Arbeit

Donnerstag, 11. November 2010

Tag-ein, tag-aus, tag-ung

Bei der Arbeit standen in den letzten zwei Wochen neben Kurzurlaub noch einige andere interessante Extras an. Eine Fortbildung im Projektmanagement, eine Tagung zu Gender im Sozial- und Steuerrecht und ein Fachtag zur Antidiskriminierungskultur in Deutschland. Bei so vielen Extras fällt es mir doppelt schwer, den Gedanken an die drohende Arbeitslosigkeit zu verknusen. aber man lernt einiges über sich.
  • Nach einer Fortbildung in Projektmanagement komme ich arg in Versuchung, Dinge wie die Wochenendplanung in ein Gantt-Chart zu schreiben und alle Akteur/innen mit E-Mails zu ihren Teilprojekten zu bombardieren. Ich kann diesen Drang unterdrücken, aber es ist knapp. Manche Menschen sollten ihren Organisationszwang nicht noch mit Tools unterlegt bekommen, sie bekommen dann den Eindruck, sie hätten recht und alle machen das so.
  • Ich liebe Vorträge. Vor allem von ProfessorInnen. Ich will wieder studieren. In einer Vorlesung rumsitzen, die interessant ist, spüren, wie das Gehirn anspringt, aber auch mal locker wegdösen können bei Bedarf - hach.
  • Ich bin gerne im Orga-Team von Fachtagungen, vor allem in der Anmeldung. Ich bin SO gerne verbindlich. Ich liebe es, ständig denselben Witz reißen zu können und trotzdem individuell rüberzukommen. Ich kann so etwas einfach gut. Das Blöde ist, dass ich so etwas nicht machen darf, wenn ich irgendein Berufsziel verfolge, dass über Empfangsdame hinausgeht, weil ich mich dann festlegen lasse. Habe ich schon erwähnt, dass ich eine echt gute Call-Center-Agentin war?
  • Das Beste sind immer die Obstkörbe.
  • Alles wird gut.

Dienstag, 19. Oktober 2010

Klischee lässt grüßen

Gestern so geschehen!

Chefin, steht im Hawaiihemd vor mir: "Na, willst du Apfelkuchen?"
Ich.: "Och ja. Ist der von Dir oder Deiner Gattin?"
Chefin: "Weder noch. Der ist aus unserer Ukulelengruppe."

Wenn ich das in einem Film sehen würde, würde ich es übertrieben finde... Das Leben ist halt härter!

Mittwoch, 6. Oktober 2010

Basisdemokratie? Nö.

Erste Erfahrungen bei Federführung von Projekten meinerseits:

Wenn ich etwas entschieden habe und dies der Person mitteile, die die Entscheidung braucht, setze ich möglichst wenig Leute in Kopie. Sonst haben die ja alle noch Anmerkungen, Ergänzungsvorschläge und Diskussionsbedarf. Meine Güte.

Ich erkenne die Schwierigkeiten eines partizipativen Führungsstils und weiß jetzt, warum meine Chefin so viele Überstunden macht.

Meine Güte, ich kann es nur wiederholen. Nein, wir müssen die mit der Behördenleitung abgestimmten Titelentwürfe (und das hat ECHT lange gedauert) nicht nochmal im Team diskutieren. Nein, nein, nein.

Mittwoch, 23. Juni 2010

Feuchter Spaß

Ich muss das einfach mal loswerden:

Das Einzige, was noch schlimmer ist als Männer, die im Stehen pinkeln, sind Frauen, die im Hocken pinkeln.

Ich lehne hockend pinkeln generell ab. Man balanciert sehr unausgewogen in sehr unbequemer, anstrengender Haltung in einer engen Kabine und kann nicht richtig zielen, weil die weibliche Anatomie so einfach nicht ausgerichtet ist. Fazit: Meistens gibt das eine ziemliche Sauerei. Deshalb setze ich mich hin.
Leider machen das nicht alle Frauen, so dass ich ab und zu in dieser Sauerei sitzen muss, weil zu spät realisiert wurde, dass die Sauerei vorhanden ist und ich da einfach zu vertrauensselig bin.

Deshalb mein Apell: Bitte, bitte, liebe Geschlechtsgenossinnen, wenn ihr euch schon nicht hinsetzen wollt, klappt die Klobrille hoch. Das schaffen doch sogar die Männer!

Samstag, 29. Mai 2010

Tick-Tack

Wenn man keine Uhr hat, in der Behörde arbeitet und aus ominösen Gründen jeden Tag wissen muss, wann es drei Minuten vor 15:00 Uhr ist, dann muss man lediglich Folgendes tun:

- man sichere sich ein Büro in der Nähe des Stempelapparates
- man lasse die Tür ein wenig geöffnet (nicht unbedingt nötig, erhöht aber die Sicherheit)
- man lausche dem Geräuschpegel
- wenn sich vermehrt Füße-Trappeln im Flur bemerkbar macht, ist dies als erster Hinweis zu sehen
-erschwerend hinzu kommt ggf. ein steigender Geräuschpegel, der von offensichtlich wartenden Menschen herrührt, die einen kleinen Plausch halten, um sich die Zeit zu vertreiben. Dann ist es wahrscheinlich zwei Minuten vor 15:00 Uhr.
-Wenn ein schneller Rhythmus von Klackern des Stempelgerätes anzeigt, dass etliche Menschen in schneller Folge zum Feierabend stempeln, dann, ja dann ist es leider zu spät: Dann ist es 15:00 Uhr. Punkt 15:00 Uhr.

