ohne Arbeit

Freitag, 13. Mai 2011

Plöt

Diese Stadt. In dieser Stadt brauche ich für die Rückfahrt von meiner Schwester zu mir eine geschlagene Stunde. Und in dieser Stadt liegt die Schule, in der meine "Maßnahme" stattfindet, direkt an der S-Bahn-Einfuhrschneise, so dass man die Fenster nur zur Stillarbeit öffnen kann, die dann nur noch so mittelstill ist. Gestern hätten wir hitzefrei bekommen müssen durch den Hitzestau, der dadurch entstand.

Die neue Kultur des Jammerns wird fortgesetzt... gar nicht so schlecht. Ich mache das jetzt auch schon bei wildfremden Menschen, geht gut. Samstag bin ich auf eine Party eingeladen, auf der ich außer dem Gastgeber niemanden kenne, und überlege ernsthaft, dort aufzuschlagen. Alleine. Um mal ungestört jammern zu können, ohne lästige Bekannte, die dann iriitiert gucken und hinterher nie mehr anrufen. Mal sehen.

Aktueller Anlass: viele. Die altbekannten zur Job- und Wohnungssituation lass ich mal weg, da hat sich nichts geändert.

Neu: Mein Lieblings-Elektrotechniker hat das Land verlassen, die Sonne ist fort, es ist kalt, meine zyklische Indisponiertheit hat eingesetzt, ich habe Kopfschmerzen und keine Badewanne. Mein Zimmer ist unfassbar unaufgeräumt, der Kühlschrank nur rudimentär gefüllt. Habe ich Lust auf Krautsalat und Poree?

Deshalb fällt heute das geplante Sportprogramm aus. Ich werde den Nachmittag nch Schulschluss im Bett verbringen, eine Bewerbung nach Berlin schreiben, DVD gucken und Bonbons essen. Nach dem Aufräumen.

Montag, 2. Mai 2011

Schulbank

Heute begann mein Englisch-Kurs, finanziert von der Arbeitsagentur: Business-Englisch für Akademiker, 8 Wochen, täglich von 8 bis 15 Uhr. Yeah, Struktur in meinem Alltag!

Als eingefleischte Soziologin begann ich sofort mit Statistiken. Die männlichen Teilnehmer waren größtenteils um die 40, nur zwei Männer lagen deutlich unter diesem Alter. Die Frauen dagegen waren zumeist Ende 20/Anfang 30, nur zwei Frauen waren deutlich älter. Es gab vier Teilnehmer/innen mit Migrationshintergrund. Die Frauen setzten sich, als es noch freie Platzwahl gab, alle frontal zum Lehrertisch (Ich auch, aber in die letzte Reihe, ist ja wohl klar), die Männer an die Seitentische.

Ich musste die Strichlisten aufgeben, als der Einstufungstest begann. 57 Multiple-Choice-Aufgaben zum Thema englische Grammatik, die sofort und vor Ort korrigiert wurden, was in mir großes Bibbern auslöste. Ich bestand mit Anstand - zwei ältere Männer mussten allerdings gehen. In der Folge war dann das Geschlechterverhältnis ausgeglichen, ganz ohne Quote, nur auf Grund von Leistungen! Dolles Ding.

Jetzt ist mein Gehirn allerdings Matsch. Sechs Stunden komplett auf Englisch haben es ausgelaugt. Immerhin hat sich meine Vermutung bestätigt, dass mein Verständnis sehr gut ist und meine Formulierungsfähigkeit begrenzt, aber relativ flüssig. Ich nehme stark an, dass das in 8 Wochen stetig besser werden wird und freue mich auf meinen ersten Traum in Englisch.

Zwischenlösung 1 ist somit angetreten.

Zwischenlösung 2, die Wohnsituation betreffend, hat nun auch begonnen. Positiv: mit meinen Möbeln drin sieht mein neues Zimmer recht manierlich aus, und mein neuer Mitbewohner ist ganz süß. Bad, Küche und Verkehrsanbindung behandele ich nach der Maxime: Augen zu und durch. Ist ja Sommer, da ist man nicht so oft zu Hause. Wieso ist das eigentlich so kalt da draußen?

Nun können die Optimallösungen kommen, recht herzlichen Dank!

