"Königreich der Himmel" ist der einzige Film mit Orlando Bloom, in dem ich ihn mehr als zwei Gesichtsausdrücke habe anwenden sehen. Trotzdem bin ich dauernd eingeschlafen und nach der Hälfte der Zeit vom Sofa ins Bett gekullert. Manche Sofas sind aber auch wirklich zu schlaffreundlich! Das kommt davon, wenn die gebrannte Version von "das Omen" nicht läuft.
Orlando, neeneenee. Das erste Mal fiel er mir auf, als er in "Herr der Ringe" so absolut unangebracht Legolas verkörperte. Ich hatte das Buch bis dahin etwas dreimal gelesen und sehr genaue Vorstellungen von Legolas. Mein heimlicher Schwarm. So männlich. Und dann kommt Orlando und macht alles kaputt! Da wäre Sam Worthingtons ideales Debüt gewesen. Meinetwegen auch Vin Diesel. Oder Matthias Schweighöfer.
Gegen Orlando würde ich jeden eintauschen...
sakra - 17. Jul, 15:59
Mitbewohner und ich sitzen am Küchentisch und schnabulieren selbst geschnipselten Salat mit selbstgemixten Dressing.
Anwesende, Mitbewohner, KollegInnen und deren Beziehungen werden ausführlich besprochen, da geschieht es.
Ich: "Öchöchö. Öarg. Hust, hust!"
Mitbewohner: "Stirb nicht!" (Über mangelndes Mitgefühl kann ich mich in meiner WG nicht beklagen.)
Ich: "Durch die Nase! Der Salat!"
Mitbewohner: "Hmhm. Das ist nicht schön."
Ich: "Chrrchrrr. Ächächz. Würgs."
Mitbewohner: "Brauchst Du ein Papier zum Schneuzen, falls es aus der Nase rauskommt?"
Ich: "Kchchch. Würgs" (bekomme Küchentuch gereicht).
Den Rest des Abends war ich damit beschäftigt zu versuchen, das Salatfitzelchen, das tückischerweise zwischen Rachen und Nase hing, entweder durch den Rachen zu würgen oder die Nase zu schneuzen. Aus mysteriösen physikalischen Gründen war dies nicht möglich, aber die Geräusche, die ich von mir gab, machten mich glatt gesellschaftsunfähig.
Zum Glück löst sich Salat im Kampf gegen Körperflüssigkeiten recht schnell auf, aber bis dahin hatte ich eine unangenehme Zeit. Gibt es da eigentlich irgendwelche Tricks?
sakra - 15. Jul, 15:08
Das nächste Wochenende wird möglicherweise so aussehen:
Freitag Galopp-Rennen.
Samstag Sylt.
Man reiche mir meinen Hut. Ach nee, da sind ja diese Kaffeeflecken drauf. Tja, muss ich mir noch was überlegen.
Da kann München nicht gegen an!
sakra - 13. Jul, 11:18
Resümee des Wochenendes:
- Autofahren nach Bayern und zurück bei Rekordhitze ist nur dann halbwegs erträglich, wenn man eine Klimaanlage im Wagen hat und relativ viel Platz zur Verfügung.
- Es hilft auch nicht, wenn im Radio zwischen jedem Lied ausgiebig die Rekordhitze besprochen wird, Hinweise auf See-Aufenthalte, Schatten und Abkühlung gegeben werden, wenn man auf einer Autobahn unterwegs ist.
- Bei solchen Fahrten steigt auf einmal das Verständnis für Gymnastikpausen auf Autobahnparkplätzen. Doch, doch, da macht man auch mal Rumpfbeugen!
- Auch McD**** wird auf solchen Fahrten ein unverzichtbares Erlebnis.
- In der Isar kann man baden! Ganz hervorragend sogar!
- Ich weigere mich, in den nächsten Wochen in ein Auto zu steigen, das weiter fahren will als bis zum nächsten Supermarkt oder See.
- Auch erwachsene Männer werden ganz aufgeregt, wenn in ihrer Heimatstadt im Freibad die Durchsage kommt: "Achtung, Achtung! Wellenbetrieb!"
- Auf dem Keller im Frankenland ist es immer noch am Schönsten bei 35 Grad Celsius. Brotzeit und Bier!
- Mücken sind Arschlöcher. Wie kann man etwas so Juckendes verursachen und dabei von der Evolution begünstigt werden?
- Ohne Fussball ist es auch ganz schön.
