Leben

Donnerstag, 11. Februar 2010

Frühling, bitte kommen!

Männo. Ich habe es so satt. Um die einfachsten Dinge zu erledigen, ist es seit Wochen notwendig, festes und vernünftiges Schuhwerk zu tragen, nervös kichernd über spiegelblanke Eisflächen zu rutschen, die sonst einfach Fußgängerzone heißen, und sich ganz doll am Treppengeländer festzuhalten, wenn man eine Freilufttreppe hinunter will. Fühlen ältere Leute sich das ganze Jahr so? Wenn ich noch EINMAL auf dem bekloppten Eis ausrutschte, kann ich für nichts mehr garantieren. Dazu bekomme ich jedesmal einen elektrischen Schlag, wenn ich die Klinke meiner Bürotür berühre, was garantiert am vernünftigen Schuhwerk liegt. Da büßt man schon ganz schön an Lebensqualität ein, in so einem langen Winter.

Einfach aus Prinzip will ich ungefütterte Stiefel mit unvernünftig hohen Absätzen tragen, dazu einen Rock und weder Schal noch Handschuhe. Das sind meine Träume. (Nachtrag: Kaum habe ich diesen Beitrag verfasst, habe ich meine Handschuhe verloren. Ohne weiteren Kommentar verbleibe, wartend auf den Frühling, ich.)

Samstag, 2. Januar 2010

Kater

Ganz kleiner Rückblick: 2009 war extrem schwierig. Ich hoffe, dass 2010 besser wird - und zur Zeit sieht es so aus. In jedem einzelnen Lebensbereich sind die Entwicklungen extrem vielversprechend.

Es war also nur folgerichtig, dieses beknackte 2009 mit einer Party zu verabschieden. Jetzt weiß ich allerdings wieder, warum ich es hasse, Partys zu geben. Die Vorbereitungen vorher, die nervigen Freunde von Freunden von Mitbewohnerinnen, die Musikwünsche von fünfzig Leuten, und dass man es kaum schafft, sich mit seinen Freunden zu unterhalten. (Es sei denn, man findet zwischendurch alle auf einem Bett gestapelt, kann sich kurz dazulegen, sich vom Tohuwabohu erholen und labil kichernd wieder in den Tumult zurückhopsen.) Am Schlimmsten: der Tag danach, an dem man unfassbar viel putzen muss, nur unterbrochen von Übelkeitsattacken, die man über einem Eimer verbringt, weil das Bad noch nicht geputzt ist. Na ja... um acht Uhr abends konnte ich wieder feste Nahrung bei mir behalten. Aber ganz fit bin ich immer noch nicht.

Das nächste Silvester verbringen ich AUF KEINEN FALL in der eigenen Wohnung, es sei denn, jemand lässt mir eine Badewanne ein, bereitet mir ein opulentes Fondue und schaut die ganze Nacht Herr der Ringe mit mir auf einem Beamer.
Abgemacht?

Dienstag, 22. Dezember 2009

Endspurt

So langsam wird es stressig... die Pläne für Weihnachten konkret, die für den Umzug ebenso, von Silvester ganz zu schweigen.

Einmal ab von dem Stress befand ich mich gestern nach ausführlichen Schneegestapfe in der neuen Stadt in einem großen, bis dato unbekannten Wohnzimmer, in dem ich sehr zufällig gelandet bin. Es war warm, es gab Glühwein und Weihnachtsknabbereien, und der Hausher stellte mit seinem Jazztrio vor etwa dreißig Zuschauenden seine neue CD vor. Am Anfang war das Gefühl etwas ungewohnt, da sich alle Gäste untereinander zu kennen schienen, aber eine Nische für Neue war schnell gefunden. So stellte ich mir damals in meinem Kinderzimmer auf dem Land das Leben in der Großstadt vor, denn so kannte ich es aus meinen immer noch heißgeliebten historischen Romanen: Kammermusik, fürchterlich künstlerische Menschen, freundliche bis geistreiche Gespräche, ein krabbelndes Kind zur Auflockerung und ich: schwankend zwischen Genuß und Schüchternheit.