Donnerstag, 7. April 2011

Wurm

Ich folge dem Rat einer Person, die mich mit am Besten kennt und jammere mal tüchtig herum. Wer auf so was keine Lust hat, hat JETZT die Gelegenheit, SPIEGEL online oder andere positive Internet-Seiten zu besuchen.

Noch da? Na gut!

Im Moment ist es nämlich so, dass ich versuche, stark zu sein und mir Schwäche nur bei einer einzigen Person erlaube, womit ich dieser zu viel aufbürde und überzogene Forderungen stelle - mich zu retten. Das geht natürlich grandios in die Hose, so dass ich diesem Menschen danach auch noch böse bin, schreckliche Dinge sage und in letzter Instanz eine der besten Sachen in meinem Leben viel schwieriger als nötig mache.

Sehr ungeschickt, denn alles andere ist sowieso schon schwierig. Im Moment ist mein Leben fremdbestimmt, in einer Zwischenphase, die ich nicht beeinflussen kann und die mir absolut nicht gefällt. Es hat sich viel verändert, von einer Situation, die mir sehr gut gefallen hat, zu einer, die mir nicht passt. Nicht einmal die Richtung ist positiv. Es stehen Zwischenlösungen an, die ich schon aus Prinzip furchtbar finde und von denen ich gerade nicht in der Lage bin, die guten Seiten zu erkennen, weil ich Angst habe, wie es nach diesen Zwischenlösungen weitergeht und ob ich jemals wieder daraus hervor komme. Unglücklicherweise findet das gerade in vielen Bereichen meines Lebens statt - Wohnung und Arbeit. Beides unfreiwillig verloren und in enorm vager Hoffnung auf neue Perspektiven, wobei diese Hoffnung ständig von Furcht überlagert wird und ich keine innere Ruhe oder Gelassenheit finde.

Ich verstehe nicht ganz, wo das herkommt. Eigentlich bin ich recht angstfrei, weil alles in meinem Leben sich immer ganz gut geregelt hat. Dieses Selbstbild gefällt mir auch viel besser, deswegen erzähle ich meinem Umfeld sehr wenig von meinen Sorgen. Es kann mir ja eh niemand helfen, und wer will sich schon das Gejammer anhören! So sehe ich das. Andererseits fordert das von mir einen großen Energieaufwand - ich bin nun mal nicht so wahnsinnig gut drauf zur Zeit, und die ganze Zeit auf fröhlich zu sein ist dann nicht so einfach. Dann projeziere ich das auf den einzigen Bereich, in dem ich mich noch handlungsfähig fühle - Lieblingsmensch - zweifele alles an, werde zur Xanthippe und kriege endgültig die Krise, weil ich nicht mal in dem Bereich meines Lebens erfolgreich bin.

Dabei ist dieser Bereich meines Lebens erfolgreich, ich bin so froh, dass ich ihn (wieder)habe.

Hier muss mehr Gerechtigkeit her. Also dann. Das Tal der Tränen ist eröffnet, es seien alle gewarnt. Hier gibt es keinen Frohsinn mehr, ich erlaube mir mehr Selbstmitleid bei denen, die bisher verschont geblieben sind, und mehr Frohsinn bei den Geschundenen.

Dienstag, 5. April 2011

Und dann so was...

Im letzten Vorstellungsgespräch kam die absolut härteste Frage meiner beruflichen Laufbahn. Es verschlug mir die Sprache, mir fehlten die Worte, nichts fiel mir ein, ich geriet aus der Fassung, mein Kopf war leer, ich wand mich auf dem Stuhl, stotterte und stammelte und wollte nach Hause.

"Was bringt Sie so richtig auf die Palme?"

Öh. Weiß ich nicht. Ehrlich gesagt erinnere ich mich gar nicht daran, im Berufsleben wirklich mal wütend gewesen zu sein.
Frustiert, gelangweilt, genervt, geschockt, amüsiert, und so weiter und so fort. Aber Wut? Nee.

Wut hebe ich mir fürs Privatleben auf.

Montag, 28. März 2011

Wochenendtrip Niederlande

Am Wochenende habe ich mit dem Surfer meines Herzens einen Kurzurlaub eingelegt, und es war sehr schön. Vor allem, weil eigentlich alle Bedürfnisse unter einen Hut gebracht wurden.