Dienstag, 18. Mai 2010

Knapp daneben

Arbeitsaufgabe: Schreibe etwas über Frauenarmut für die Bürgermeisterin, 3000 Zeichen.

3000 Zeichen! Das ist sozusagen für die rechte Spur zu schnell, für die linke Spur zu langsam. Dementsprechend nahm ich gerne das Angebot zum Abteilungskaffeetrinken an, eventuell gibt es da Inspiration. Inspirierend war aber ersteinmal das gewagte Hemd des abteilungsjüngsten Kollegen (nur keine Aufregung - der ist 42 Jahre alt), der in der Vergangenheit damit auffiel, dass er bei Teamsitzungen immer in recht flotten grünen Tuch aufmarschierte und generell immer gut gekleidet ist. Das führte zu einer gewissen Erwartungshaltung bei mir. Heute allerdings kam er sehr kleinkariert daher, und zwar in blau-weiß. Also so:
http://media.alfatex.de/4912/DB7E/1F23/A976/E18A/C0A8/4DE4/69C5/Scannen0015_0020_Kopie.jpg

Da fiel mir ungeheuer viel zu ein, so dass ich lieber schwieg. Ich neige dazu, mich bei so etwas immer in die Bredouille zu reiten. Leider brachte er das Thema proaktiv ein: "Heute mal nicht in grün! Ich wollte dich irritieren." Ich so (endlich konnte ich raus damit): 'Hm, ja, das hast du geschafft. Ist ja eher der rustikale Look." Er so: "Rustikal? Das ist total hip!" Ich so: "Na ja, ich habe spontan an (... oh-oh, da habe ich es gemerkt. Neinneinnein, versuchte ich mich zu zügeln, sag was Gutes! Nicht über Tischdecken und Bettwäsche...) bayerische Vorhänge gedacht." Der Kollege bekam ein pikiertes Gesicht und sagte leicht angefasst: "Bayerische Vor-hän-ge???" Die Kollegin rechts von mir jubilierte: "Ja, oder eine Tischdecke!"

Lalala. Jetzt sehe ich bestimmt nie wieder etwas anderes als dieses grüne Hemd. Zurück zur Frauenarmut!

Montag, 22. März 2010

Katastrophe

Woran man sich nicht alles gewöhnen kann! Normalerweise läuft das so: ich bekomme Lust auf Kaffee. Ich gehe in die Abteilungsküche, um welchen zu kochen. Und absolut verlässlich wurde gerade eine neue Kanne aufgesetzt. Ein Traum.

Heute dagegen bin ich schon zweimal mit dem Vorsatz in die Küche gegangen, Kaffee zu kochen, und musste dies auch TATSÄCHLICH tun! Was ist denn hier los? Das ist ja wie zu Hause oder in der freien Wirtschaft... ich möchte den Personalrat sprechen... bin ein bißchen erschüttert.

Samstag, 6. März 2010

Recht und Gesetz

Die gestrige Arbeitssitzung war unglaublich. Ich war zwar sehr froh, dort zu sein, da ich gerade Ablenkung nötig habe, aber der Preis war hoch.

Es ging um eine Redaktionssitzung für den Abschlußbericht eines Runden Tisches, an dem behördenübrgreifend Vertreter entsandt wurden. So auch ich, ein schmucker Uniformierter (ich habe berichtet!), etliche Abgesandte der Wirtschafts-, Bau-, Innen- und Sozialbehörde plus Vertreterinnen der freien Träger. In der Redaktionsgruppe werden die Handlungsempfehlungen an die Politik der einzelnen Arbeitsgruppen zusammengefasst. Ein erster 20seitiger Entwurf des Abschlussberichtes lag vor, zehn Menschen saßen in einem Konferenzraum im elften Stock, genossen den Blick über die Metropole und schlürften nichts Böses ahnend Kaffee. Was mir nicht klar war: die Hälfte der Anwesenden waren Juristen. Ich will nichts Böses über diesen Menschenschlag sagen, ich wohne auch mit solchen zusammen, und von gelegentlichen Fachdiskussionen in der Küche abgesehen fallen sie nicht weiter unangenehm auf. Aber wehe, wenn Juristen auf einen Abschlussbericht losgelassen werden! Ich rate davon dringend ab!

