Montag, 26. April 2010

Freistaat

Das letzte Wochenende wurde formidabel überstanden, dank des extrem netten und gut aussehenden Gastgebers wurde mir auch der tiefste Süden Deutschlands versüßt! Gelernt habe ich auch mal wieder so Einiges:

- Münchens Gastronomiebeschäftigte sind entweder so nett, dass man sich fast schon seiner eigenen norddeutschen Granteligkeit schämt, oder so gestresst, dass man seine eigene norddeutsche Granteligkeit für überbewertet hält.
- In München trinkt man Coffee to go mit Strohhalm (!). Das erste Mal hielt ich die Frage für einen Witz und lachte herzlich, aber es war ernst gemeint. Na ja, ist ja auch fast Ausland.
- Der grundlegende Unterschied zu Hansestädten: In München wurden repräsentative Bauten zu repräsentativen Zwecken von unproduktiven Königen gebaut, die sonst nichts zu tun hatten. In Hansestädten wurden repräsentative Bauten zu Geschäftszwecken von emsigen Händlern gebaut, die noch vieles andere zu tun hatten. Version 2 gefällt mir besser, es wirkt in München alles so dominant.
- Schweinshaxen sind im Münchener Umland derbe schwer zu finden.
- Auf dem Eisbach sind wirklich viele Surfer.
- 6 Stunden ICE-fahren sind auch kein reiner Spaß.
- Wandern in den Voralpen macht grauseligen Muskelkater, ganz lange. Ich leide immer noch.
- Münchner sehen überdurchschnittlich oft aus, als wären sie auf dem Weg zum Casting von "Julia - Wogen der Liebe" und würden sich auf die Rollen der Adelsfamilie bewerben.

Genug gelästert. Kaum wieder im Norden, ist das Wetter schlecht, also hossa! an die Arbeit.

Mittwoch, 21. April 2010

Je oller, je doller 2

Das älter werden tut mit gut! Heute saß ich in einem Vortrag, dachte scharf über die Geschlechterungerechtigkeit dieser Welt nach und bemerkte ganz plötzlich, dass meine Bluse farblich zu meinen Socken passte. Das war ein Schock! Aber ein schöner! Und es geht hier nicht um schwarz, grau oder braun, nein - flaschengrün.

Über Nacht zum Stilempfinden gefunden. Ich wusste, dass ist mein Tag.

Dienstag, 20. April 2010

Je oller, je doller!

Der runde Geburtstag rückt rasend schnell näher. Entgegen weit verbreiteter Verhaltensmuster verfalle ich nicht schon beim Gedanken daran in Depressionen, ich denke nicht einmal darüber nach. Die Umwelt aber, die lässt einen einfach nicht in Ruhe! Bürokollegin A., seit 7 Monaten so alt wie ich jetzt bald sein werde, sagte heute zu mir: "Ach komm, lass dich noch einmal drücken. Meine letzte Gelegenheit, so ein junges Ding im Arm zu halten!" Aber imerhin habe ich dann mehr Urlaubsanspruch. Ich fühle mich auch jetzt schon latent erschöpft, das ist dann auch nötig, mehr Urlaub im Alter.

Außerdem stehe ich dazu, dass ich mir heute in der Drogerie eine straffende Nachtcreme gekauft habe. Habe ich gerade aufgetragen und sitze ganz gemütlich in Puschen vor dem PC und schaue gleich Dr. House, derweil Mitbewohner meinen Geburtstagkuchen in der Küche backt. So richtig wild lasse ich das Lebensjahrzehnt zugegebenermaßen nicht ausklingen. Morgen gehts dafür auf die Piste, und danach erweitere ich mein Städterepertoire um München, wo ich in der Wohnung wohnen werde, die mir als "Drogenumschlagplatz Nummer eins" beschrieben wurde und nebenbei am Eisbach den Surfern zukreische. Manche mögens eben heiß!

Sonntag, 18. April 2010

Konsequent

Aus aktuellen Anlass: Wenn ein weibliches Kind geboren wird, dessen Vater Peter* heisst, und dieses Kind Petra* genannt wird, dann drängen sich Bilder auf. Man sieht den Vater vor dem verknautschten Neugeborenen stehen, verzückt, verliebt, stolz und scharf nachdenkend: "Hm. Was ist der aller-, allerschönste Name auf der Welt? Ich weiß - Peter! Ach nee, geht ja nicht. Hmmmm. Ah - ich weiß!!!" Der Rest ist bekannt.

*Namen von der Redaktion geändert

Donnerstag, 15. April 2010

Fleisch!

Man sollte viel öfter Steak essen. Steak. Steak! STEAK!

Die armen Vegetarier. Nicht nur, weil ihnen viel entgeht - die Wohnung riecht nach so einer Fleisch-Orgie auch ordentlich nach Brutzelei. Aber, wie mein fleischessender Homie schon verkündete: Wir müssen ja auch oft genug diesen Tofu-Gestank ertragen.

So siehts aus.

Dienstag, 13. April 2010

Geschlechterpolitik

Seit zwei Wochen lebe ich ein für mich bemerkenswertes Experiment: Ich wohne mit drei Männern zusammen. Mit drei Single-Männern. Und das nach dem letzten Jahr, in dem ich in einer Mädels-WG gewohnt habe und in einer Frauen-Einrichtung gearbeitet habe - ob ich so viel Testosteron vertragen kann? Ich warte schon gespannt auf die ersten unbekannten Grazien, die mir auf einmal morgens am Frühstückstisch gegenübersitzen oder mir halbnackt aus dem Bad entgegenkommen. Bis jetzt ist allerdings nichts Derartiges vorgekommen. Langweilig.