Bedürfnis des Surfers: surfen, friedliche sarathepara
Bedürfnisse sarathepara: warmes Bett, Möglichkeit zur Beschäftigung, solange Surfer surft, rumchillen, ein bisschen gucken, genug zu Essen, okaye Infrastruktur.

Ich gebe zu, ich bin anspruchsvoller, aber wir haben es wirklich gut hin bekommen. Mit dem Auto ging es extrem früh nach Wijk aan Zee, ein kleiner beschaulicher Badeort an der niederländischen Westküste. Dort mieteten wir uns in Pension mit einem herrlichen Bett ein, gegenüber einer Pferdewiese mit Friesenpferden, die beschauliche Aussichten verschafften. Der Surfer war unruhig ("Die Gezeiten!"), also schnell an den Strand gefahren und ihn ins Wasser geschubst. Ich ging währenddessen spazieren, holte den Neoprenträger wieder ab, wir chillten ein bisschen rum, bis die zweite Session Surfen ("Die Gezeiten!") anstand. Die verbrachte ich komplett auf dem herrlichen Bett, einen herrlichen historischen Roman lesend, und am Abend wurde weiter ausgeruht. Der zweite Tag ging dann so: ausschlafen (wenigstens der Versuch wurde unternommen, aber Zeitumstellung und Sonne und so vereitelten dies), ein herrliches Frühstück von unserer Pensionswirtin bekommen, Surfer ab in die Wellen, ich ab zu den Pferden und Nüstern gekrault.

Auf dem Rückweg legte wir einen Nachmittag in Amsterdam ein, das sich von seiner großartigsten Seite zeigte. War vor dem Aufenthalt noch die Frage meines Begleiters: "Was ist an Amsterdam eigentlich so schön?", hieß es dernach nur: "Das ist wirklich extrem schön hier." Die Sonne bullerte vom Himmel und machte mir einen kleinen Sonnenbrand, die Bäume schlugen aus, auf den Grachten fuhren Boote mit grillenden Menschen vorbei, die Pommes schmeckten vorzüglich. Die Altstadt protzte mit ihren lückenlosen Altbauten, die charmant schief herumstehen und war trotz Touristenströme charmant, charmant, charmant. Außerdem habe ich herausgefunden, dass die Frühjahrsmode mir gefällt, aber richtig gut.

Umzugspläne nach Amsterdam wurden kurz angerissen - mal sehen. Mönsch, immer dieses verknallen in die Reiseziele, das wird langsam fast lästig. Ich bin so berechenbar.

Sonntag, 6. März 2011

auf den Stand bringen

Hups, fast eine Woche nichts geschrieben!

Wie immer sind die Umstände schuld. Anruf der Personalabteilung eines angeschriebenen Unternehmens: "Wir würde Sie gerne kennenlernen. Passt Ihnen kurzfristig übermorgen?" KLAR, donnerte ich euphorisch ins Telefon. In unserer heutigen flexiblen Zeit, also bitte!
Einige soziale Interaktionen später (mit Vadder und Sis essen gewesen, danach noch zum Sport. Hüpfkurs mit persönlicher Betreuung: die entzückende Frau G., immer eine gute Wahl bei anstehenden Cocktail- oder sontsigen Events, hat ihren Trainerinnenschein gemacht und ist jetzt Sporty Spice persönlich. Hat sie extrem formidabel gemacht, sie kam sehr kompetent und nett rüber!) checkte ich in tiefster Nacht meine Mails, wo ich die Einladung zum Gespräch fand. Mit dem kleinen, aber entscheidenden Zusatz: "Bitte bereiten Sie eine zehnminütige Präsentation zum Thema x vor."

Aaaarchfgldskortkveqpoe!!!!

Verf...lixte Sch...ande, warum hatte ich mich auf den übermorgen-Termin eingelassen? Das Thema war mir eher unbekannt, Powerpoint eine neue Erfahrung für mich und ich auf 180. Der folgende Tag verlief eher aufregend, diverse Menschen wurden als Unterstützung ins Boot geholt, im Endeffekt klappte alles. Aber Himmel und Hölle, das war anstrengend!

Das Gespräch selber war okay, ich habe mir nichts vorzuwerfen.

Darauf folgte eine heiße Phase: nachts maß ich in meinem Mund 38,7 Grad. Gliederschmerzen, Schnupfen, Husten und Schweiß bestimmten die Zeit bis heute früh, der Geburtstag der lieben Frau P. fiel flach, und ich biss mir regelmäßig in den Hintern, einfach so, aus Frust. Es wäre so ein schöner Ausflug gewesen...!

