Das war die beste Idee in diesem Jahr: an einem grauen,kalten, freien Samstagvormittag, an dem ich auf einen Anruf warte und zum Zeitvertreib nur Bewerbungen schreiben oder Küche putzen bleibt: bei last.fm "Frank Sinatra" wählen. Hui. Rosemary Clooney mit "Sway" hat gerade dazu geführt, dass ich mich schwungvoll drehend durchs Zimmer bewegt habe, dabei aufräumte und mich auf die heutige Abendplanung freue. Diese wird in formvollendeter Weise meine neuen Stiefel mit Kartenspielen und Tanzen verbinden.
Wer es nicht kennt: ladet Euch last.fm herunter. Ein Internet-Radio, bei dem man einfach einen Musiker seiner Wahl eingibt und dann alles Mögliche in der Richtung vorgesetzt bekommt. Und niemand quatscht dazwischen.
sakra - 15. Jan, 12:38
Das Buch wird gerade sogar im lokalen stadtmagazin gehypt, stellte ich just fest - ich erhielt es allerdings zu Weihnachten auf recht obskuren Wege. Es lag vor unserer Wohnungstür, beschriftet nur mit "Para Sara", ohne Absender, ohne Kommentar. Das Rätselraten war groß: Wer war das wohl? Aufgeregt verbrachte ich einige Tage, bis mich mein Mitbewohner, frisch von den Eltern zurück, fragte, wie ich das Buch denn nun gefunden hätte. Aaargh. Eine ETWAS romantischere Variante hätte es auch getan.
Genug des Drumherums. Das Buch wurde vom besagten Mitbewohner als "Soziologen-Kino" beschrieben, weswegen ich es auch geschenkt bekam. Merkwürdigerweise ist das gesamte Buch in der ersten Person Plural geschrieben. Das soll wahrscheinlich auf das Paradoxon von "wir" und "einmalig" hinweisen und es wirkt! Man möchte die ganze Zeit das Buch von sich schmeißen und schreien: "Nix WIR! So bin ICH nicht! Doofes Buch!" Ich habe den Verdacht, dass dies auch die erwünschte Wirkung ist, und finde die Autoren deshalb dämlich. Es kann doch nicht Sinn der Sache sein, dass die Leser das Buch ablehnen.
Es werden auf ansonsten recht nette Art und Weise in extrem großen Buchstaben einige Pänomene des modernen Alltags beschrieben: Facebook, Vielfliegerprogramme, Hochzeiten, SUVs, LangLang und dergleichen mehr. Ab und an werden als Beleg soziologische Klassiker zitiert, aber ich sag mal so: Als Fachliteratur würde man das Buch keinem Soziologie-Lehrenden verkaufen können. Die Zitate, so mein Verdacht, wurden aus dem Standard-Werk "Klassiker der Soziologie 1 und 2" entnommen, die auch heute noch mein Bücherregal zieren. Neue Theorien? Nö. Nicht in diesem Buch.
Das Ganze erinnerte mehr an Kolumnen als an Wissenschaft - wenn man mit einem dementsprechenden Anspruch an die Sache herangeht, ist das ein nettes Buch.
sakra - 13. Jan, 12:27
Betten beziehen kommt auf meiner Hassliste der Tätigkeiten noch vor Beine epilieren. Die einzige Möglichkeit, beides relativ effizient zu erledigen: beides am selben Vormittag erledigen müssen. Der Tag kann dann nur besser werden.
sakra - 10. Jan, 12:46
Neulich, ein Gespräch mit einem Kernigen Kerl (KK) über Beziehungen und Streitverhalten.
Ich: "Das ist ja immer so: die Frau will das dann lange und grundsätzlich ausdiskutieren, und der Mann will schlafen."
KK: "Ja, genau."
(einvenehmlich selbstgerechtes Schweigen)
KK: "Aber nicht, dass das jetzt gefühllos rüberkommt. In den drei Minuten bis zum Einschlafen leiden wir auch ziemlich."
sakra - 7. Jan, 11:00
Ich bedauere mitteilen zu müssen, dass ich seit letzter Woche eine Bluse besitze, die den Namen "Karen" trägt. Ich fühle mich mit diesem Kenntnisstand glatte 20 Jahre älter.
sakra - 6. Jan, 14:55
Es ist erstaunlich, wie viel Zeit man hat, wenn man viel Zeit hat. Ich bin jetzt seit zwei Tagen zwischen zwei Jobs, wie man so schön sagt, und gerade ziemlich entspannt. Ich erinnere mich dunkel daran, dass ich mich so während des Studiums gefühlt habe, als ich meine Zeit recht frei einteilen konnte, und finde es gerade ziemlich knorke/famos/spitze.