Und spätestens, als Klavier, Kontrabaß und Schlagzeug zu spielen begannen, alle Anwesenden zwischen Dahinschmelzen und Mitwippen wechselten, war klar: Das war einer der Abende, der einen Jahresabschluss würdig macht.

Freitag, 18. Dezember 2009

Gleitzeit

Es gibt so Zeiten, da gleitet man eher durch das Leben als zu gehen. Ungefähr wie eine Schlittschuhfahrt an einem windstillen Ort. Man kommt recht zügig voran, kann neue Bewegungsformen und ungewöhnliche Wege ausprobieren, es macht Spaß und fällt leicht.
Die totale Kontrolle ist dabei zwar nicht vorhanden, man dotzt doch öfter mal irgendwo an, weil das Bremsen schwieriger ist. Außerdem bringt einen der kleinste Hubbel aus dem Gleichgewicht, und man braucht relativ viele unkoordinierte Aktionen, um wieder in die Gleitfahrt zurückzufinden. Von diesen Störungen abgesehen genießt man die Zeit, verliert das Ufer nicht aus den Augen und freut sich gleichzeitig auf die warme Stube hinterher.

Neben den allgemeinen Spät-Dezember-Befindlichkeiten aus aktuellen Anlass:
Herzlichen Glückwunsch, liebe Schwester!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Bäumchen wechsel dich

Umzüge aller Orten!

Was ja fast noch schwerer wiegt als die eigenen Umzüge: die Umzüge von Erzeugern. So kennt man seine Eltern nicht: entwurzelt, innerhalb von Chaos, auf Hilfe angewiesen. Obwohl das Situationen sind, die mit zunehmenden Alter aller Protagonisten immer häufiger auftreten werden, also kann man sich genauso gut schon mal daran gewöhnen. Es ist dann sehr hilfreich, wenn man Geschwister hat, die in derselben Situation sind wie man selber - sechs Schultern tragen mehr als zwei.

Ganz davon abgeshen, dass die auch bei eigenen Umzügen zur Verfügung stehen. Manchmal. Mit Abstrichen. Schwesterchen Anaqime war da bisher die Beste: Nach einem Umzug kündigte sie großzügig an, mir beim Auspacken zu helfen. Sie kam gerade bis zur obersten Schicht der ersten Kiste, entdeckte eine Frauenzeitschrift, setzte sich auf das ohne ihre Hilfe aufgebaute Bett und erfreute mich mit Kommentaren zu den Artikeln, um dann völlig erschöpft nach Hause zu gehen.

Der nächste Umzug wird dann mit Hilfe einer Umzugsfirma über die Bühne gebracht, die dankenswerter Weise die Agentur für Arbeit bezahlt. Immerhin ziehe ich wegen eines Jobs um und falle damit aus der Statistik, das dürfte so eine Umzugsfirma schon wert sein. Die Wirtschaft wird damit ja sowieso angekurbelt, die älter werdenden Körper des Freundeskreises geschont und damit auch die Kosten im Gesundheitssystem gesenkt, also dreifacher Effekt!

Ein Regal steht schon in der neuen WG, frisch von IKEA importiert, und wartet auf mich.
Der Anfang ist gemacht.

Dienstag, 15. Dezember 2009

Na so was

Ich schaute heute in meine Tasche, um herauszufinden, was ich mir zu Essen mitgenommen habe und was davon noch übrig war. Und siehe: ein Apfel und ein Ei! Was ich mir dafür jetzt alles kaufen kann...!

Freitag, 4. Dezember 2009

Inkompetent

Ich halte mich ja für eine fixe Deern, ein plietsches Ding, aber manche Sachen übersteigen mein Verständnis und meine Fähigkeiten, und ich werde es zur Qual meiner Mitmenschen in diesen Bereichen nie zu etwas bringen. Ich versuche es eine Zeit lang, versage offensichtlich und fange dann an zu weinen, damit es jemand anders für mich macht. So war es jedenfalls, bis ich etwa zehn Jahre alt war. Ab diesem Zeitpunkt wurde ich einfach immer wütender bei fortschreitenden Versuchen. Aber ich muss sagen: das mit dem Weinen hat besser funktioniert.