Irgendwie kommt es in letzter Zeit öfter zu so kleinen unliebsamen Überraschungen.

Montag, 28. Februar 2011

Gesammelte Werke

Heute war ein recht erfolgreicher Tag. Bei der Agentur für Arbeit konnte ich einen Business-Englisch-Kurs rausschlagen und freue mich gerade darauf, von 8 bis 15 Uhr in einer Klasse zu verbringen. Ich habe Lust zu lernen.

In der Bücherei erlegte ich, in Reihenfolge der Erstauflage:

R.L. Stevenson: Dr. Jekyll und Mr Hyde
Richard Yates: Zeiten des Aufruhrs
David Benioff: Stadt der Diebe
Steve Hockensmith: Stolz und Vorurteil und Zombies

Bei Anlegen dieser Liste beschleicht mich das Gefühl, dass das letzte Buch ein wenig heraussticht... aber egal. Es lächelte mich schon seit Monaten in den Buchhandlungen an, deshalb bin ich glücklich. Es scheint eine Satire auf Jane Austen zu sein, eben wie Stolz und Vorurteil mit Zombies, und vereint somit zwei meiner Lieblings-Genres: historisch und Fantasy. Mal sehen, ob das Ergebnis einer solchen Verbindung etwas taugt.

Ich habe bei allen Werken schon den ersten Satz gelesen und war zufrieden, es ist kein übler Fehlgriff dabei. Wie es aussieht, werde ich die obige Liste von hinten aufrollen. Möge der Abend beginnen.

Gesammelte Werke

Heute war ein recht erfolgreicher Tag. Bei der Agentur für Arbeit konnte ich einen Business-Englisch-Kurs rausschlagen und freue mich gerade darauf, von 8 bis 15 Uhr in einer Klasse zu verbringen. Ich habe Lust zu lernen.

In der Bücherei erlegte ich, in Reihenfolge der Erstauflage:

R.L. Stevenson: Dr. Jekyll und Mr Hyde
Richard Yates: Zeiten des Aufruhrs
David Benioff: Stadt der Diebe
Steve Hockensmith: Stolz und Vorurteil und Zombies

Bei Anlegen dieser Liste beschleicht mich das Gefühl, dass das letzte Buch ein wenig heraussticht... aber egal. Es lächelte mich schon seit Monaten in den Buchhandlungen an, deshalb bin ich glücklich. Es scheint eine Satire auf Jane Austen zu sein, eben wie Stolz und Vorurteil mit Zombies, und vereint somit zwei meiner Lieblings-Genres: historisch und Fantasy. Mal sehen, ob das Ergebnis einer solchen Verbindung etwas taugt.

Ich habe bei allen Werken schon den ersten Satz gelesen und war zufrieden, es ist kein übler Fehlgriff dabei. Wie es aussieht, werde ich die obige Liste von hinten aufrollen. Möge der Abend beginnen.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Warten auf...

- den Frühling
- einen schönen Job
- eine nette Wohnung
- den Umzug
- die neue Staffeln Topmodels und Mad Men
- die Rückkehr des Elektrotechnikers
- True Grit
- heute Abend den Vortrag im DESY: Die String-Theorie. Legendäre Erkenntnisse sind angekündigt, die mein Verständnis von Raum und Zeit revolutionieren werden.

Soso. Ich bin erstmal gespannt, ob ich überhaupt etwas verstehe, hoffentlich geht der Vortragende von einem Laienpublikum aus. Dagegen spricht, dass der Vortrag IM DESY stattfindet. Na ja, was solls - so wird die Freizeit gestaltet aus einer Kombination von Mitbewohnern (arbeitet im DESY), Geldmangel (Vortrag ist kostenlos) und viel Zeit (kann man ja mal seinen Horizont erweitern - wann, wenn nicht jetzt).

Donnerstag, 17. Februar 2011

Ineffektiv

Mist. Heute Abend geht es auf ein Konzert, und ich habe die Muße, mal ganz neue Kombinationen aus meinem Kleiderschrank auszuprobieren.

Zwischenstatus: drei Outfits anprobiert, drei davon sind jetzt in der engeren Wahl.

Wenn das so weitergeht, wird das ein langer Abend vor dem Abend.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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