Bisher habe ich einen neuen Hüpfkurs ausprobiert (und war schmählich überfordert - die Trainerin bat mich irgendwann mit mitleidigen Blick, bei den komplizierteren Kombinationen nur die Beine zu benutzen), habe einen neuen Kletterpartner getestet, mit dem es etwas Festes werden könnte (ich kann nichts dafür, dass das immer klingt, als würde ich Dates haben), kümmere mich um Anträge, habe mal in der Unibibliothek probegeschrieben, koche viel und trödele und trödele.
Gleich gehts in die Sneak mit Mitbewohnerchen, davor noch Wein trinken und geschätzt erst um halb 1 zu Hause sein. I frei mi!
sakra - 4. Jan, 19:54
Wenn man gerne Rückenschwimmen möchte, ist eine diagonal gestreifte Schwimmhallendecke ganz, ganz schlecht. Vielleicht liegt es auch an mir, aber ich kann bei dem Anblick einfach nicht geradeaus schwimmen, sondern nur diagonal. Verständlich, dass meine Mitschwimmer mich da blöd finden - ich sehe sie nicht, merke nicht, dass ich diagonal schwimme, dotze alle an und vielen Leuten inklusive mir wird der Tag verdorben. Na ja, zumindest die aktuell zu schwimmende Bahn.
Könnte das mit meinem mangelhaften räumlichen Denkvermögen, meiner Rechts-Links-Schwäche und meinem bescheidenen Orientierungssinn zusammenhängen? Egal. Würden bitte Architekten von Schwimmhallen das Problem berücksichtigen? Danke.
sakra - 2. Jan, 15:05
Oha, mein Lieblings-Leser hat Content gefordert! Dein Wunsch ist mir Befehl, mein Matz.
Dem Datum angemessen habe ich mir einen kleinen Jahresrückblick vorgenommen und mir einige Fragen aus dem Stöckchen ausgewählt, das gerade durch die Blogger-Welt geistert. Der Rückblick ist auch schwierig, weil es insgesamt ein schlimmes Hin und Her war von Wünschen, Erwartungen, Geschehnissen - da war keine Ruhe drin. Aber wie ich eben im Telefongespräch herausgefinden habe: Die Kernfrage ist wohl, ob es einen weitergebracht hat. Bevor das tiefschürfend analysiert wird, hier das Best of Trivialfragen.
1. Zugenommen oder abgenommen?
Joah, gerade a bisserl mehr, aber das ist das feiertagsbedingte Hoch. Sonst alles im grünen Bereich, die Hosen passen, was will man mehr.
2. Haare länger oder kürzer?
Länger.
4. Mehr Kohle oder weniger?
Da gehts ja schon los. 2010 hatte ich so viel Geld wie noch nie, aber eben nur bis zum 31.12.2010. Das Ende der Gehaltszettel.
6. Mehr bewegt oder weniger?
Viel, viel mehr. So ein sportwahnsinniger Begleiter macht da viel aus.
16. Die meiste Zeit verbracht mit …?
Klettern, sonstigen Sport, netten Leuten, Behörden-sitzen.
17. Die schönste Zeit verbracht mit …?
am Strand liegen
18. Vorherrschendes Gefühl 2010?
Spannung, obwohl alles in trockenen Tüchern oder zumindest vorhersehbar. Das war komisch und anstrengend.
19. 2010 zum ersten Mal getan?
Makronen gebacken.
20. 2010 nach langer Zeit wieder getan?
Den schönsten Mann geküsst.
21. Drei Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können?
Politische Wirren.
27. 2010 war mit einem Wort …?
öhm...
Weitergebracht hat es mich, aber nicht so weit, wie ich gerne wollte und wie ich es mir vorgestellt habe. Es gibt 2010 immer ein ABER, also Umstände, die den Jubel etwas verhalten ausfallen lassen.
Ich bin weitergezogen, in die neue Stadt, und hier ist es nett, aber ich vermisse die alte Stadt und die Menschen in dieser.
Ich habe meinen Traumjob gehabt, aber befristet.
Mein Liebesleben ist gefestigt, aber besteht aus sehr viel Warten.
Was uneingeschränkt toll war, war die Familie. Danke, Leute, hat Spaß gemacht!
Na ja. Sagen wir, 2010 war okay bis gut und auf jeden Fall eine würdige Zwischenstation. Außer meinem Job, den ich ändern muss, will ich es so lassen, daran wachsen und entspannter werden. Das nennt man dann wohl: Leben.
sakra - 1. Jan, 20:34