Jeder, ich betone ohne jegliche Übertreibung JEDER Satz wurde auseinandergenommen, auf seine rechtliche Aussage geprüft, verworfen, der historische und rechtliche Hintergrund für das Verwerfen beleuchtet und vier verschiedene Alternativen zur Wahl gestellt. Beipielsatz: "Die Genehmigung einer Betriebsstätte kann darüber hinaus auch verbunden werden mit der Verpflichtung und der Kontrolle zur Einhaltung bestehender Bestimmungen." Ist okay. Dachte ich. Doch die Formulierung führte zu empörten Getuschel in der Juristen-Ecke. Denn die Verpflichtung zur Einhaltung der Bestimmungen besteht sowieso! Jawohl! Das kann man nicht einfach so vorschlagen, denn damit konterkariert man geltendes Recht. Ein längerer Exkurs über die Feinheiten der bestehenden Rechte folgte, abgerundet durch einen konstruktiven Vorschlag zur Verbesserung. Der Satz heißt jetzt: "Die Genehmigung einer Betriebsstätte kann darüber hinaus auch verbunden werden mit dem Hinweis auf Verpflichtung und der Kontrolle zur Einhaltung bestehender Bestimmungen." Traumschön, oder?

Nach einer Stunde waren wir auf Seite 3 angelangt. Ich weiß schon, warum ich nicht Jura studiert habe. Dafür muss man schon ein Faible für Details haben, um das mal freundlich auszudrücken. Himmelherrgottnochmal. Zum Glück haben sich für heute abend die reizenden Osteuropäerinnen aus der alten Heimat zum Feiern angesagt.

Montag, 1. März 2010

Dienstreise

Meine erste Dienstreise liegt hinter mir. Als Sitzungsort war, als ich die Reise beantragte, Berlin angekündigt, was mich sehr freute. Kurzfristig wurde jedoch der Ort geändert, und was soll ich sagen - es ging nach Magdeburg. Magdeburg! Nun, es hat seine Vorteile, seine Initiations-Dienstreise nach Magdeburg zu machen. Da komt man ja sonst nicht so oft hin, und ich konnte meine innerdeutschen Ortkenntnisse erhöhen. Ergo habe ich viel gelernt, ich werde hier die wichtigsten Thesen zusammenfassen.

- Es ist total anstrengend, den ganzen Tag inhaltlich mit Menschen zu arbeiten und dann noch mit diesen zu Abend zu essen UND dann noch in die Bar zu gehen. Geselligkeit gut und schön, aber wann soll man da noch Olympia gucken?

- Magdeburg hat auch echt schöne Ecken. So etwa das Elbufer, an dem man formidabel die Ministerien einrichten kann, damit eventuelle Tagungsgäste beeindruckt sein können.

- Magdeburg hat echt viele Einkaufszentren, die ebenfalls zu den schönen Ecken gehören.

- Magedeburg bekommt einen Otto-Taler, wie ich kurz nach meiner Ankunft per SMS von mitfiebernden Zeitgenossen informiert wurde, die zu ihrem großen Kummer in Norddeutschland verbleiben mussten, sich aber per Internet auf dem Laufenden hielten und mich an ihrem Wissen teilhaben ließen. Kaiser Otto, wohl gemerkt, das Wahrzeichen Magdeburgs!

- Protokoll schreiben macht erstmal beliebt. Mal sehen, was passiert, wenn die Mittagenden das Endprodukt erhalten, ich bin nicht so gut in Protokoll schreiben.

- Anzug tragende Tagungsteilnehmer, die nicht weiter ins Auge springen, fallen extrem ab, wenn sie abends in ihrem gemütlichen Pullover in der Bar sitzen. Ich merke an mir selber, dass ich sie automatisch als inkompetenter und unattraktiver empfinde. Bei den weiblichen Teilnehmenden habe ich das so nicht, da bewerte ich das Gesagte und nicht die Kleidung. Was bedeutet das? Bin ich jetzt chauvinistischer oder emanzipierter? Denn eigentlich, so sagt man doch, werden eher Frauen nach ihrem Äußern beurteilt.
Ich schiebe es mal auf den extremen Gegensatz, den Männer in ihrer Kleidung an den Tag legen müssen. Arbeit ist immer gleich Anzug, also wie eine Uniform, und privat ist es der gemütliche Pullover. Frauen haben einfach mehr Zwischentöne zur Verfügung. Eine Bluse sieht zur Jeans genauso gut aus wie zur Nadelstreifenhose, und den Blazer kann man einfach mal ausziehen, ohne auszusehen, als würde etwas fehlen, weil da dann noch eine einsame Krawatte herumbaumelt. Das ließe sich noch beliebig fortsetzen, aber festzuhalten bliebe: ich freue mich, dass ich eine Frau bin.

Dienstag, 23. Februar 2010

Trendsetter

http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/0,1518,679461,00.html

Ich habs zuerst gesagt! Am Valentinstag! Wobei ich zugegeben den Autor des Artikels als Quelle für meinen Eintrag benutzt habe. Aber gerade deshalb fühle ich mich gerade politisch voll auf der Höhe der Zeit. Hach.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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