Zu meinen Inkompetenzen gehören folgende Dinge:

- alles, was mit der Herstellung von geraden Linien zu tun hat. Sei es beim Ausschneiden, beim Nähen, beim Dekorieren - wer gerade Linien will, darf mich nicht fragen.
- Fingernägel der rechten Hand mit einer Nagelschere schneiden.
- Schnüre knotenfrei zu halten. Geht nicht. Ich schwöre, ich brauche eine Schnur (oder Seil, Kabel etc pp) nur anzuschauen, schon verknotet sie sich. Es ist ein Wunder. Vielleicht kann man damit auch Geld verdienen?
- andererseits: Knoten binden, die eine Funktion erfüllen sollen. Ist echt schwierig für mich, z.B. beim Klettern, dauert enorm lange und trieb Kletterpartner schon dazu, sich etwas zu lesen für den Fall mitzunehmen, dass ich mich einbinden musste. (Gut, das war übertrieben, aber ich muss mir da ab und an Kommentare anhören.)
-hängt garantiert zusammen mit mangelnden räumlichen Denkvermögen und führt sofort zu meiner Unfähigkeit, Karten und Pläne zu lesen. Ich verlaufe mich auch ständig in der neuen Stadt. Furchtbar.
-warten, bis das Essen fertig gekocht oder gebacken ist, was dazu führt, dass ich öfter halbrohe Kartoffel/Pommes/Pizza/Nudeln zu mir nehme. Na gut, bei Kuchen und Fleisch geht es, aber diese deftigen Kohlenhydratgeschichten dauern mir immer zu lange.

Das lässt sich sicher noch fortsetzen, aber es ist schlimm genug. So hinterlasse ich bei manchen Menschen einen leicht paddeligen Eindruck, was mir zutiefst zuwider ist. Ich möchte kompetent, überlegen und kühl rüberkommen. Doch im Angesicht von Seilen, Straßenkarten oder Scheren tritt die Diskrepanz Eigen-/Fremdwahrnehmung doch erschütternd offen zu Tage!

Mittwoch, 25. November 2009

Technik, die begeistert

Für Sonntag Abend war der Kohl-und-Pinkel-und-Inglourios Basterds-Abend angesetzt, was für mein Verständnis einem perfekten Abend sehr nahe kommt, Entsprechend groß war die Vorfreude, auch weil die Zusammensetzung der Gästeliste sehr viel versprechend war. Der Abend bot trotzdem so manche Tücken.

Es begann bei der Anfahrt mit der Straßenbahn zum Veranstaltungsort. Dass Freundin V. die Bahn betrat und mich ansprach, bekam ich trotz Schirmmütze erfolgreich mit und konnte adäquat reagieren. Es war mir allerdings nicht ganz klar, warum der komische Typ, der zeitgleich neben mir Platz nahm und den ich nicht beachtete, sich so merkwürdig verhielt. Sagte einfach "Hallo" zu mir - also bitte, wir sind hier in Norddeutschland! Dann hörte er offensichtlich dem Gespräch von V. und mir zu und mischte sich als Krönung dann auch in die Unterhaltung ein. Das war zu viel. Erst als ich ihn empört und mit einer hochgezogenen Augenbraue strafend anschauen wollte, sah ich in das Gesicht des Mannes - und siehe, es war der gute M., der auch zum Kohl-Essen unterwegs war. Mein: "Ach, DU bist das" sorgte dann für so viel Erheiterung, dass V. im Anschluß sich fast eine Prügelei mit einer älteren Dame gönnte, weil sie zu enthusiastisch mit ihrer Handtasche wedelte, was die ältere Dame so erzürnte, dass sie ihrerseits V. einen Klaps verpasste... zum Glück mussten wir aussteigen. V. ist blond, klein, zierlich, kann aber SEHR bissig werden.

