Gegen schlechte Stimmung ist Lesen zumindest ein probates Rezept. Ich werde das Wetter nutzen, diesen Bücherfragebogen zu beantworten, den ich im Netz gefunden habe. Peu a peu, aber so schnell wie möglich!
1. Das Buch, das du zurzeit liest
2. Das Buch, das du als nächstes liest/lesen willst
3. Dein Lieblingsbuch
4. Dein Hassbuch
5. Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest
6. Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)
7. Ein Buch, das dich an jemanden erinnert
8. Ein Buch, das dich an einen Ort erinnert
9. Das erste Buch, das du je gelesen hast
10. Ein Buch von deinem Lieblingsautoren/deiner Lieblingsautorin
11. Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst
12. Ein Buch, das du von Freunden/Bekannten/… empfohlen bekommen hast
13. Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst
14. Ein Buch aus deiner Kindheit
15. Das 4. Buch in deinem Regal von links
16. Das 9. Buch in deinem Regal von rechts
17. Augen zu und irgendein Buch aus dem Regal nehmen
18. Das Buch mit dem schönsten Cover, das du besitzt
19. Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest
20. Das beste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
21. Das blödeste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
22. Das Buch in deinem Regal, das die meisten Seiten hat
23. Das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat
24. Ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, dass du es liest/gelesen hast
25. Ein Buch, bei dem die Hauptperson dich ziemlich gut beschreibt
26. Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest
27. Ein Buch, dessen Hauptperson dein „Ideal“ ist
28. Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt!
29. Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt?
30. Warum zur Hölle wurde dieses Buch noch nicht verfilmt?
31. Das Buch, das du am häufigsten verschenkt hast
sakra - 18. Okt, 13:35
Einige Beobachtungen aus den letzten Tagen!
- Man darf ruhig seinen Arbeitsagentur-Sachbearbeiter annölen, wenn dieser inkompetent in der Gesprächsführung ist und es schafft, innerhalb von drei Sekunden nach der Begrüßung seine wirklich kooperationswilige Kundin zu vergrätzen, indem er mit einem Sanktions-Hinweis vor ihrer Nase herumwedelt. Zusätzlich blubberte er die ganze Zeit etwas von "Wiedereinstieg" und "Integration", geflissentlich ignorierend, dass ich aktuell in Lohn und Brot stehe. Herr im Himmel. Der Mann sollte mal eine Call-Center-Schulung mitmachen, da lernt man das alles besser. Ich bin sehr stolz, dass ich mir das nicht habe höflich lächelnd bieten lassen.
- Wenn man sich mal tüchtig bei seinem Freund beklagt, dass man nie etwas von jemanden aus der alten Heimat hört, melden sich auf einmal massenhaft die Leute. Was sagt mir das? Dass der Mann meines Herzens seine Finger im Spiel hat? (Eher nicht.) Oder dass ich ihn öfter damit vollnölen muss, damit das Universum reagiert? (Der Arme.)
- Ich hasse joggen.
Zusammenfassend schlägt mir gerade alles etwas aufs Gemüt. Der Herbst, die Arbeitssituation... dazu ist alles anstrengend. Jedwede Form von Organisation oder Diskussion ist mir zur Zeit zu viel, ich regagiere zu früh zu gereizt und komme nicht dagegen an. Normalerweise würde ich sagen: Klarer Fall für Rückzug und mal ein paar Tage im eigenen Saft schmoren. Aber dann ist mir langweilig, ich werde unruhig und noch gereizter.
Männo.
Kann mal jemand kommen und mich retten?
sakra - 14. Okt, 11:15
Extrem viel los bei mir, daher komme ich nicht so viel zum Schreiben, wie ich möchte. Sowohl privat als auch beruflich bin ich komplett am Drehen, wie man so schön sagt!
Trotzdem habe ich es gestern mal wieder ins Kino geschafft, in Begleitung meines Mentor-Kindes. Der Junge ist 8 Jahre alt und erweitert meinen Horizont in Sachen türkischer Kulturkreis und kindergerechter Freizeitgestaltung. Außerdem lerne ich coole Gesten von ihm und wie man mit aufblasbaren Laserschwertern kämpft. Ganz niedlich, oft aber etwas anstrengend - ich soll ihm auch sprachliche Kompetenz vermitteln, allerdings sabbelt er mich immer dermaßen voll, dass ich kaum zu Worte komme. Deshalb ist Kino ab und zu eine dankbare Alternative.
Der gestrige Film war ein absoluter Volltreffer. Es geht um den Superschurken Gru, der ein bisschen auf dem absteigenden Ast ist - er bekommt keine Kredite mehr von der Bank, jüngere Ganoven klauen prestigeträchtiger. Da muss ein neues Konzept her, und er beschließt, den Mond zu klauen. Um dies umzusetzen, muss er vorher noch die Schrumpfpistole zurückkklauen, die ein Konkurrent ihm abgenommen hat, und adoptiert zu dem Zwecke drei Mädchen aus dem Waisenhaus, die für ihn in das Haus des Konkurrenten gelangen sollen, um Keks-Roboter einzuschmuggeln.
