Dienstag, 29. September 2009

Nur die Spitzen, bitte!

Obiger Satz ist immer wieder die Einleitung zu spannenden Stunden in meinem Leben, denn er scheint umgehend die Kreativität von Frisueren zu wecken. Die Augen der HaarkünstlerInnen leuchten auf, und man sieht förmlich, wie das Friseurgehirn fieberhaft nach den exotischsten Schneidewerkzeugen sucht, die man seit der Lehre nie wieder in der Hand gehabt hat, und gleichzeitig alle szenigen Frisuren durchspult, die man schon immer an unbescholtenen Kundinnen ausprobieren wollte.

Mein Plan war wie folgt: Frisur war gut, wie sie war, vielleicht ein bißchen fisselig wegen der rauswachsenden übergetönten Blondierung, aber passte so weit.

Mit gut durchbluteter Kopfhaut sank ich also in einer verlängerten Mittagspause auf meinen Stuhl der Wahrheit und bewunderte heimlich den exakten Lidstrich und das glänzende Haar meines Coiffeurs. "Einmal nachschneiden, bitte. Ein kompakter Bob, hinten etwas kürzer. Zwei Zentimeter können runter." So, das war konkret formuliert, ohne "Victoria-Beckham-Bob" sagen zu müssen, die erste Hürde war geschafft. Ich entspannte mich ein wenig, doch zu früh: Der Griff des Friseurs zuckte zur Fransenschere, was zu leichten Handschweiß bei mir führte. Allerdings kam zunächst programmgemäß der Psychoterror, um die Kundin zu zermürben: Er murmelte Dinge von Stufen, Pony, trockenen Haaren und unbedingt notwendigen Kuren, leise den Kopf schüttelnd und sorgenvoll auf mein Haupthaar blickend. So saß ich da, von meinem schlechten Gewissen meinen Haaren gegenüber gebeutelt, und für den jungen Mann war es ein Leichtes, sich die Zustimmung zu "nur ganz kleinen" modischen Veränderungen zu erschleichen. Sprachs und ließ seinen künstlerischen Ambitionen freien Lauf.

Jetzt habe ich ein schickes Etwas auf dem Kopf, das mir gut steht, aber nicht so richtig zu meinem ungeschminkten Ich passt. Merkwürdigerweise werden meine Augenringe mehr betont. Wie zum Teufel kann ein Haarschnitt so etwas auslösen? Zum Glück ist es ein sonniger Herbst, so dass eine Sonnenbrille Abhilfe schafft und mir ein glamouröses Aussehen verpasst, bis ich meine Make-Up-Bestände aufgefüllt habe.

Aber ich wil nicht meckern. Ein chicer neuer Haarschnitt zum Preis vom Nachschneiden. Und @lil sis: Ich kann nix dafür, aber es sieht fast aus wie bei dir! War wirklich keine Absicht!

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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