und man möchte freiwillig an die frische Luft. Ein Teil des Wochenend-Besuches sitzt im Wohnzimmer und lackiert sich die Zehennägel, ein Mitbewohner backt Kuchen, ich habe keine Kopfschmerzen und mir ist nur ganz leicht übel - ein perfekter Sonntag.

Donnerstag, 18. März 2010

Wir sind doch alle nur Menschen!

Hat Goethe eigentlich auch mal ein paar Gedichte einfach nur so hingeklatscht?
Hat er vielleicht ab und zu mal keinen Bock gehabt und ein paar Kapitel von Faust aus sich rausgequetscht, einfach weil es sich reimt?
Interpretieren Horden von Deutsch-Leistungkurslern vielleicht Zeilen, die im Suff entstanden sind, und versuchen das dann in den historischen Kontext zu bringen?

Bestimmt.

Mittwoch, 17. März 2010

Blaues Band

Ach ja! Erste Mittagspause seit gefühlten Jahren, die man Müsli bechernd durch den Park schlendernd verbringen konnte, Wind im Haar, Musik auf dem Ohr.

Ein Nebeneffekt dieses neuen Gefühls ist etwas fatal. Ich habe nämlich ein Faible für pathetische Musik, die leicht rockig tut, die Gitarrenriffs aber nur als Alibi für den exzessiven Einsatz von Streichern, Bläsern, Chören, schmerzvoll-nachdrücklichen Gesang und Hall-Effekten nutzt. Wäre ich nur einen Hauch früher geboren worden, wäre ich sicherlich Bon-Jovi-Fan geworden. Heutzutage bedienen Kings of Leon oder Snow Patrol meine Vorliebe ganz ausgezeichnet, und aktuell höre ich "Secrets" von One Republic rauf und runter.

An sich nicht schlimm, hört ja keiner mit, aber ich habe da ein großes Problem. Mein persönliches Kopfkino läuft während all dieser Hymnen sehr lebhaft, ich bin Heldin der vertracktesten Geschichten mit den raffiniertesten Dialogen, der Vorspann zum Film läuft quasi direkt über mein Gesicht. Wenn ich nicht sehr aufpasse, lässt sich all das an meinem Gesichtsausdruck ablesen. So wird das halbe Park-Publikum Zeuge, wie ich mit heroischen Blick in die Ferne starre, mit zitternden Lippen Emotionen vor mich hinflüstere oder wahnsinnig ausdrucksstark tödliche Blicke in die Büsche werfe. Im Nachhinein oft etwas peinlich, aber es macht so Spaß, und wenn dann
"I need another story
Something to get off my chest
My life gets kind of boring
Need something that i can confess"
durch den Kopfhörer dröhnt, kann ich mich einfach nicht mehr beherrschen.

Die Zuschauer haben vielleicht auch ein bisschen was davon...

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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