Sonntag, 13. März 2011

True Grit

Endlich durfte ich den neuen Film der Coen-Brüder sehen, und es war toll.

Zur Story: Der Vater der 14jährigen Mattie wird im Wilden Westen getötet. Das Mädchen kommt, um die Formalitäten abzuwickeln, und bleibt, um sich zu rächen. Als Werkzeug ihrer Rache wählt sie einen berüchtigten U.S.-Marshal aus (Jeff Bridges), den sie erstmals sieht, als er wegen einer Schießerei mit diversen Toten vor Gericht befragt wird. Hier wurde mir klar, dass dies ein schreiend komischer Film ist: Jeff Bridges spielt so unsubtil den alternden Haudegen, dem alles komplett egal ist, der die Regeln zwar kennt, sie aber höchstens zu seinem Vorteil anwendet, dass ich vor Freude hätte heulen können. Mattie als sein Gegenpart ist unfassbar altklug, macht dabei nicht weniger Spaß, glaubt an das System der Justiz und lässt sich so schnell nicht einschüchtern.

Dritter im Bunde ist Matt Damon. Ich kann den Kerl nicht ab, doch hier mochte ich ihn sehr. Er ist ein Texas Ranger, der denselben Gauner aus anderen Gründen jagt, alle mit seinen Geschichten aus Texas nervt und aufgeblasene Moralpredigten hält (Ich finde, das passt total zu Matt Damon.) Trotzdem irgendwie nett. Zu dritt geht es auf die Pirsch, alle reißen die ganze Zeit Sprüche, machen bekloppte bis wahnsinnige Aktionen, und rein niemand wird ernst genommen.

Die Story des Filmes ist wirklich nicht erwähnenswert. Das Schönste ist, wie die Figuren aufeinander reagieren. Jeff Bridges' selbstgerechter, aber liebenswerter Wahn, der Mattie als fast gleichberechtigt behandelt, während sie sich überall den Respekt holt, der ihr zusteht - warum auch nicht, scheint sie die ganze Zeit auszustrahlen, dann aber irgendwann wieder zu einem jungen Mädchen wird, das vielleicht doch mal Hilfe von den Erwachsenen braucht. Die Erwachsenen aber machen nur Quatsch, geben an, betrinken sich und erschießen sich sinnlos.

Was macht man da? Man gibt halt, was man kann, arrangiert sich mit den Umständen, und am Ende geht es einigermaßen gut aus.

Ach, der war toll.

Nun zum Bechdel-Test. Wir erinnern die Kriterien:
1. Es kommen mehr als zwei Frauen-Rollen vor.
2. Diese sprechen miteinander
3. über etwas anderes als Männer.

1. Eigentlich kommt nur Mattie als "Frau" vor - mit 14 Jahren lasse ich das mal gelten. Trotz dieses Aktes von guten Willen war es das, so dass der Bechdel-Test nicht bestanden wird.

Freitag, 11. März 2011

Tücken von Linux

Wie bekomme ich jetzt meine tollen Festplatten-Lieder auf mein Handy? Das gibt es nicht. Da merkt man wirklich mal, wie sehr man bereits eine Windows-Intuition aufgebaut hat. Man denkt PCs in Windows. So schändlich und eindimensional das ist: Ich will jetzt meine Musik auf mein Handy haben, ohne irgendwelche bekloppten Konsolen bedienen zu müssen. Narf.

Dienstag, 8. März 2011

Rituale

Nach dem ersten Abhusten, Niesen, Nase schnauben, röchelnd in die Küche laufen, weiter husten mit wirklich interessanten Ergebnissen, fühle ich mich jetzt etwa zwei Kilo leichter. Erstaunlich, was der Körper in der Nacht so alles produziert, in welcher Farbenpracht, und wie er sich beeilt, die Erzeugnisse von acht Stunden innerhalb von zwanzig Minuten loszuwerden! In meinem Zimmer sind jetzt alle 50 cm Stationen mit papiernen Tüchern aufgestellt, da ich gestern erfuhr, was passiert, wenn man ein solches nicht spontan bei einem Hustenanfall zur Hand hat. Das will auch niemand wissen, also erspare ich mir genauere Beschreibungen, aber die düsteren Andeutungen seien mir gegönnt.

Und in diesem Zustand ab zum Internationalen Frauentag! Die Podiumsteilnehmerinnen werden entzückt sein, ganz zu schweigen vom Bürgermeister beim Senatsempfang. Ich werde der Liebling der Massen sein... mal sehen, wie lange ich durchhalte.

Aber generell sei hier der Aufruf gestartet: Leute, geht zum Frauentag! Er jährt sich heute zum 100. Mal, was sogar Angela Merkel dazu hinriss, mehr Frauen in Führungspositionen zu fordern. In den meisten Städten dürfte es interessante Events geben - ich kann für Hamburg sprechen, wo man sogar Bildungsurlaub für die diversen Workshops und Veranstaltungen beantragen konnte und alles, was in der Frauengleichstellung Rang und Namen hat, prominent vertreten ist. Es ist kostenlos, gute Stimmung dürfte auch herrschen - also keine Ausreden, bitte!