Auch sonst sind noch nicht viele Unterschiede sichtbar. Bemerkenswert viel Bier wird nicht getrunken, der Fleischkonsum ist überschaubar. Die Gespräche drehen sich allerdings einen Hauch mehr um Fußball als vorher, und über i-pods oder andere technische Errungenschaften. Oder über MEIN Liebesleben. Und bemerkenswert viel wird über Waschbrettbäuche gesprochen. Allerdings nur gesprochen, nichts dafür getan... dafür wilde Thesen aufgestellt, dass Frauen einen schönen Hüftspeck-Ring attraktiver finden als Waschbrettbäuche, weil das auf eine bessere ökonomische Stellung des Mannes hinweist. Ja, ist klar... innere Werte sind ja auch viel wichtiger beim Angucken... vor allem, wenn man jemanden im Schwimmbad betrachtet. Da schnaufe ich persönlich bei einem netten Wabbel viel verzückter ins Wasser als bei einem so schrecklichen flachen, definierten, festen Bauch mit sich abzeichnenden Muskeln und einer schmalen Taille. Wer will so was schon sehen!

Also: die Jungs reden über Waschbrettbäuche, verurteilen sie und tun nichts dafür. Ist wie mit Frauen, die über schlankere Frauen sprechen. Geputzt wird auch wie gehabt... Ich mache mir Sorgen. Sind Männer nun die besseren Frauen, nur mit anderen Hobbys?

Aber schön ists, weil recht unkompliziert. Und ich mag ja Testosteron, also genieße ich das Ganze mal.

Montag, 12. April 2010

Tagesausflug

Nach all den Städten, die ich noch nicht kannte, besuchte ich am letzten Wochenende die Studiumsstadt. Zur Abwechslung habe ich dort nicht übernachtet, sondern nur einen Tagesausflug gemacht - mittags hin, abends mit dem letzten Zug wieder zurück. Hatte den Nachteil, dass man nicht alle Leute sehen konnte, die man gerne sehen wollte, war aber definitiv unstressiger. Es war sehr schön - ich habe fast zufällig mehr Leute getroffen als erhofft, habe Komplimente ohne Ende bekommen und erlebte einige Überraschungen.
Sonnenschein, Bundesliga gucken mit Herrn B. (der gemeinhin als absoluter Fußballmuffel bekannt ist und höchstens mal begeistert vorm Fernseher sitzt, wenn die Niederlande spielen - ts. Aber auch er ist Exilant aus besagter Studiumsstadt, und Nostalgie verändert alles!), Pizza und Bierchen mit meinem Lieblingslot.

Das hat sich gelohnt!

Donnerstag, 8. April 2010

Die Reise geht weiter

In meinem Urlaub konnte ich meine Liste der zuvor nie besuchten Orte in Deutschland erweitern. Deutlicher Schwerpunkt diesmal: Süddeutschland.

Los ging es in Frankfurt, Schwester besuchen. Das erste Mal, seit sie dort wohnt, in ihrer schnuggeligen Altbauwohnung mit Männe im schönen Statteil Höchst. Die Skyline von Mainhattan war jedoch nicht halb so beeindruckend wie ich es mir vorstellte, das sieht auf Fotos oft nach mehr Hochhäusern aus. Fotografen schaffen es immer, dass die Realität eine Enttäuschung ist. Die Blöden.
Dafür hat Frankfurt einen schicken Palmengarten, okaye Restaurants, einen anstrengenden Hund, eine hübsche Höchster Altstadt mit Schloß und Burg und Brunnen und was man halt so braucht.
Weiter gings nach Würzburg. Auch schön. Ein Flußufer zum dran schlendern, besonders Händchen haltend zu empfehlen, hier auch ein Schloß und eine Burg. Einen Brunnen habe ich nicht gesehen, dafür eine geradezu entzückende Mainbrücke.
Nürnberg. Burg. (In Bayern hat jede Stadt, und sei sie noch so klein, eine Burg oder ein Schloss. Ich schwöre. Macht ja auch was her, aber irgendwie ist es protzig. Das haben wir Norddeutschen einfach nicht nötig.) Genau genommen eine Kaiserburg, von der aus man toll Sonnenuntergänge beobachten kann. Die Altstadt ist auch wunderschön, aber man sollte sie nicht verlassen: Drumherum hagelt es nur so Nachkriegsarchitektur, ohne Gnade.

Die Woche war geprägt von viel Essen, viel Bewegung, viel idyllischer Landschaft, viel Familie (eigene und Fremdfamilie) und mittelprächtigem Wetter. Der negative Höhepunkt: Die Rückfahrt per Mitfahrgelegenheit im kleinsten Auto der Welt, sechs Stunden Autobahn, die ich mir mit einem Kaninchen auf der Rückbank teilte. Ich weiß, warum ich Zugfahren besser finde.

Und aus aktuellem Anlass: Glückwunsch an Frau V.P. für die Abschlussnoten ihrer mündlichen Prüfungen: eine 1 und eine 2! Willkommen im Leben nach dem Studium!

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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