Heute nur ein halber Tag Arbeit, dann ab an den See. Und vielleicht noch Klettern. Mei, ist das warm.
sakra - 12. Jul, 08:32
Ich bin nicht wirklich böse, dass die deutsche Mannschaft im Halbfinale gegen Spanien verloren hat. Das gestrige Fussballgucken war das stressigste meines Lebens. Alleine der Weg durch die Stadt zu unserem Guck-Ort war wie das Pilgern durch ein Kriegsgebiet. Ich hasse Public Viewing.
Das Zusehen letztendlich war nur semi-public, vor einer Kneipe auf dem Rasen. Dennoch Stress pur: das dauernde Genöle, wer wem jetzt gerade die Sicht versperrt, nicht ordentlich Plätze freigehalten werden, die Sonne doof auf die Monitore scheint usw usf... ich bin ja auch gut im Nölen, aber das war ganz große Kunst.
Das und die Entscheidungsfindung, wo und mit wem man am Sonntag Fussball guckt, das bleibt uns allen erspart. Yes!
sakra - 8. Jul, 09:12
Ab und zu laufe ich noch. Meine Jogging-Strecke gehört zu den bevorzugten der Stadt und beginnt vor meiner Haustür, das muss also ausgenützt werden. Im Prinzip alles kein Problem, ich juckel dann so vor mich hin und komme mir sportlich vor. Allerdings hat das seine Tücken, nämlich die Mitmenschen.
Ich bekomme oft Seitenstechen, wenn ich anderen Joggern begegne. Wahrscheinlich, weil ich mich unter Druck fühle und sofort anfange, falsch zu atmen.
Dann ist es so, dass viele weibliche Jogger diese engen Laufhosen tragen, was mich immer wieder erschüttert. Sogar bei sehr sportlichen Frauen, die sehr schlank sind, ist das Fettgewebe stärker als die stärkste Laufhose. Es wackelt antizyklisch zum Laufrhythmus. Das ist nicht schön. Ich persönlich habe mich von engen Sporthosen (und übrigens auch Jerseykleidern) in einer Umkleidekabine von H&M verabschiedet, als ich eine solche anprobierte, mit dem Hintern wackelte und beobachten musste, wie meine Peripherie noch etwa 5 Minuten weiterwackelte.
Auch fies: Jogging-Partner. Komischerweise ist es ja so, dass joggen alle Körpersäfte fleissiger fließen lässt. Wo man alleine noch einen eleganten Düsseldorfer ins Gebüsch schleudert, schnieft man zu zweit höflich vor sich hin und gibt sich keine Blöße, bis man fast erstickt oder wieder Seitenstiche bekommt, falsches Atmen und so, ihr wisst schon. Außerdem fällt dann das betrügerische Element weg, das bei mir den halben Spaß ausmacht. "Ach, eine kleine Gehpause ist viel besser für die Gelenke. Und doch, ich bin ziemlich schnell unterwegs, das ist nur Zufall, dass der Spaziergänger mich überholt hat. Und ganz bestimmt seh ich nicht so beknackt aus wie die anderen Jogger, sondern unheimlich elegant."
Fazit: joggen ist toll. Man sollte es eben nur fernab der Zivilisation und seiner Mitmenschen betreiben.
sakra - 6. Jul, 11:30
Wenn man mal von einem anderen Stadtteil aus zur Arbeit fährt, verändert sich das Bild einer Stadt. So geschehen heute Morgen. Das Wort "Fashion-Victim" hat einfach eine ganz neue Konnotation, wenn man es von einem In-Stadtteil in einen eher multikulturell geprägten Stadtteil überträgt. Nicht falsch verstehen: Mode-Opfer sind wir alle.
Im In-Stadtteil allerdings dominiert die Boyfriend-Jeans. Geht GAR nicht. Das ist die größte Verschwörung aller Zeiten, wahrscheinlich angezettelt von gehässigen ModeredakteurInnen, die wollen, dass auch zierliche Frauen dick und kurzbeinig aussehen. Und das, wo sich die In-Stadtteil-Mädels so mühselig ökologisch-korrekt und vegetarisch ernähren und brav zum Sport hopsen! Alles umsonst, dank Boyfriend-Jeans! Auch beliebt und mir immer einen heimlichen Gluckser wert: Sternchen-Tattoos. Ich erinnere mich an Zeiten, in denen ich kurz davor war, mir auch so etwas stechen zu lassen. Da es aber auch schon Zeiten gab, in denen ich mit einem Arschgeweih geliebäugelt hatte, beherrschte ich mich und ließ die anderen mal machen.