Es kommt, wie es kommen muss: die Kinder erwärmen sein Herz, sein Fokus verlagert sich vom Ganoven zum alleinerziehenden Vater. Natürlich gibt es ein paar Komplikationen, aber es ist ein sehr süüüüßer Film. Meine Begleitung fand die Action-Szenen am besten, ich die Darstellung der Männer- und Mädchenrollen in dem Film, die mal nicht durchgängig stereotyp waren.
Auch hier soll der Bechdel-Test nicht fehlen!
1. Es müssen mindestens zwei namentlich erwähnte Frauen vorkommen. 2. Diese müssen sich miteinander unterhalten. 3. Über etwas anderes als Männer.
Der Film hat bestanden. die drei Waisenmädchen heißen Agnes, Edith und Margo und unterhalten sich die ganze Zeit, auch über etwas anderes als Männer.
sakra - 13. Okt, 09:45
Erste Erfahrungen bei Federführung von Projekten meinerseits:
Wenn ich etwas entschieden habe und dies der Person mitteile, die die Entscheidung braucht, setze ich möglichst wenig Leute in Kopie. Sonst haben die ja alle noch Anmerkungen, Ergänzungsvorschläge und Diskussionsbedarf. Meine Güte.
Ich erkenne die Schwierigkeiten eines partizipativen Führungsstils und weiß jetzt, warum meine Chefin so viele Überstunden macht.
Meine Güte, ich kann es nur wiederholen. Nein, wir müssen die mit der Behördenleitung abgestimmten Titelentwürfe (und das hat ECHT lange gedauert) nicht nochmal im Team diskutieren. Nein, nein, nein.
sakra - 6. Okt, 15:21
Ich habe letztes Wochenende begonnen, Mad Men zu schauen. Ich ärgere mich schrecklich, dass ich das nicht vor drei Wochen getan habe, da meine Strohwitwenzeit sich dem Ende zuneigt und das Objekt der Strohwitwenbegierde angekündigt hat, nur vor dem Fernseher zu sitzen, wenn ich ihn mit Handschellen ankette. Was kosten die Dinger eigentlich...?
Jedenfalls ist die Serie toll. Sie spielt in den 60er Jahren und dreht sich um die Crew einer Werbeagentur. Alles extrem stylish, Kostüme, Make Up, Bühnenbild ist so original, wie man es als Nachgeborene eben beurteilen kann. Die Hauptperson hat natürlich ein dunkles Geheimnis, aber das finde ich nicht einmal so wahnwitzig interessant. Was mich mitnimmt, sind die Geschlechterverhältnisse. Wenn es damals wirklich nur in Ansätzen so war, versteh ich, warum Männer sich gegen die Emanziption gewehrt haben. Die Welt scheint ein einziger Spielplatz für Kerle zu sein, in dem Frauen im besten Falle Zuarbeiterinnen und im schlimmsten Falle ständig für Sex verfügbar sind, ohne sich wehren zu können. Es ist fast ekelhaft, ich bekomme beim Schauen beinahe Beklemmungen, weil eine ständige Bedrohung in der Luft liegt. Eine selbstverständliche lässige Herablassung Frauen oder Farbigen gegenüber scheint ein großer Teil des Cool-Seins zu sein, und die Männes finden sich extrem cool.
Da die Serie dadurch sehr faszinierend wird, schaue ich weiter. In erster Linie wegen der Dynamiken zwischen den Charakteren, die sehr anschaulich gezeichnet sind. In zweiter Linie wegen des Stylings. Und in dritter Linie, weil in der Serie so unfassbar viel geraucht wird, dass ich seit Beginn der Staffel keine einzige Zigarette mehr geraucht habe. Äh bäh.
Hat jemand hier Schokolade?
sakra - 5. Okt, 13:21
DAS Feature des Winters in der WG ist wahrscheinlich der Beamer. Wir haben uns jetzt mal ein LED-Exemplar zuschicken lassen. Wunderbar - gaaanz klein, sehr leise und sparsam im Verbrauch, auch die Lampe übertrifft mit 20.000 Betriebsstunden die Standard-Exemplare. Alleine: besonders scharf ist das Bild nicht. Nun ja. Online bestellt bedeutet ja auch, dass man ein paar Tage zum Ausprobieren hat, wir gehen noch in uns.