Sonntag, 6. März 2011

auf den Stand bringen

Hups, fast eine Woche nichts geschrieben!

Wie immer sind die Umstände schuld. Anruf der Personalabteilung eines angeschriebenen Unternehmens: "Wir würde Sie gerne kennenlernen. Passt Ihnen kurzfristig übermorgen?" KLAR, donnerte ich euphorisch ins Telefon. In unserer heutigen flexiblen Zeit, also bitte!
Einige soziale Interaktionen später (mit Vadder und Sis essen gewesen, danach noch zum Sport. Hüpfkurs mit persönlicher Betreuung: die entzückende Frau G., immer eine gute Wahl bei anstehenden Cocktail- oder sontsigen Events, hat ihren Trainerinnenschein gemacht und ist jetzt Sporty Spice persönlich. Hat sie extrem formidabel gemacht, sie kam sehr kompetent und nett rüber!) checkte ich in tiefster Nacht meine Mails, wo ich die Einladung zum Gespräch fand. Mit dem kleinen, aber entscheidenden Zusatz: "Bitte bereiten Sie eine zehnminütige Präsentation zum Thema x vor."

Aaaarchfgldskortkveqpoe!!!!

Verf...lixte Sch...ande, warum hatte ich mich auf den übermorgen-Termin eingelassen? Das Thema war mir eher unbekannt, Powerpoint eine neue Erfahrung für mich und ich auf 180. Der folgende Tag verlief eher aufregend, diverse Menschen wurden als Unterstützung ins Boot geholt, im Endeffekt klappte alles. Aber Himmel und Hölle, das war anstrengend!

Das Gespräch selber war okay, ich habe mir nichts vorzuwerfen.

Darauf folgte eine heiße Phase: nachts maß ich in meinem Mund 38,7 Grad. Gliederschmerzen, Schnupfen, Husten und Schweiß bestimmten die Zeit bis heute früh, der Geburtstag der lieben Frau P. fiel flach, und ich biss mir regelmäßig in den Hintern, einfach so, aus Frust. Es wäre so ein schöner Ausflug gewesen...!

Irgendwie kommt es in letzter Zeit öfter zu so kleinen unliebsamen Überraschungen.

Montag, 28. Februar 2011

Gesammelte Werke

Heute war ein recht erfolgreicher Tag. Bei der Agentur für Arbeit konnte ich einen Business-Englisch-Kurs rausschlagen und freue mich gerade darauf, von 8 bis 15 Uhr in einer Klasse zu verbringen. Ich habe Lust zu lernen.

In der Bücherei erlegte ich, in Reihenfolge der Erstauflage:

R.L. Stevenson: Dr. Jekyll und Mr Hyde
Richard Yates: Zeiten des Aufruhrs
David Benioff: Stadt der Diebe
Steve Hockensmith: Stolz und Vorurteil und Zombies

Bei Anlegen dieser Liste beschleicht mich das Gefühl, dass das letzte Buch ein wenig heraussticht... aber egal. Es lächelte mich schon seit Monaten in den Buchhandlungen an, deshalb bin ich glücklich. Es scheint eine Satire auf Jane Austen zu sein, eben wie Stolz und Vorurteil mit Zombies, und vereint somit zwei meiner Lieblings-Genres: historisch und Fantasy. Mal sehen, ob das Ergebnis einer solchen Verbindung etwas taugt.

Ich habe bei allen Werken schon den ersten Satz gelesen und war zufrieden, es ist kein übler Fehlgriff dabei. Wie es aussieht, werde ich die obige Liste von hinten aufrollen. Möge der Abend beginnen.

Gesammelte Werke

Heute war ein recht erfolgreicher Tag. Bei der Agentur für Arbeit konnte ich einen Business-Englisch-Kurs rausschlagen und freue mich gerade darauf, von 8 bis 15 Uhr in einer Klasse zu verbringen. Ich habe Lust zu lernen.

In der Bücherei erlegte ich, in Reihenfolge der Erstauflage:

R.L. Stevenson: Dr. Jekyll und Mr Hyde
Richard Yates: Zeiten des Aufruhrs
David Benioff: Stadt der Diebe
Steve Hockensmith: Stolz und Vorurteil und Zombies

Bei Anlegen dieser Liste beschleicht mich das Gefühl, dass das letzte Buch ein wenig heraussticht... aber egal. Es lächelte mich schon seit Monaten in den Buchhandlungen an, deshalb bin ich glücklich. Es scheint eine Satire auf Jane Austen zu sein, eben wie Stolz und Vorurteil mit Zombies, und vereint somit zwei meiner Lieblings-Genres: historisch und Fantasy. Mal sehen, ob das Ergebnis einer solchen Verbindung etwas taugt.

Ich habe bei allen Werken schon den ersten Satz gelesen und war zufrieden, es ist kein übler Fehlgriff dabei. Wie es aussieht, werde ich die obige Liste von hinten aufrollen. Möge der Abend beginnen.