Endlich erfolgreich angekommen und verköstigt stellte sich das nächste Problem. Der Film wurde über den PC auf dem Fernseher geschaut, und es waren drei (3!) Informatiker anwesend. Bis alles verkabelt war, dauerte es schon eine Viertelstunde. Dann stimmte die Tonspur nicht mit der Bildspur überein. Die Korrektur des Fehlers nahm wieder viel Zeit und Fachgespräche in Anspruch. "Dann versuch mal, den xy an den xx anzuschließen." - "Ach nee, ich glaube, ich hole lieber noch mal die andere Festplatte." Aaaargh! Die versammelte Nicht-Informatikerschaft saß augenrollend auf dem Sofa und sehnte sich nach den Zeiten des Videorekorders zurück. Film aussuchen, reinschieben, läuft. Nicht mal ein Menü gab es! Das waren Zeiten!

Mittwoch, 18. November 2009

Im Zuge des Alltags

Bevor meine Traum-WG beziehbar ist, pendele ich jeden Tag etwa 2,5 Stunden hin und zurück von meiner aktuellen Lieblings-Mädels-WG zu meiner neuen Arbeitsstätte. Ich mag ja Zug fahren, daher habe ich ein breites Erfahrungsspektrum, auf dass ich zurückgreifen kann. Was ich noch nicht kannte: Zug fahren zur Pendler-Zeit.

Die Spezifität beginnt mit den Ansagen im Zug. Die Zugbegleitung verzichtet auf die schnarrende Aufzählung aller angefahrenen Bahnhöfe, den Verweis auf Alkohol- und Rauchverbot in allen Teilen der Bahn ("Bitte beachten Sie, dass dies auch für die Toiletten gilt!" Ach so.) und auf launige Ansagen über den Verbleib des vergessenen Handgepäcks. Nein, morgens um 7:30 Uhr haucht eine sympathische Stimme betont leise ein "Herzliches Willkommen", damit den müden Reisenden vor Schreck nicht der Coffe to Go aus der unmotivierten Hand fällt. Das wars. Nur der Zielbahnhof wird noch kurz erwähnt, um sicherzustellen, dass niemand schlaftrunken in den falschen Zug getaumelt ist.

Auch wenn die Bahn rappelvoll ist, ist es enorm leise. Alle blättern konzentriert in Zeitungen oder Büchern, fast alle sind allein unterwegs. Die einzigen Unterhaltungen, die man hört, drehen sich um die Arbeit - vereinzelt haben sich Kollegen im Zug getroffen. Draußen wird es langsam hell, die Blicke werden wacher, und nach einer guten Stunde im Warmen tritt man in die graue norddeutsche Herbstrealität, um seiner Arbeit nachzugehen. Genug Zeit gehabt zum Frühstücken, ausruhen, Kaffee trinken, während es draußen regnet - es gibt durchaus Schlimmere Arten, den Tag zu beginnen.

Freitag, 6. November 2009

Futter

Mein Matzalot hat mir gestern nach einer wie immer formidablen Fussball-Wein-Gesprächssession wieder Filmmaterial gegeben. Dank in die Mathilde!

Die dritte Staffel von "My Name ist Earl" ist nun mein, genau wie ein Homo-Faber-Hörbuch, "Der Glöckner von Notre Dame" aus den 50ern für verkaterte Sonntag-Nachmittage (jetzt muss ich nur noch eine Party für Samstag Abend klarmachen, hat jemand eine Idee?), das Original des Pelham-Films sowie Pitch Black. Manchmal hat Vin Diesel ja schon was für sich.

Nun mache ich mich auf zu einer Frühstücksverabedung mit Baby-gucken, der einer Mittagsessen-Verabredung mit meiner Lieblings-FSJKlerin folgt, im Anschluss habe ich eine Verabredung zum Shoppen. Ich brauche ein paar Büro-Outfits.

Das alles mildert die heftige Winterdepression, in die ich spontan verfallen bin, als mein Flieger gelandet ist. Das ist echt gemein... um 14:00 steht man noch bei 26 Grad mit Blick aufs Meer in der Sonne, um 21 Uhr im dunklen, kalten, nassen Deutschland. Seitdem ist es auch nicht mehr richtig hell geworden hier. Möp.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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