Nichtsdestotrotz gab es gestern einen Münchner Tatort an die Wand geworfen. Die Story hat mir persönlich gut gefallen, der Mitbewohner hat etwas herumgenörgelt. Zusammengefasst: "Vollzugsanstalt Stadelheim. Sträfling Schuster hat einen Mithäftling als Geisel genommen und verlangt von Leitmayr und Batic einen Hubschrauber. Während die Kommissare noch verhandeln, wird Schuster vom SEK überwältigt. Am Tag darauf ist er tot - Überdosis. Statt seiner ist der Insasse Adub (Mehdi Nebbou) ausgebrochen. Leitmayr richtet sich im Keller ein und verhört die Knastvögel. Derweil gibt sich die JVA-Beamtin Hoflehner (Anneke Kim Sarnau) auffällig unauffällig… "
Mehdi Nebbou ist ein Süssi, vielleicht war ich deshalb angetaner als der Durchschnittsmann von dieser Folge der Krimiserie.
Was solls, hier geht es nicht nur um dezentes Sabbern vor dem Fernseher und seichte Unterhaltung, nein! Um knallharte Forschung wird sich hier bemüht. Also schreiten wir zum Bechdel-Test. Die Kriterien: 1. Es spielen mehr als zwei namentlich benannte Frauen mit. 2. Diese unterhalten sich. 3. Über etwas anderes als Männer.
Ergebnis: Es spielte genau eine Frau mit. Mööööp. Durchgefallen. Wie enttäuschend! Gut, es war ein MÜNCHENER Tatort und spielte in einem Männer-Knast, also war der Ehrgeiz nicht, hier ein vielfältiges Bild von der Gesellschaft zu zeichnen. Die Kriminellen waren auch alle Ausländer (das wird man ja wohl noch sagen dürfen und die schweigende Mehrheit steht da auch hinter mir... meine Güte) und sprachen kaum Deutsch... Trotz allen Gefallens hat dieser Tatort arg tief in die Klischee-Kiste gegriffen. Ich freue mich auf Herrn Liefers in der nächsten Woche.
sakra - 4. Okt, 09:20
Jaja, ich habe eine extreme Vorliebe für Historienschmöker, auch wenn dies sich mit dem Alter langsam legt. Aber ich kann einfach nichts dagegen tun. Und "Die Tore der Welt" sind aber auch so was von absolut vollkommen für diese meine Schwäche! 1300 Seiten Politik und Herzschmerz, aber mit entsprechend viel Pragamatismus gemischt, so dass es nicht unglaubwürdig wird. Dieses Buch leistet stets zur vollsten Zufriedenheit beste Dienste bei:
- Strohwitwentum
- Regentagen
- Bahnfahrten
- Krankheiten
- Badenwannenbenutzung (sorry, liebe Bücherei, ein oder zwei Fingerpatscher ließen sich nicht vermeiden)
Mehr kann man von einem Buch einfach nicht wollen.
sakra - 30. Sep, 11:45
Die aktuelle Hartz-IV-Debatte hat mich zunächst etwas ermüdet, ab der ersten Schlagzeile. Ich persönlich finde den Satz einfach viel zu niedrig, das ganze System mit zumutbarer Arbeit, 1-Euro-Jobs etc fürchterlich. Ich weiß aus meinem Umfeld, wie sehr 1-Euro-Jobs benutzt werden, um reguläre Arbeitsplätze einzusparen, wie Leute in Zeitarbeitsfirmen gedrängt werden, weil sie einfach arbeiten müssen, niedrigste Löhne und ständige Ungewissheit aushalten müssen oder extrem bescheißen, weil sie mit dem Hartz-IV-Satz nicht auskommen. Da bin ich mit meinen befristeten Verträge ja eher noch die Elite unter den prekären Verhältnissen.
Und 5 Euro - spontan habe ich nur gedacht: Was soll das denn? Dann lieber gar keine Erhöhung.
Aber: immerhin hat das mal eine Debatte angestossen, wie hoch die Sätze überhaupt sind. Sehr niedrig auf jeden Fall. Und das es sich für einen Familienvater mit zwei Kindern kaum lohnt, arbeiten zu gehen, ist kein Problem der "spätrömischen Dekadenz", sondern ein Problem der niedrigen Löhne. Haben wir einen Aufschwung? Wir haben einen Aufschwung. Lasst uns uns aufschwingen.
Ich weiß übrigens, wie es ist, wenn man nur knapp 400 Euro zum Leben hat. Aus meiner Studienzeit. Und dies ist mal so gar nicht vergleichbar. Das Studium ist ein zeitlich begrenzter, frei gewählter Lebensabschnitt, in dem man unheimlich viele Vergünstigungen erhält und soziale Anerkennung. Auf die Frage: "Was machst du denn so?" mit "Studieren" antworten zu können ist einfach eine andere Chose als "Arbeit suchen".
sakra - 28. Sep, 09:04