Samstag, 26. Februar 2011

Linux

Mein Mitbewohner hat mir Linux auf den Rechner aufgespielt. Ich war dafür, weil ich das Monopol von Microsoft brechen wollte, ahnte aber nicht, was das alles nach sich zieht. Einige Sachen funktionierten noch nicht, ich bat per Chat um Hilfe und wurde Antworten wie "Konsole" und "googel das mal" konfrontiert. Google brachte Seiten hervor, die mir Folgendes rieten:

"Einfach die Console öffnen und in der Datei /etc/hostname den neuen Rechnernamen eintragen:
1

sudo vi /etc/hostname

Danach dann den Befehl
1

sudo hostname -F /etc/hostname

ausführen. Zu guter letzten noch in der Datei /etc/hosts Zeile 2 anpassen:
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10

127.0.0.1 localhost
127.0.0.1 neuerRechnername"


#The following lines are desirable for IPv6 capable hosts
::1 localhost ip6-localhost ip6-loopback
fe00::0 ip6-localnet
ff00::0 ip6-mcastprefix
ff02::1 ip6-allnodes
ff02::2 ip6-allrouters
ff02::3 ip6-allhosts

Danach einmal den Rechner neustarten und ét voila – der neue Rechnername ist aktiv ."

Ein Traum, oder? Und das jemanden, die sonst nur Doppelklicks macht und auf "okay" drückt und sich damit schon wie eine Internet-Spezialistin fühlt. Das wird spaßig. Ich fühle mich ein wenig herausgefordert, habe aber auch Angst. Doch das ist egal. Man darf dem System nie zeigen, dass man Angst hat, sonst schlägt es gnadenlos zu! Einfach zutreten und die Peitsche schwingen, das ist die richtige Herangehensweise! Ich meine: hallo, das wurde von Männern programmiert, das MUSS die richtige Herangehensweise sein.

Mitbewohnerchen sagt, das ist wie kochen lernen: zur Zeit bin ich bei Brot bestreichen, und das Ziel sind die perfekten Königsberger Klopse. (Die kann ich übrigens gut, Mama sei Dank.) Zur Zeit ist es allerdings so, dass ich mir ein Ei braten will und nicht mal weiß, wo die Küchentür ist.

Aber ich werde es herausfinden.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Warten auf...

- den Frühling
- einen schönen Job
- eine nette Wohnung
- den Umzug
- die neue Staffeln Topmodels und Mad Men
- die Rückkehr des Elektrotechnikers
- True Grit
- heute Abend den Vortrag im DESY: Die String-Theorie. Legendäre Erkenntnisse sind angekündigt, die mein Verständnis von Raum und Zeit revolutionieren werden.

Soso. Ich bin erstmal gespannt, ob ich überhaupt etwas verstehe, hoffentlich geht der Vortragende von einem Laienpublikum aus. Dagegen spricht, dass der Vortrag IM DESY stattfindet. Na ja, was solls - so wird die Freizeit gestaltet aus einer Kombination von Mitbewohnern (arbeitet im DESY), Geldmangel (Vortrag ist kostenlos) und viel Zeit (kann man ja mal seinen Horizont erweitern - wann, wenn nicht jetzt).

Sonntag, 20. Februar 2011

Die Qual der Wahl

Heute ist Landtagswahl in meiner Hansestadt. Das ist diesmal besonders interessant, denn ich bin arbeitslos auf Grund der politischen Verwicklungen. Meine damalige Abteilung war ein grünes Projekt, das von der CDU radikal zusammen gekürzt worden ist. War ja nur die Gleichstellung, nicht wahr. Und die mit den befristeten Verträgen mussten eben gehen.

Jetzt steht die Rest-Abteilung auch noch auf der Kippe. Wie welche Partei die Gleichstellung behandeln will, kommt nicht klar zur Sprache. Ich tippe, dass die Grünen meine Ex-Abteilung behalten wollen, die SPD würde es anders strukturieren und die Größenordnung beibehalten, die Linken vergrößern plus anders strukturieren und die CDU sich um andere Dinge kümmern. Ich bezweifele im Gegensatz zu meiner Lieblings-Ex-Kollegin (ebenfalls befristeter Vertrag, wir sind jetzt gemeinsam so Latte-Macchiato-Arbeitslose-Geisteswissenschaftlerinnen), dass das irgendwie Auswirkungen auf uns haben wird. Niemand wird ein gescheitertes Experiment wiederholen und dieselben Leute einstellen, die schon gegangen worden sind. Aber es gibt da Spekulationen, und ganz frei kann ich mich davon nicht machen. Also taktisch wählen?

Ich wähle traditionell grün, das wird auch diesmal so sein. Auch wenn die Grünen an der Regierung sich hier nicht besonders beliebt gemacht haben, dafür waren sie zu nachgiebig, zu machtpolitisch, und es ist nicht falsch, ihnen Verrat und Verkauf vorzuwerfen. Alleine fehlt mir die Alternative, und ich weigere mich, Protest zu wählen und meine Kreuzchen bei den Piraten oder DER PARTEI zu machen.



Bin jedenfalls sehr gespannt auf die Hochrechnungen heute abend.

Mein Lesestoff


George R. R. Martin
Game of Thrones 4-Copy Boxed Set


Fred Vargas
Die Nacht des Zorns

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