Der multikulturellere Stadtteil dagegen hat einen unfassbaren Hang zu Nieten und Pailetten. Auf Stöckelschuhen, die etwa 15 cm Absatz haben und 4 cm Plateau, und auf Oberteilen. Wobei "auf" der falsche Ausdruck war - die Textilie erinnerte stark an ein Kettenhemd. Ich war so fasziniert, dass ich es kaum schaffte, die S-Bahn zu verlassen, weil alles so toll blinkte. Wo genau arbeiten diese Frauen?
Nur zu toppen von Glanzleggins in Lederoptik. Hehe. Da fällt mir gar nichts zu ein, ohne zu gehässig zu werden. Deshalb lasse ich es lieber.
Nach all diesen aufregenden Stilvariationen war allerdings das Einzige, was mich heute morgen wirklich erschütterte, diese Tatsache: an der Zielhaltestelle hatte der mittelalte Mann, der mich immer so unfreundlich um Geld bittet, dass ich ihm ab und zu etwas gebe, eine neue Frisur. Einen Beckham-Iro. Schockschwerenot. Ob das die Umsätze steigen lässt?
sakra - 5. Jul, 14:55
Ich befürchte, das wurde schon tausende Male angemerkt, aber trotzdem:
Diese verfluchte Pflanze, die gerade liebestoll allerorten ihre Pollen verteilt, soll aufhören, mich anzusamen. Ich komme mir vor wie im Porno.
sakra - 1. Jul, 09:38
Hab ich schon meinen Tipp abgegeben? Ich glaube nicht.
Finale, auf jeden Fall. Gegen Brasilien, und diesmal gewinnen wir. Im Elfmeterschießen.
(Da gesagt wurde, Laien tippen erfolgreicher, glaube ich tatsächlich daran. Ich habe auch an den Sieg gegen England geglaubt.
Abgesehen davon fühle ich mich nicht mehr als Laiin. Ich kann schon sehr gut mitreden, weil ich ein erstaunliches Gedächtnis für unsinnige Details habe und es mir Spaß macht, klug daherzuschwätzen. Allerdings muss ich mich mit "Ecke!"-Ausrufen zurückhalten, da liege ich oft falsch.)
sakra - 30. Jun, 11:29
Sind Kommentar-Funktionen eigentlich sinnvoll? Ich meine nicht in Fällen wie diesen, in denen auf einem privaten Blog eine sehr begrenzte Leserschaft bespaßt wird und diese zurückspaßen darf. Aber in den online-Auftritten der offiziell relativ neutralen politischen Nachrichtenmagazinen ist das oft nur noch anstrengend.
In den Print-Ausgaben werden Leserbriefe durch die Redaktion gefiltert. Das ist dann zwar gerne tendenziös, aber wenigsten wird der größte Müll herausgefischt und Rechtschreibfehler werden korrigiert. An eine Redaktion zu schreiben erfordert zudem mehr Aufwand, immerhin muss die fragliche Adresse herausgefunden werden. Diesen Aufwand macht sich nicht jeder, sondern eher Menschen (so meine Hoffnung, aber vielleicht sehen Redaktionen das auch anders), die sich vorher die Mühe gemacht haben, eine Meinung auszuformulieren.
Das ist in online-Kommentaren nicht der Fall. Ein Artikel über mehr Kita-Plätze, der mit hasserfüllten "scheis-Emanzen"-Kommentaren bestückt wird und mal eben die persönlichen Erfahrungen mit der Ex-Frau verarbeitet werden oder der Schreiberling persönlich angegangen wird, ist keine Seltenheit. Die Diskussionen, die in den Kommentaren entstehen, sind oft absolut weitab vom Thema. Als Journalistin würde ich den Freitod wählen bei einem solchen Feedback. Alles umsonst geschrieben! Nichts angekommen! Es wird der Anschein erweckt, dass die Leserschaft ein Hort des Radikalismus und der Dummheit ist, da radikale Menschen öfter dumme Kommentare unter Artikel tippen als alle anderen. Ich bin mir aber extrem sicher, dass diese Menschen nicht repräsentativ für die Leserschaft sind.
Wider der offenen Kommentare unter Artikel, die für den Print gemacht werden! Es hat sicher seinen Reiz, die Leserschaft mit einzubeziehen , aber das funktioniert nicht für den klassischen Journalismus. Dafür lese ich keine Artikel. Eine Redaktion ist nicht umsonst ein geschlossener Raum, der Distanz zur Leserschaft hat. Das gebietet der Anspruch an eine gewisse Obkektivität, und Leser sind nun mal nicht objektiv. Der Leser soll lesen, nicht kommentieren. Kommentierer nerven.
Web 2.0 mit Beteiligung der Leserschaft sollte andere Plattformen wählen. Der Print sollte seine Distanz wahren.
sakra - 29. Jun, 11:13